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Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Titel: Unglaubliche Reise des Smithy Ide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R McLarty
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Arbeiterei – ich weiß nicht. Was hat das dauernde Arbeiten mit Baseball zu tun?«
    Bethany hatte einen ausgezeichneten Sommer hinter sich, und die Ides sonnten sich in der trügerischen Zuversicht, an die wir uns alle klammerten. Sie arbeitete als Bademeisterin im Crestwood Country Club und war braun wie eine Indianerin. Sie strich sich Butter auf ihren Toast und hörte Pop zu.
    »Den alten Schläger richtig rumzubringen … ja, ich glaube, all dieses Stemmen und Zerren an den Ölschläuchen, das bringt meinen Swing herunter. Ich weiß es nicht.«
    Pop trank einen Schluck Kaffee, und wir waren alle ziemlich still. Wir waren eine Familie, die ziemlich große Stücke auf Pops natürlichen Swing hielt, und jetzt war er ratlos.
    »Ich weiß es einfach nicht.«
    Bethany blickte nicht von ihrem Toast auf.
    »Du hast einen Hänger, Pop, das steht fest. Natürlich, bei deiner neuen Haltung ist das für mich schwer zu sagen.«
    »Was für eine neue Haltung?«, sagte Pop und stellte seine Kaffeetasse hin.
    »Das ist die Haltung, die Pop immer hatte.« Ich lachte.
    »Nee.«
    »Bethany«, sagte Mom, »dein Vater hat die Haltung, die er immer hatte. Jetzt iss deinen Toast.«
    Bethany stand auf und nahm einen von Pops Schlägern aus dem Schirmständer. »Das hier ist Pops Haltung. Stimmt’? Stimmt’s?«
    »Ja«, sagte ich. Ich langweilte mich allmählich.
    »Jetzt nimm du deine Haltung ein, Pop.«
    »Ach, komm«, nölte ich.
    Pop zuckte die Achseln, nahm Bethany den Schläger ab und nahm seine Haltung ein. Bethany blieb in ihrer.
    »Das ist meine Haltung«, sagte er.
    »Genau«, sagte Mom voller Bewunderung.
    »Nein«, sagte Bethany, »das ist nicht deine Haltung. Ich hab deine Haltung. Siehst du? Der vordere Fuß hat die Ferse erhoben, und deine vordere Ferse ist unten.«
    Mom schlug die Hand vor den Mund. Ich war starr vor Staunen. Pop fiel fast in Ohnmacht.
    »Stimmt«, sagte er. »Ja, ja, ja.«
    An diesem Abend, beim Spiel gegen die Pawtucket Penguins, startete Pop im linken Feld. Er machte eine Menge Punkte, und obwohl sie im neunten Inning immer noch 4:3 im Rückstand waren, hatten wir das Gefühl, dass ein Sieg in den Karten war – zumal da Charlie Love es durch seinen Schlag auf das erste Base schaffte und dann das zweite Base stahl, und dabei war erst ein Spieler ausgemacht worden. Charlie Love war ein komplizierter Mann für East Providence. Er war klein und ein bisschen fett – auf den Hüften und am Hintern, meine ich -, aber er hatte ein ziemlich gutes Tempo für einen Mann über vierzig. Er hatte eine Glatze wie ein Mönch, und deshalb nahm er niemals seine Baseballmütze ab, und zu jedem Spiel kam er mit einem frisch gewaschenen Trikot. Außerdem war er der einzige Junggeselle im Verein, und obwohl er unermüdlich schmutzige Geschichten über seine vielen Freundinnen erzählte, war doch ziemlich klar, dass Charlie eher weibisch war. Effeminiert, schätze ich. An ein Spiel erinnere ich mich besonders, denn es war das einzige Spiel, bei dem eine regelrechte Prügelei ausbrach. Es ging gegen diese irische Meute, die Riverside Rollers. Das war eine miserable Mannschaft, aber bei Gott, sie konnten hart rangehen. An diesem Abend hatten sie es auf Charlie abgesehen. Er schlug einen Home Run und gab einen ausgezeichneten Shortstopper für die Sox, und als er zum zweiten Mal punktete, schrie einer der Rollers: »Schwuchtel«, und dann brüllten sie alle »kleine Tucke«, »Homo«, »Tunte« und machten schmatzende Geräusche. Nachdem das zehn Minuten so gegangen war, rief mein Pop nach einer Auszeit und forderte den Coach der Rollers auf, er solle seine Jungs zur Ruhe bringen, weil doch auch Kinder im Publikum seien. Aber der Coach, der den ganzen Abend Bier getrunken hatte und wahrscheinlich sowieso kein großer Stratege war, zeigte meinem Pop den Mittelfinger, und mein Pop packte ihn und bog ihn aufs Handgelenk zurück. Daraufhin hielt es keinen mehr auf der Bank, und diese alten Knaben standen da und bombardierten sich gegenseitig mit Faustschlägen.
    Also Charlie steht am zweiten Base und wartet auf einen Opferschlag oder einen Base Hit, und Pop tritt an. Irgendwas würde passieren, das spürte man. Er ließ einen Strike passieren. Und dann drei Bälle, die nicht in der Schlagzone waren. Der Werfer zollte Pop all seinen Respekt, aber alle wussten, was kam: drei und einer. Pop traf den Fastball und schlug ihn weit ins mittlere Außenfeld. Der Centerfielder fing ihn im Rückwärtslaufen und stieß mit seinem

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