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Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Titel: Unglaubliche Reise des Smithy Ide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R McLarty
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kann.«
    Er schaute aus dem Fenster in die Dunkelheit.
    »Ich hatte ein paar Mal Sex auf der High School«, murmelte er.
    Ich war mit drei Frauen zusammen gewesen. Im Bett, sexuell, meine ich. Alle drei waren Vietnamesinnen und Prostituierte. Ich bezahlte ihnen zehn Dollar in amerikanischer Währung, und sie waren sehr zufrieden, obwohl ich spürte, wie sehr sie mich hassten, noch Monate danach. Es war, als hätten sie mich mit einem Fluch belegt, damit ich mich daran erinnerte, wie sie empfanden. Ich war das Vieh, das ich, wie Bethany immer gesagt hatte, werden würde. Mit meinem fetten Arsch und meinem hoffnungslosen Ich. Schon wenn ich eine Frau nur anlächelte, hatte ich das Gefühl, ich sei eine Zumutung für ihr nettes Leben. Sex.
    »Es waren reizende junge Mädchen, aber diese Frau sank in mein Unterbewusstsein ein. Ich rief sie wieder an. Und wieder. Und jedes Mal lachte sie und plauderte auf ihre atemlose, leichte Art.«
    Er holte tief Luft und schloss die Augen. »Worte«, sagte er. »Ich weiß einfach nicht, was damit ist. Wir telefonierten, und ich war oben in meinem kleinen Schlafzimmer, und ich fragte sie nach ihrem Jungen, und wie er bei ›Ad altarem Dei‹ vorankomme et cetera, und sie sagte … sie sagte: ›Es ist sehr heiß. Ich will das eben ausziehen. Moment.‹ Tja, und ich sitze am anderen Ende und denke: Mein Gott, was? Was hat sie ausgezogen? Also frage ich sie ganz beiläufig. Ich frage: ›Und … was haben Sie jetzt ausgezogen?‹ Sie sagt: ›Oh, meinen Pullover‹, und ich sage: ›Ist Ihnen jetzt kühler?‹, und sie sagt: ›Eigentlich nicht, mir ist immer noch ziemlich heiß.‹ Und nach einer Pause sage ich schließlich, ich sage: ›Warum … warum ziehen Sie nicht alle Ihre Kleider aus, damit Ihre vollen, reifen Brüste sich abkühlen können? ‹«
    Er sah mich an, als sollte ich etwas sagen. Aber ich weiß nichts darüber. Ich habe immer gedacht, dass sie heiß sein müssen, aber ich weiß es einfach nicht. Ich lächelte blöde.
    »Jeneen Dovrance sagte: ›Was?‹ Und wie das rituelle Lamm auf dem Weg zur Schlachtbank, wie eine Kuh in den Schlachthöfen von Chicago, sagte ich: ›Warum schlüpfst du nicht aus deinen Kleidern, damit ich mir vorstellen kann, wie du daliegst, ganz nackt, mit deinen wunderschönen Brüsten und deiner süßen Muschi, so voll und saftig?‹ Und sie – der Witz geht auf meine Kosten, okay, auf den alten zölibatären Benny Gallo – sie legt auf. Und wissen Sie, warum ich mich Wort für Wort erinnern kann, was ich gesagt habe? Weil Jeneen Dovrance auf die Aufzeichnungstaste an ihrem Anrufbeantworter drückte, nachdem ich das erste Mal das Wort ›Brüste‹ gesagt hatte, und weil Bischof Fuget und seine verdammten Speichellecker es mir bei der Inquisition immer wieder vorgespielt haben. Sie hat diese höchst private Konversation an eine Hierarchie von Homos übermittelt. Wissen Sie, wie sie mich hinter meinem Rücken nennen? Sie nennen mich den alten ›Voll und Saftig‹. ›Voll und Saftig‹, ho, ho. Sehr komisch. Hilfspastor. Allmächtiger.«
    Er schlug sich die Hände vor das Gesicht, und dann ging er an die Spüle und spritzte sich kaltes Wasser in die Augen.
    »Sehen Sie jetzt, wie wir trotzdem immer weitermachen? Wie wir nicht aufgeben?«
    Ich sah es. Ich schlief auf einer Couch im Pfarrhaus, und ich träumte, dass Bethany in unserem Garten herumlief und Norma hinter ihr herrannte. Lachen träumt sich gut.

14
    S owie Mom und Pop ihn nicht mehr sehen konnten, zündete Bobby Myers sich eine Marlboro an.
    »Mach das Handschuhfach auf«, sagte er zu Bethany.
    Darin lag eine Flasche »Four Roses«-Whiskey, sehr beliebt bei den Typen aus Riverside.
    »Das ist der gute Stoff. Hab ich meinem Alten geklaut. Heute Abend werden wir uns amüsieren.«
    Bethany fand, Bobby Myers sah cool und gut aus mit der Marlboro im Mund.
    »Hast du an mein Anstecksträußchen gedacht?«
    »Oh, Scheiße, gut, dass du mich erinnerst. Es liegt im Kofferraum. Ich hol’s raus, wenn wir Sal abholen.«
    Sal Ruggeri – oder Sal der Makkaroni, wie er manchmal hinter seinem Rücken, weit hinter seinem Rücken, genannt wurde – war der Junge auf der East Providence High School, der den Halbstarken aus Riverside mit gutem Beispiel voranging. Ohne Sal hätte es bei uns beispielsweise wahrscheinlich niemals stichprobenartige Spindkontrollen gegeben. Und ganz sicher hätten wir den Sal Walk nicht gekannt, den alle Halbstarken nachmachen mussten. Die Hände tief in den Taschen, so

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