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Ungezaehmte Nacht

Ungezaehmte Nacht

Titel: Ungezaehmte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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mich schnellstens heiraten, denn ich will dich in meinem Bett und nicht in deinem.« Er beeilte sich, die Hose hochzuziehen und seine Kleider glatt zu streichen. »Was tun wir mit dem zerrissenen Kleid?«
    Er war längst nicht so ruhig, wie er sie gern hätte glauben lassen. Es schien sie mit großer Genugtuung zu erfüllen, ihn nach Atem ringen zu sehen, denn ein zufriedenes kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht.
    »Vielleicht könnten wir sagen, du wärst verletzt, und ich hätte mein schönes Kleid geopfert, um Verbandszeug daraus herzustellen?« Es tröstete sie ein wenig, dass ihr Körper nicht der einzige war, der pochte, brannte und nach Erfüllung schrie.
    Nicolai warf das zerfetzte Kleid in ihren Kleiderschrank. Der Stoff war jedoch so duftig und widerspenstig, dass Nicolai gezwungen war, ihn zu zerknüllen. Aber auch so rutschte er mehrmals aus dem Schrank heraus, bevor die Tür sich endlich schließen ließ und das verräterische Kleidungsstück verbarg. Isabella, die belustigt seine Bemühungen verfolgte, zog sich die Decke über den Mund, um ihr Lachen zu ersticken.
    »Ich rette deinen guten Ruf«, knurrte er und musste sich dann aber selbst ein Lachen verkneifen, weil es mehr als nur absurd war, seine eigene Wirtschafterin zu fürchten, nachdem er, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, einem Löwen gegenübergetreten war. »Als ich ein kleiner Junge war, konnte Sarina mir Strafpredigten halten wie kein anderer im castello . Und glaub ja nicht, dass sie heute weniger Furcht einflößend ist, nur weil sie älter geworden ist! Sie hat ein kaltes Auge und eine strenge Stimme. Du wirst nicht ungeschoren davonkommen, falls sie uns einmal zusammen erwischen sollte.«
    Isabella zog eine Augenbraue hoch und setzte ihre unschuldigste und argloseste Miene auf – die sie schon als junges Mädchen vollendet beherrscht hatte, wenn ihr Vater sie mal wieder ins Gebet genommen hatte.
    Nicolai, der ihren sehr glaubwürdigen Gesichtsausdruck sah, stöhnte. »Du würdest es nicht wagen, mir die Schuld zu geben.«
    »Ich habe keine Ahnung von solchen Dingen.« Sie klang sogar unschuldig. »Du bist mein Verlobter und mein Don. Ich tue nur, was du von mir verlangst.« Neugierig legte sie den Kopf ein wenig schräg. »Aber woher weißt du eigentlich, dass es Sarina ist, die kommt?«
    Er zuckte mit den breiten Schultern. »Ich habe ein gutes Gehör und einen hervorragenden Geruchssinn«, erklärte er und senkte den Kopf, um spielerisch an ihrem Hals zu knabbern. »Du riechst so wunderbar, dass ich dich fressen könnte.«
    Für einen Moment sahen sie sich in die Augen, und Isabella glaubte, unter seinem Blick schier zu zerfließen. Dann ertönte ein kurzes Klopfen an der Tür, und Sarina kam mit einem Teetablett herein. Sie schnappte nach Luft, als sie ihren Don auf Isabellas Bettrand sitzen sah. Aber sie schaute schnell weg und wurde ziemlich blass. »Entschuldigt bitte! Ich hatte keine Ahnung, dass Ihr hier wart, Don DeMarco.« Trotz der Entschuldigung schaffte sie es, vorwurfsvoll zu klingen. »Ich kam, um Isabella beim Zubettgehen zu helfen. Es ist schon viel zu spät für sie, jetzt noch Besuch zu haben.« Sie stellte das Tablett auf den Nachttisch und beschäftigte sich mit dem Einschenken des Tees, wobei sie missfallend die Lippen schürzte. »Und männliche Besucher sollten schon gar nicht ohne meine Gegenwart in ihrem Zimmer sein.«
    »Männliche Besucher sollten überhaupt nicht in ihrem Zimmer sein«, bemerkte Nicolai trocken.
    Zu jeder anderen Zeit hätte Isabella über Sarinas Schelte gelacht, doch da die Wirtschafterin Nicolai nicht einmal ansah, konnte sie ihn nicht im Stich lassen. Deshalb griff sie nach seiner Hand und drückte sie. »Ich war nahezu hysterisch nach der Sache mit dem Löwen, Sarina. Nicolai war so freundlich, mich zu beruhigen, da wir wussten, dass du mit Betto beschäftigt warst. Wie geht es ihm?« Ohne zu überlegen, hob sie Nicolais Hand an ihren Mund und drückte ihre Lippen auf seine Fingerknöchel.
    Sarina beobachtete sie. Statt erneut Missfallen zu zeigen, weiteten ihre Augen sich vor Überraschung, und ein Ausdruck ungetrübter Freude breitete sich auf ihren Zügen aus. Nach einem tiefen Atemzug blickte sie sogar den Don an, und sogleich wurde ihr Ausdruck weicher. »Es ist ein wundervolles und großartiges Geschenk, Euch anzusehen, Don DeMarco. Ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben.«
    Nicolai berührte sein Gesicht und streckte dann die Hand aus, um Sarinas zu berühren. Sie

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