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Ungnade: Thriller (German Edition)

Ungnade: Thriller (German Edition)

Titel: Ungnade: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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immer drückte ihn seine Mutter zu lange und zu fest an sich. Sie hatte sich die Begrüßung angewöhnt, nachdem Ellie in ihrer aller Leben getreten war. Mit übertrieben besorgtem Gesichtsausdruck erkundigte sie sich nach seinem Befinden, während sein Dad hinter seiner Frau stand und die Augen verdrehte. Logan lächelte und erklärte, es ginge ihm bestens.
    » Hallo!«, rief Ellie, kam in den Flur gelaufen und umarmte beide Großeltern auf einmal.
    Nichts hatte Logan an der neuen Situation mit Ellie mehr überrascht als die Tatsache, wie schnell sie sich mit ihren » neuen« Großeltern arrangiert hatte. Ihn redete sie noch mit seinem Vornamen an, aber bei seinen Eltern hieß es immer artig » Grandma« und » Grandpa«. Dementsprechend hingerissen waren die beiden auch vom ersten Augenblick an von ihrer Enkelin gewesen. So ließ es sich auch nicht vermeiden, dass sein Vater Ellie noch stärker verwöhnte als seine übrigen Enkelkinder. Als Logan ihn einmal darauf angesprochen hatte, weil er sich sorgte, dass sein Bruder das nicht gerade fair finden könnte, hatte ihm sein Vater klargemacht, dass er sehr viel mit Ellie aufzuholen hätte und er sich auf keine Diskussion darüber einzulassen gedächte. Ellies Mutter, Penny, war Einzelkind gewesen. Ihr Vater war bei einem Autounfall ums Leben gekommen, als sie noch nicht einmal zehn Jahre alt gewesen war und hatte sie allein mit ihrer Mutter zurückgelassen, die wiederum fünf Jahre später nach langer Krankheit gestorben war. Wahrscheinlich hatte die Innigkeit, die zwischen Ellie und seinen Eltern herrschte, sehr viel auch damit zu tun, dass Ellie eben nur ein Paar Großeltern hatte.
    Sie trug ihr pinkfarbenes Kapuzenshirt von Gap und die Levis, die er ihr vor einigen Monaten gekauft hatte. Damals war sie ihr noch etwas zu weit gewesen, aber inzwischen schien sie ihr gut zu passen.
    » Viel Spaß«, wünschte er seiner Tochter und seinen Eltern, als sie ins Treppenhaus hinaustraten. » Und übertreibt es nicht.«
    » Ich übertreibe es so sehr, wie ich es für richtig halte«, lächelte sein Vater. » Recht so, Elliemaus?«
    » Genau, Grandpa«, kicherte sie, streckte Logan die Zunge heraus und hüpfte die Treppe hinunter. Sein Vater zwinkerte ihm zu und folgte seiner Enkeltochter. Logans Mutter zögerte noch einen Augenblick, warf ihrem Sohn wieder ihren besorgten Blick zu und ermahnte ihn, nicht zu viel zu arbeiten.
    » Werde ich nicht«, versprach er ihr.
    » Wir haben schließlich Samstag. Ich hatte geglaubt, du hättest den Anwaltsberuf an den Nagel gehängt, um endlich nicht mehr so viele Überstunden machen zu müssen.«
    » Ich bin noch immer Anwalt, Mum.«
    » Du weißt genau, was ich meine. Lass es langsam angehen.«
    14
    Es war kurz vor zehn, als Logan die Büroräumen von CPO Security in der St. Vincent Street betrat. Er trug das vorgeschriebene schwarze Poloshirt mit dem Firmenlogo und eine Khakihose. Beides gehörte auch für Innendienstmitarbeiter der Sicherheitsfirma zum Dresscode. Alex Cahill erwartete ihn im Empfangsbereich im dritten Stock des Gebäudes. Er trug die gleiche khakifarbene Kampfhose, darüber aber ein schlichtes weißes T-Shirt.
    » Ist dir auch wirklich nicht zu warm?«, fragte Logan. Es war so kalt in dem klimatisierten Raum, dass er sich unwillkürlich die Arme rieb.
    » Kaum bist du da, hast du auch schon was zu meckern.«
    » Ich hab ja nur gefragt. Du brauchst mich nicht gleich zu erschießen.«
    » Werde ich schon nicht, aber es ist immer noch ziemlich früh für einen Samstag, also geh mir nicht auf die Nerven. Ich habe heute schon eine Viertelstunde lang mit diesem Manager quatschen müssen. Er hat sich mit seinem eigenen Sicherheitstypen in unserem Besprechungsraum eingenistet.«
    » Hört sich ja nicht so an, als würdest du ihm in Zukunft jedes Jahr eine Weihnachtskarte schicken.«
    Cahill wandte den Blick ab und schürzte verächtlich die Lippen. Dann schob er Logan in ein zweites, kleineres Besprechungszimmer, wo sie sich außer Hörweite der Crew der Schauspielerin befanden. In ihm hatten sich bereits die wichtigsten Mitarbeiter von CPO Security versammelt: Tom Hardy, Bailey Judd, Chris Washington und Carrie Richardson warteten darauf, von ihrem Boss Cahill zu erfahren, worum es bei dem Auftrag ging.
    Logan wusste nicht, ob Cahill tatsächlich wütend oder nur angesäuert war, weil er sich mit den Capricen einer Schauspielerin auseinandersetzen musste. Sein Chef hatte es bereits bei verschiedenen Gelegenheiten mehr als

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