Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Titel: Unglaubliche Reise des Smithy Ide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R McLarty
Vom Netzwerk:
los, quer über den Asphalt auf die schmächtigen Holzbarrieren zu, die den Parkplatz von der zementierten Brandungsböschung trennten. Er zerschmetterte die Barrieren und flog über die Mauerkante. Sal hatte den Eindruck, dass der Impala tatsächlich höher stieg, bevor er dumpf auf dem Strand landete. Feiner Sand sprühte im hohen Bogen unter den Rädern zur Seite. Brüllend schleuderte er über den weichkörnigen Boden, aber je näher er Sal und Debbie kam, desto fester wurde der Sand, und der Wagen fand wieder Bodenhaftung.
    »Scheiße!«, schrie Sal. Er packte Debbies Hand und rannte auf das Wasser zu. Das Grollen der Motors hinter ihnen wurde lauter.
    »Komm, komm, komm!«, rief Sal.
    Im Galopp stürzten sie sich in das eiskalte Maiwasser des Atlantik und schleppten ihre durchnässten Kleider in panischer Hast tiefer in die Bucht hinaus. Der Impala schleuderte, halb im Wasser, halb draußen, und das schwere Stahlchassis war so nah, dass sie das Ende kommen sahen. Der Motorlärm verhallte, und sie drehten sich zum Land um. Der Wagen war am Rand des Wassers abgeschwenkt und schon ein paar hundert Meter weit am Strand entlanggerast. In der Ferne funkelte Warren, Rhode Island, in seiner Hafenbucht. Sal glaubte einen gedämpften Schrei aus dem Inneren des Wagens zu hören, bevor er ins hohe Schilf abdrehte und verschwand.

15
    I ch lag halb wach im Bett und versuchte zu gähnen. Meine Augen waren trocken, und ich wusste, mit einem ordentlichen Gähnen würde ich meine Tränendrüsen aktivieren. Ist das bei jedem so? Die Tür des Pfarrhauses ging auf, und Benny Gallo schleppte ein paar riesige Supermarkttüten herein.
    »Wir hatten einen im Seminar, der immer lange geschlafen hat. Wir nannten ihn den ›großen Schläfer‹.«
    »Wie spät ist es?«, fragte ich.
    »Kurz vor zwölf. Sie stehen anscheinend im Mittagsgrauen auf.«
    Benny trug Turnschuhe, Joggingshorts und ein blaues T-Shirt mit der Aufschrift »Priester tun es gar nicht«.
    »Ich wollte diesen Kram besorgen, bevor es eins ist. Heute ist die regionale Softballmeisterschaft der Mädchen mit Picknick drüben an der Chariho High School. Ich bin Schiedsrichter im ersten Spiel, und dann muss ich Kekse bewerten. Ernsthafte Sachen.«
    Ich setzte mich auf und schwang die Beine auf den Boden.
    »Samstage sind immer hektisch«, sagte er.
    »Heute ist Samstag?«
    »Wenn der Samstag nicht wie ein Uhrwerk läuft, bin ich verratzt. Ich komme in Rückstand und hol’s nie wieder auf. Messe um sechs. Joggen. Frühstück. Sitzung der Anonymen Alkoholiker. Runde durch die Entbindungsklinik. Training, Schiedsrichter, irgendwas ist immer. Krankenbesuche. Katholischer Männerverein, was weiß ich. Ein furchtbarer Schlauch.«
    Aber Father Benny war beschwingt von seinem prallvollen Terminplan, und das Zimmer vibrierte von seinem Tatendrang.
    »Ich hab Ihnen ein paar Sachen besorgt«, sagte er. Und er beschrieb jeden Gegenstand, den er aus seinen Tüten zog.
    »Zahnbürste und Zahnpasta. Muss man haben. Ich hab weiche Borsten für Sie genommen. Fruit of the Loom. XXL, hab ich mal geschätzt. Unterhosen. Joggingshorts. Drei Paar. Auch XXL. Sehen Sie, die haben einen extra dehnbaren Bund und weite Beine, damit sie nicht kneifen, wenn Sie auf dem Rad sitzen. T-Shirts, Sweatshirts – und schauen Sie sich dieses gute Stück an.« Ehrfürchtig holte Father Benny ein gewaltiges, rot geblümtes Hawaiihemd hervor, in das ich zwei Mal hineinpasste.
    »Schön, was? Und sehen Sie sich die hier an. Zwei Paar Nike-Trekkingboots. Leicht wie Turnschuhe, aber für jedes Gelände. Ich hab Ihre Schuhgröße von dem einen Schuh, den Sie noch hatten. Ich liebe meine eigenen. Ach ja, und ich hab ein paar Sweatsocks und etwas zum Essen. Energieriegel und Bananen und Obst. Und Trinkflaschen mit Wasser und Stresstabletten. Die sind gut. Spezielle Vitamine. Ich nehme sie auch.«
    »Das ist alles für mich?«, fragte ich.
    Father Benny griff in die Tasche und zog einen alten Telefonrechnungsumschlag hervor. Er setzte sich auf die Kante der Couch und reichte ihn mir. »Ich wünschte, es könnte mehr sein.«
    Ich öffnete den Umschlag und sah drei Zehndollarscheine. »Ich schick’s Ihnen zurück«, sagte ich.
    »Na klar. Irgendwann, wenn Sie nicht mehr auf der Straße sind. Irgendwann, wenn Sie ein Zuhause haben.«
    »Ich hab eins.«
    »Natürlich. Schauen Sie, Smithy, die Mutter Maria lehrt uns, Zuhause ist das, was wir in unserem Herzen tragen. Seien Sie stark. Machen Sie weiter.«
    »Mach

Weitere Kostenlose Bücher