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Ungnade: Thriller (German Edition)

Ungnade: Thriller (German Edition)

Titel: Ungnade: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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Barbie«, setzte Hanson seinen Bericht fort. » Diesmal hatte man ihr die Beine abgeschnitten, und die… Der Unterleib war mit einem Messer zerhackt. In dem Begleitschreiben stand: ›Wie, glaubst du, wirst du Hollywood gefallen, wenn ich dir das angetan habe?‹«
    » Schon eine etwas konkretere Drohung«, kommentierte Cahill.
    » Na, aber ›Stirb, Schlampe‹ reicht ja wohl auch schon!« Leonard zog entrüstet die Augenbrauen in die Höhe.
    » Schön und gut, aber die zweite Drohung ist spezifischer. Der Schreiber droht damit, ihr explizit etwas anzutun, außerdem nimmt er unmittelbar Bezug auf ihren Erfolg in den Staaten. Haben Sie feststellen können, wo die Sendungen aufgegeben worden sind?« Wiederum hatte Cahill seine Frage an Hanson gerichtet.
    » Nein«, antwortete der. » Die Puppen sind nicht mit der normalen Briefpost gekommen. Sie wurden persönlich abgegeben.«
    » Aber am Haus von Miss Byrne gibt es doch bestimmt Überwachungskameras?«
    » Die Puppen wurden in den Räumen ihres Fanclubs abgegeben. Er befindet sich in einem ganz normalen Bürogebäude in London. Keine Überwachung.«
    » Haben Sie schon mit den Angestellten gesprochen? Kann sich jemand an etwas erinnern?«
    » Ja und nein. Wir haben nichts in der Hand.«
    » Das bedeutet also, dass derjenige, der dahintersteckt, anonym bleiben will.«
    » Und was sagt uns das?«
    » Dass die Puppen vermutlich nicht das Ende der Geschichte sind. Dass der Typ höchstwahrscheinlich noch weitermachen wird.«
    » Gestern haben wir nun das hier erhalten.« Hanson griff unter den Tisch und holte einen schlichten braunen Pappkarton hervor. Er stand von seinem Platz auf, ging um den Tisch und stellte die Schachtel vor Cahill. Logan blickte von seinem Vertrag auf. Jetzt wurde es spannend. » Wir haben Miss Byrne nichts von alldem gezeigt«, sagte Hanson zu Cahill. » Sie ahnt, dass irgendetwas vorgeht, aber wir haben ihr die Details erspart.«
    Cahill nahm den Deckel ab und holte vorsichtig eine Puppe hervor. Ihre Augen waren ausgestochen, das meiste Haar unsauber abgeschnitten, nur ein paar struppige Büschel waren auf dem Barbie-Schädel zurückgeblieben.
    » War ein Anschreiben dabei?«, fragte Cahill, schloss die Schachtel wieder und gab sie Hanson zurück.
    » Ja. Es lautete: ›Bis Sonntag.‹«
    15
    Einen Augenblick lang herrschte Stille im Raum.
    » Was ist Ihre Meinung zu dieser Puppe?«, wollte Leonard von Cahill wissen.
    » Nun, zunächst war die Drohung des Senders eher vage, dann drückte er sich schon klarer aus, und nun nennt er sogar einen spezifischen Zeitpunkt, an dem er seine Absichten zu realisieren gedenkt.«
    » Bei der Premiere«, ergänzte Hanson.
    » Genau. Das heißt, dass Sie ganz richtig gehandelt haben, indem Sie zu mir gekommen sind. Ich würde den Burschen sehr ernst nehmen.«
    » Das sagen Sie die ganze Zeit«, wandte Leonard ein. » Sie reden immer von einem ›er‹. Woher wollen Sie wissen, dass es nicht eine Frau ist?«
    » Ganz einfach. Meine jahrelange Tätigkeit in diesem Metier hat mich gelehrt, dass ich, gemessen an dem angedrohten Grad von Gewalt und der Tatsache, dass die Drohung ganz gezielt auf Tara Byrnes Weiblichkeit gerichtet ist, mit ziemlicher Sicherheit von einem Mann als Absender ausgehen kann. Man kann generell sagen, dass Frauen solche Dinge nicht tun.«
    » Ich hasse kranke Typen«, sagte Leonard. » Könnte ich vielleicht einen Schluck Wasser bekommen?«
    Cahill ging zum Wandschrank, holte aus dem eingebauten kleinen Kühlschrank eine Flasche kaltes Mineralwasser und nahm ein Glas von dem Tablett auf dem Schrank. Er schenkte Leonard ein halbes Glas ein und beugte sich über den Tisch, um ihm Flasche und Glas hinzustellen.
    Leonard nahm einen Schluck, und Logan kam nicht umhin, sich zu fragen, ob sein Managergehalt erhöht wurde, wenn er sich mit so etwas beschäftigen musste.
    » Sie haben sich nicht an die Polizei gewandt«, stellte Cahill fest. » Warum?«
    Hanson warf Leonard einen Blick zu, der sich die Zeit nahm, sein Glas auf dem Tisch abzustellen, ehe er antwortete.
    » Schlechtes Timing«, sagte er.
    Er hob das Glas und trank noch einen Schluck. An der Art und Weise, wie sich die Kiefermuskeln seines Freundes spannten, konnte Logan sehen, dass Cahill Leonards Vorliebe für kurze, kryptische Aussagen zunehmend auf den Geist ging.
    » Inwiefern?«, hakte Logan nach. Vielleicht kam ja etwas mehr Tempo in die Sache, wenn sich eine neue Stimme zu Wort meldete.
    Leonard sah ihn so überrascht an, dass

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