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Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Titel: Unglaubliche Reise des Smithy Ide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R McLarty
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bemühte ich mich auch hier, meine Aufgabe ordentlich zu erfüllen.
    »Darf ich um diesen Tanz bitten?«, fragte ich so artig, wie ich konnte.
    »Ich … ich muss mal für Damen.«
    »Okay«, sagte ich, und Jill ging davon. Es lief besser, als ich gedacht hatte. Ich hatte mir vorgestellt, dass es auf einem solchen Ball irgendwelche gesellschaftlichen oder kulturellen Rituale geben könnte, von denen ich keine Ahnung hatte, und auf Überraschungen war ich nicht vorbereitet. Aber mit der Damentoilette, dachte ich, war wohl zu rechnen.
    Ich stand ungefähr eine Stunde so herum, und dann dachte ich mir, ich sollte Jill suchen gehen und in ihrer Nähe stehen. Mir war, als hätte ich sie am Ausgang zum Parkplatz gesehen, aber als ich hingehen wollte, packte mich jemand beim Arm.
    »Wo willst du hin?«
    Ich drehte mich um, und da stand Dick Marshall und ließ mich nicht los. Wie alle wirklich dummen Kerle hatte Dick eine Clique, die alles zusammen machte. Billy Carrara, der sonst eigentlich ziemlich nett war, gehörte auch dazu. Na ja, eigentlich war Jill in dieser Clique, und Billy war nur irgendwie dazugekommen. Ich schüttelte Dicks Hand ab.
    »Also, wo willst du hin?«
    »Nach draußen.«
    »Bleib drinnen.«
    »Was soll das heißen, bleib drinnen?«
    Seit ich mich erinnern konnte, war Barbie Zinowitz seine Freundin, schon in der Grundschule. Ich sehe sie manchmal heute noch, wenn ich in den großen Kinokomplex in Sekonk gehe. Sie ist dicker als ich, und ich tue so, als kenne ich sie nicht.
    »Bleib da weg, weiter nichts. Jill und Billy sprechen miteinander«, fauchte Barbie.
    »Yeah«, fügte Dick hinzu.
    »Wieso tanzt du nicht mit Cheryl Adams oder sonst wem?«, sagte Barbie. Ihre Clique lachte.
    Ich sah Cheryl auf der Tanzfläche; sie bewegte sich auf der Stelle und schnippte mit den Fingern. Anscheinend war sie nicht traurig oder so was; also ging ich hin. Sie war klein und hatte ein nettes Gesicht und braunes Haar. Ihr Kleid war hellblau und eng und reichte bis an ihre Schuhe. Sie sah portugiesischer aus als die meisten Adams’ in Rhode Island, und ich schätze, sie hatte einen mehr oder weniger normalen Busen.
    »Die Band gefällt mir«, sagte ich obenhin.
    »Mir nicht«, sagte sie, ohne mich anzusehen.
    »Ich meine, für eine Band mit älteren Typen. Ich meine, eigentlich gefällt sie mir auch nicht, aber …«
    »Du meinst, sie sind nicht gut, aber der Beat ist okay?«
    »Genau«, sagte ich. »Der Beat gefällt mir.«
    »Ich würde sagen, ich gebe ihnen siebzig von hundert«, sagte sie und bewegte sich anmutig.
    »Absolut.«
    Ich fing an, mich auch ein bisschen zu bewegen. Als Tanzen würde man es wohl nicht bezeichnen, aber vielleicht als Beat Step oder so was. Vielleicht. Ich fand nicht, dass Todd Sanderson und Miss Lesko eine schlechte Version von »Jailhouse Rock« lieferten, und der Übergang zu »Throw Momma From The Train« war auch nicht übel.
    Als der Song zu Ende war, fragte ich Cheryl, ob sie Lust auf Punsch hätte, und holte ihr ein Glas. Dann tanzten wir weiter, genau wie vorher, Seite an Seite und jeder für sich. Das war okay. Das konnte ich. Ich sah mich um, und ich schätzte, ich amüsierte mich so gut wie alle andern. Ich meine, niemand sah besonders fröhlich aus, außer beim »Bunny Hop«, bei dem Cheryl und ich nur zuschauten.
    »Wo ist deine Partnerin?«, fragte sie.
    »Irgendwo. Ich weiß nicht.«
    »Wer ist es denn?«
    »Jill Fisher.«
    Cheryl hörte auf zu tanzen, und zum ersten Mal an diesem Abend sah sie mich an.
    »Du?«
    »Ich.«
    »Aber Billy hat gesagt, er müsste gehen, um sie vor dir zu beschützen.«
    »Hä?«
    »Du wärest so eifersüchtig und würdest sie begrabschen und so.«
    Ich sah mich um, ob irgendjemand mich beobachtete und Dinge über mich hörte, die ich selbst nicht wusste.
    »Ich bin eifersüchtig? Ich begrabsche sie?«
    »Das hat sie Billy erzählt. Er ist losgegangen, um sie zu beschützen.«
    Mit sechzehn hatte ich meine volle Größe von eins achtundsiebzig erreicht. Ich wog 121 Pfund. Ich nahm die Hände aus den Taschen und ließ sie an den Enden meiner Arme baumeln. Mein Rasierhaarschnitt war ungefähr einen halben Zentimeter gewachsen, und die Haare lagen flach an meinem dicken Schädel. Cheryl musterte mich. Ich fing an, ein bisschen zu schwitzen.
    »Warum begrabscht du sie?«
    Ich zuckte die Achseln und sah mich um. Ich wollte in meinem Ford sitzen.
    Ich wollte ganz allein ins A&W in Riverside fahren und einen Cheeseburger mit Zwiebelringen und eine große

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