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Ungnade: Thriller (German Edition)

Ungnade: Thriller (German Edition)

Titel: Ungnade: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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Tara auf dem Rücksitz hatte er keinen Blick übrig, seine Aufmerksamkeit galt ausschließlich der Menge. Immer auf der Hut. Einigen der Presseleute war es anscheinend entgegen seiner Anweisung gestattet worden, mit ihren Autos in den abgesperrten Bereich zu fahren.
    Sowie er die Tür geöffnet hatte, trat auch Hanson um den Wagen herum, um Tara von den Umstehenden abzuschirmen.
    Die Blitzlichter steigerten sich zu einer einzigen Explosion, hell wie die Sonne. Alle riefen Taras Namen; jeder wollte, dass sie in seine Kameralinse schaute. Man brauchte ihr Bild für die Titelseite.
    Tara stieg aus dem Wagen, stellte sich vor die Menschenmenge auf der anderen Seite und winkte lächelnd so lange, bis jeder Fotograf sein Bild im Kasten hatte. Ein echter Profi.
    Cahill hatte noch immer nur Augen für die Menge vor dem Eingang. Harry Shields kam aus dem Kino und nickte. Alles klar.
    Einer der beiden Wagen, die auf der Straße zum Kino nicht weiterkamen, begann plötzlich zu hupen. Aus dem Augenwinkel registrierte Cahill, wie Hanson in die entsprechende Richtung schaute und nicht mehr auf die Menschenmenge um sie herum achtete.
    » Phil«, sagte er in scharfem Ton, und Hansons Kopf fuhr herum. » Augen nach vorn«, ermahnte ihn Cahill. » Nicht ablenken lassen.«
    Hanson verstand.
    Cahill ging voran, und Tara folgte ihm mit Hanson auf dem Fuß. Shields deutete auf die rechte Eingangsseite, wo ein Mitarbeiter des hauseigenen Sicherheitsdienstes darauf wartete, sie hineinzubegleiten.
    Noch einmal hielt Tara für eine letzte Fotogelegenheit auf dem Gehweg inne. Lächelnd drehte sie sich nach allen Seiten.
    Cahill und Hanson postierten sich links und rechts von Tara, beide mit dem Rücken zu ihr, um die Fotografen und Fans im Blick zu haben, die sich in fünf Reihen hintereinander vor dem Kino versammelt hatten.
    Als Tara endlich das Gebäude betrat, ließ Cahills Anspannung ein wenig nach.
    Das war der erste Streich, dachte er. Jetzt müssen wir sie nur noch heil wieder ins Hotel zurückbringen, dann haben wir’s geschafft.
    Er schaute die Sauchiehall Street hinunter. » Okay, Tom«, sagte er ins Mikro. » Du kannst die Straße wieder freigeben. Wir sind hier oben so weit.«
    » Verstanden, Alex«, antwortete Hardy. » Und immer locker bleiben.«
    Cahill schmunzelte und gab Washington und Judd auf der anderen Straßenseite ein Zeichen.
    » Gut gemacht«, sagte er, bevor er Hanson ins Kino folgte.
    22
    Gegen halb elf leerte sich das Restaurant zusehends, sodass Rebecca und Roddy mit ihrem Kaffee die letzten Gäste waren. Hinter dem Bartresen lauerten die Angestellten darauf, dass die beiden endlich zahlten, damit sie das Lokal schließen und nach Hause gehen konnten.
    » Wie fühlst du dich?«, fragte Rebecca. Sie vermutete, dass Roddy noch längst nicht wieder völlig hergestellt sein dürfte.
    » Gar nicht so übel«, antwortete Roddy. » In meinem Kopf hämmert es ein bisschen, aber das kommt vielleicht auch nur von dem Wein.«
    Rebecca nickte einem der Angestellten hinter der Bar zu und schrieb mit einem imaginären Stift ihren Namen in die Luft– das universell verständliche Zeichen für die Rechnung. Zum ersten Mal in ihrem Leben wurde ihr bewusst, wie lächerlich die Geste eigentlich war, und sie legte rasch verlegen die Hände in den Schoß.
    Die Kellnerin, die sie bedient hatte, brachte den Rechnungsausdruck auf einem weißen Vorspeisenteller und stellte ihn vor Rebecca ab, die ihn sogleich zu Roddy hinüberschob.
    » Und? Worauf beläuft sich der Schaden?«, fragte sie.
    » Ein Gentleman schweigt und zahlt.«
    » Deswegen habe ich ja gefragt.«
    » Du bist echt seltsam. Hat dir das schon mal jemand gesagt?«
    Rebecca schaute in Richtung Tür, während Roddy seine Brieftasche zückte und eine von seinen diversen Gold- und Platinkreditkarten herauszog.
    Über dem Eingang des Restaurants hing eine Laterne, die einen so matten Lichtschimmer in die Gasse warf, dass kaum die gegenüberliegende Wand beleuchtet wurde. Rebecca meinte, jemanden gegen die Wand gelehnt zu sehen, glaubte, in der Dunkelheit die vage Andeutung einer Bewegung erkannt zu haben. Sie beugte sich vor, um besser sehen zu können, aber alles war wieder still. Falls sich überhaupt etwas bewegt hatte.
    » Paranoid«, sagte sie laut.
    » Was?« Roddy blickte von dem Apparat auf, in den er gerade seine PIN eintippte, um die Rechnung zu bezahlen. Die Kellnerin stand gelangweilt neben ihm.
    » Nichts«, sagte Rebecca. » Ich glaube, ich bin ziemlich

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