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Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Titel: Unglaubliche Reise des Smithy Ide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R McLarty
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dicht an den Eiern wie möglich, die Schultern hochgezogen, sodass die Lederjacke im Nacken nach oben rutschte, und dazu eine Art Gleitschritt mit den Nagelstiefeln. Und natürlich kaute man Dubble Bubble. Das war ihre Duftmarke. Süß duftende Marodeure.
    Sals Mom und Pop waren reizende Leute; sie arbeiteten beide bei einer Baufirma, Campanella & Cardi Construction. Er fuhr einen Bagger, und sie war in der Lohnbuchhaltung. Sie gingen mittwochs und sonntags zur Messe und waren bei den meisten Aktivitäten der Gemeinde von St. Martha dabei. Sie waren ziemlich typische Angehörige der unteren Mittelklasse von East Providence. Sie sparten für alles, was sie haben wollten. Sie arbeiteten hart. Sie waren tolle Nachbarn. Und sie beteten ihr einziges Kind an – den bösartigen, eiterpickligen Sal Maccaroni.
    Bobby und Sal waren die besten Freunde, wie man eben unter Halbstarken beste Freunde war. Sie boxten sich gegenseitig auf die Arme, bis einer von beiden genug hatte. Solche Freunde waren sie. Halbstarke Freunde. Sal nahm Debbie Gomes mit zum Ball. Sie gingen nicht miteinander oder so was, aber sie war abgebrüht, und sie machte Wichsnummern. Zumindest stand das an der Wand über dem Pissoir in der unteren Jungentoilette.
    Sal kam gleich nach dem ersten Hupen des Impala aus dem Haus. Seine Smokinghose war hauteng, und anstelle einer Schleife trug er sein Hemd offen, damit seine bepelzte Brust atmen konnte.
    »Hey, man«, sagte Bobby cool. Sal ließ sich auf den Rücksitz fallen.
    »Hey, man«, sagte Sal.
    Bethany fühlte leises Unbehagen in Sals Anwesenheit. Das ging jedem so. Das Gefühl war magnetisch und abstoßend gleichzeitig. Durcheinander. Aber Bethany war auch ziemlich aufgeregt und glücklich. Bobby war so cool, und sie sah großartig aus. Das wusste sie. Sie hatte das Gefühl, dass sie in jeder Hinsicht die richtige Wahl getroffen hatte – von den straffen Locken, die gerade wieder so lose waren, dass sie federten, bis zu ihren sexy blauen High Heels. Wochenlang hatte sie geübt, damit zu gehen, und sie hatte einen natürlich gleitenden Schritt zur Vollkommenheit gebracht. Alles war sehr hübsch, und das wusste sie.
    Wie gesagt, ich habe nicht viel Ahnung, aber ich glaube, für junge Mädchen gibt es ganz allgemein einen Rhythmus, über den sie nicht nachdenken müssen. Er ist eigentlich auch nicht spontan, denn er ist immer da. Die großen Ereignisse mit Smokings und Abendkleidern und hochhackigen Schuhen machen ihn spürbar. Irgendwie hören die Mädchen diesen Takt, diesen Rhythmus, in dem der Abend dann abläuft. Die Jungen haben diesen Rhythmus nicht, zumindest nicht für einen ganzen Abend, und deshalb kommt der Schnaps ins Handschuhfach.
    Bobby lenkte den großen Impala mit der einen Hand und langte mit der andern nach dem »Four Roses«. Er reichte die Flasche nach hinten zu Sal.
    »Der gute Stoff. Da sind Becher und Orange Soda zum Mixen. Unter dem Sitz.«
    Sal goss die Becher halb voll Whiskey und füllte sie dann mit Orange Soda auf. Er gab einen Bobby und einen Bethany.
    »Fuck, das ist Klasse«, sagte Sal. Er zündete sich eine Marlboro an. Bobby trank einen großen Schluck und sah, wie Bethany an ihrem Becher nippte.
    »Klasse?«, fragte Bobby.
    »Wirklich gut«, sagte Bethany.
    »Hey«, sagte Sal, »wir brauchen Debbie nicht abzuholen oder so. Sie wohnt neben dem Autoladen gegenüber der Schule. Ich hab ihr gesagt, sie soll zu Fuß gehen.«
    Es war ein warmer Abend, wärmer als gewöhnlich für Rhode Island. Bobby fuhr auf den halb vollen Parkplatz. Sal kletterte über den Kofferraum hinaus und ging auf die Typen zu, die auf dem Rasen vor der Turnhalle standen. Ihre Mädchen waren drinnen.
    »Geh schon mal rein«, sagte Bobby. »Ich muss noch mit den Typen da sprechen.«
    Die Halbstarken lachten und sagten, Debbie warte drinnen, um Sal einen zu wichsen. Sal grinste, griff sich in den Schritt und ging in die Turnhalle. Bobby folgte ihm. Big Brother Jackson Dees vom Radiosender WICE in East Providence legte Platten auf und würzte die Pausen dazwischen mit Anspielungen auf die East Providence High School. Er spielte viel Drifters, Elvis, Dion and the Belmonts und den fabelhaften Fabian. Die Mädchen gingen in der Mädchentoilette ein und aus. Die Jungen standen vor dem Eingang der Turnhalle und rauchten Zigaretten. Es war alles in allem ein ganz netter Ball. Um Viertel vor zwölf schaltete Mr. Burke, der Schulleiter, die Beleuchtung der Halle ein paarmal ein und aus, um das Zeichen für den

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