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Ungezaehmte Nacht

Ungezaehmte Nacht

Titel: Ungezaehmte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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den Kopf, um zu Don DeMarco aufzublicken. Ein beängstigendes Glühen erschien in seinen Augen, ein grausamer Zug um seinen Mund, und tief aus seiner Kehle kam wieder dieses merkwürdige Grollen. Die Narben an seiner Wange färbten sich dunkelrot, und wieder einmal verschwamm dieser seltsame Löwenblick mit seinem Gesicht, sodass Isabella für den Bruchteil einer Sekunde keinen Mann, sondern ein Raubtier anschaute.
    »Was seht Ihr jetzt, Signorina Vernaducci?«, fragte er scharf und von einer Art von Zorn beherrscht, der das ganze Zimmer mit Gefahr erfüllte. Selbst der Falke auf der Stange flatterte beunruhigt mit den Flügeln. Don DeMarcos Finger vergruben sich in dem dichten Haar an Isabellas Nacken und hielten sie daran fest, sodass sie sich fast nicht mehr bewegen konnte.
    Nicht sicher, was sie getan hatte, um eine solche Reaktion zu rechtfertigen, blinzelte sie ihn an, um wieder klar sehen zu können. »Es tut mir leid, Signore , falls ich Euch in irgendeiner Form beleidigt habe. Ich wollte Euch nicht kränken.« In Wahrheit konnte sie sich nicht einmal erinnern, was sie gesagt hatte, das ihn so verärgert haben könnte. Seine Finger umklammerten wie eine Faust ihr Haar, und trotzdem waren da weder Druck noch Schmerz, sondern nur die Schärfe seines Ringes, der sich in ihre Haut bohrte. Sie hielt jedoch ganz still, um ihn nicht noch mehr zu reizen.
    »Ihr habt meine Frage nicht beantwortet«, sagte er in drohendem Ton.
    »Ich sehe Euch , Signore «, erwiderte sie und blickte ihm ruhig in die katzenhaften Augen.
    Don DeMarco regte sich nicht und hielt nur schweigend den Blick auf sie gerichtet. In der Stille konnte Isabella ihre eigenen Atemzüge und das Pochen ihres Herzens hören. Dann holte er tief Atem und ließ ihn langsam wieder entweichen. »Ihr habt mich nicht beleidigt«, sagte er und zog widerstrebend seine Hand aus ihrem Haar zurück.
    »Warum seid Ihr dann so verärgert?«, fragte sie, verwirrt von seinem merkwürdigen Verhalten. Ihre Haut pochte noch, wo sein Ring sie aufgeschürft hatte.
    DeMarcos Finger legten sich um ihr schmales Handgelenk und zogen ihre Hand von ihrer Schläfe. Ein dünnes Rinnsal Blut lief über ihre Wange. »Nun seht doch nur, was ich Euch durch meine Ungeschicklichkeit angetan habe! Ich habe Euch verletzt, vielleicht sogar entstellt.«
    Erleichterung durchflutete Isabella, als sie begriff, dass er wütend auf sich selbst war, nicht auf sie, und sie lachte leise. »Das ist doch nur ein kleiner Kratzer, Don DeMarco. Ich kann nicht glauben, dass Ihr Euch über etwas so Belangloses aufregt. Ich habe mir unzählige Male die Knie aufgeschürft – und solche Kleinigkeiten hinterlassen bei mir keine Narben«, fügte sie hinzu, weil sie annahm, dass er wahrscheinlich wegen seiner eigenen schlimmen Narben so empfindlich war.
    Sie zog an seiner Hand, um ihn daran zu erinnern, sie loszulassen. »Erlaubt mir, den Tee aufzuwischen und Euch eine frische Tasse einzuschenken!«
    Er rührte sich jedoch nicht vom Fleck, und sein Daumen glitt streichelnd über die empfindsame Innenseite ihres Handgelenks. Es war ein schockierendes Gefühl, als züngelten kleine Flammen an ihrem Arm hinauf und breiteten sich weiter aus, bis sie von einem ihr unbekannten Verlangen glühte, das sie noch nie zuvor empfunden hatte. Und seine Augen starrten sie mit einem viel zu großen Hunger an, bemerkte sie.
    Seine Finger schlossen sich noch besitzergreifender um ihr Handgelenk. »Ihr seid keine domestica in meinem Hause, Isabella. Ihr habt es nicht nötig, diese Unordnung zu beseitigen.« In einem langsamen, wohlerwogenen Angriff auf ihre Sinne beugte er sich zu ihr vor.
    Isabellas Körper verkrampfte sich in Reaktion auf seine Nähe. Don DeMarco kam ihr jedoch sogar noch näher, bis seine breiten Schultern den ganzen Raum um sie verdeckten. Als sie tief einatmete, war er in der Luft und erfüllte ihre Lunge. Er roch wild. Ungezähmt und maskulin. Don DeMarco schien ihr Gesicht mit Blicken buchstäblich zu verschlingen. Sie konnte ihre Augen nicht von ihm abwenden, war wie gefesselt von seinem Anblick, und als er den Kopf senkte und sein seltsam lohfarbenes Haar ihre Haut streifte, fühlte es sich wie reine Seide an. Dann spürte sie seine feuchte Zunge an ihrer Schläfe, die ihr sanft das Blut ableckte. Sie hätte die Berührung eigentlich abstoßend finden müssen, aber stattdessen war sie eine der sinnlichsten Liebkosungen, die sie sich vorstellen konnte.
    Ein plötzliches Klopfen an der Tür ließ ihn

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