Unheil - Warum jeder zum Moerder werden kann Neue Faelle des legendaeren Mordermittlers
ins Leben und in die Liebe, allerdings nicht mehr mit Andrea. Vor allem seine wunderbare Familie half ihm bei diesem Neuanfang. Sogar Nicoles Mutter besuchte ihn mehrmals in der Haft und versicherte ihm, ihn nicht zu hassen. Ihre Tochter sei schließlich nicht ganz unschuldig gewesen, sagte sie.
Jede kann zur Mörderin werden: Die Friseurin
W ieder einmal saß die hübsche Mia H. in ihrer Stamm kneipe mit Georg zusammen, einem Kampfsportler, und schüttete ihm ihr Herz aus. »Mein Mann schlägt mich«, klagte sie. »Bitte hilf mir.«
Georg M., der schon seit geraumer Zeit in die 25 -Jährige verliebt war, schmiedete daraufhin zusammen mit ihr ein Mordkomplott. Dabei nutzte er Kontakte zu kriminellen Kreisen, um sich eine Pistole zu besorgen, die er Mia übergab. Am Rosenmontag, kurz nach 8.00 Uhr, war es so weit. Mias Ehemann Viktor schlief noch seinen Rausch aus, als Georg, wie vereinbart in die Wohnung kam. Mia reichte ihm die Waffe. Er schraubte einen Schalldämpfer auf und wies Mia an, ihre vierjährige Tochter Susi in den anderen Raum der Zweizim merwohnung zu bringen. Vorsichtshalber holte Mia gleich noch den Nachbarjungen als Spielgefährten, damit die Kleine sie auch bestimmt nicht störte.
Dann schritt Georg zur Tat. Er beugte sich über den Schlafenden, setzte in aller Ruhe die Waffe an dessen Kopf an und gab insgesamt fünf Schüsse ab, die allesamt in den Schädel eindrangen und diesen durchlöcherten.
Mia, die danebenstand, während die Kinder kichernd und kreischend im Nebenzimmer spielten, reichte nun ihrem »Retter« das Beil, das schon bereitlag. Georg zerstückelte daraufhin mit wuchtigen Hieben die im Bett liegende Leiche, indem er die Extremitäten abhackte.
Mia packte den Kopf ihres Ehemanns in eine Plastiktüte, die sie im Schrank versteckte, während die anderen Leichenteile in Müllsäcke eingewickelt wurden und unter dem Sofa verschwanden. Dann wischte sie das viele Blut auf und reinigte die Liege zumindest so gründlich, dass die Kinder, als sie hereingerufen wurden, nichts merkten.
Nach einem ausgiebigen Frühstück wurden die Kleinen wieder ins Nebenzimmer geschickt, und Mia und Georg genehmigten sich zur Feier des Tages erst ein Gläschen Sekt und hatten dann Sex auf dem Tisch – und das alles im Mordzimmer. Viktor indes ruhte unter dem Sofa, zerlegt in seine Einzelteile.
Natürlich musste und wollte man den zerteilten Viktor möglichst rasch loswerden, doch vorher gab’s noch Mittagessen. Zu diesem Zweck gingen die beiden mit den Kindern und Bekannten in eine nahe gelegene Pizzeria. Am Nachmittag schließlich kauften Mia und Georg eine große Reisetasche und kehrten in die Tatwohnung zurück. Bevor sie die Leichenteile verpackten, tranken sie noch einmal Sekt und vergnügten sich erneut miteinander, wäh rend die Kinder im Nebenzimmer spielten. Und weil es so schön war, verschoben sie die Entsorgung des zerlegten Ehemanns auf den nächs ten Morgen und verbrachten die Nacht auf jener Couch, unter der Viktor ruhte.
Anderntags kam ein Freund des Kampfsportlers mit einem gemieteten Auto, in das man die mit Armen, Beinen, dem Torso und dem Kopf befüllten Plastiktüten einlud.
Mia half beim Einladen: »Ich trug den Kopf«, sagte sie später aus, »blieb dann aber bei den Kindern zu Hause.«
Georg und sein Freund verteilten die Leichenteile in einem Waldgebiet bei Bad Tölz, wo sie jedoch alsbald entdeckt wurden.
Der Tote war rasch identifiziert, nicht zuletzt aufgrund einer Tätowierung auf seinem Penis, den in dicken blauen Lettern mit Herzchen der Name »Mia« zierte.
Beide bekamen lebenslange Haft, obwohl sie sich die Schuld gegenseitig zuschoben. Was auch sonst?
Der Nesthocker
P olizeieinsatzzentrale im Polizeipräsidium München: 15.00 Uhr, 5 Minuten, 37 Sekunden.
»Polizeinotruf, grüß Gott.«
»Hallo, grüß Gott, K. ist mein Name. Ich kann nicht so gut sprechen, sonst hört es mein Vater. Der hat grad meine Mutter umgebracht.«
Der Anrufer sprach leise, fast flüsternd. Seine Stimme klang hilflos und vermittelte den Eindruck, als befinde er sich in einer bedrohlichen Lage und würde heimlich telefonieren.
»Wo sind Sie?«
»In der Hirzer Straße 14 .«
»Hirzer Straße 14 ? Was ist passiert?«
»Ich bin hier, ich hab ferngesehen, ich geh zu meiner Tür raus, wollte mir was aus der Küche zum Essen holen, und meine Mutter liegt blutüberströmt auf dem Boden.«
»In der Küche?«
»Ja, in der Küche.«
»Regungslos, blutüberströmt? Liegt sie am
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