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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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Marius' Gesicht, sah seine dunklen, braunen Augen, das unglaublich markante und dennoch jugendlich gebliebene Gesicht und fühlte sich augenblicklich zu Hause. Seine Lippen berührten ihren Hals. Kyra erschauerte, eine Gänsehaut kroch ihren Körper entlang. Sie spürte seine Zähne an ihrer Haut und stöhnte leise auf. Vorsichtig, ganz langsam, biss Marius zu. Mit Erstaunen stellte Kyra fest, dass es nicht wehtat. Im Gegenteil, es fühlte sich aufregend an und sie bäumte sich auf vor Erregung. Blut floss ihr über den Hals. Marius leckte es zärtlich und zugleich gierig auf. Kyra konnte seine Stimme in ihrem Kopf hören, als ob er eine telepathische Verbindung zu ihr hätte. Seine Stimme klang sanft und beruhigend wie Musik.
         „Lass mich dir die Welt zeigen“,  sagte er.  „Lass mich dir zeigen was es heißt, wahrhaft unsterblich zu sein.“  
         Kyra spürte, wie er in sie eindrang. Sanfte Stöße, wohldosiert, erschütterten ihren Körper. Sie war wie von Sinnen. Sie hatte das Gefühl, als ob Marius sich in ihren Körper fraß, sie völlig einnahm und sie letztendlich verschlingen würde. Jede einzelne Faser war erfüllt von seinen Worten, seinem Geruch, seiner Kraft. Er würde sie auffressen. Und Kyra bettelte darum, dass er es tat. Sie wollte ihm gehören. Wollte die Seine sein. Eine einsame träne lief ihre Wange hinab und sie lächelte.  So glücklich ...  
         Ein Schuss zerschnitt die wohlige Wärme. Mit einem jähen Ruck wurde Kyra aus ihren Träumen gerissen und saß kerzengerade in ihrem Bett, die Decke an ihren Hals geklammert. Orientierungslos blickte sie sich um und sah gerade noch ein dunstiges, blaues Licht, welches über ihr schwebte und sich dann in Nichts auflöste. Daniel und Seth standen im Zimmer, beide mit Pistolen im Anschlag. Offensichtlich hatten sie mit einem gewaltigen Tritt die Türe aufgebrochen, die nun in den Angeln hing und sachte hin und her schwang. Daniels Gesicht war wutverzerrt und Kyra kauerte sich erschrocken an die Wand. Wollte er sie etwa erschießen?
         „Weg da!“, bellte er sie an und rauschte durch den Raum. „Runter vom Bett!“
         Er packte sie am Arm und riss sie grob von der Matratze hinunter auf den Boden. Kyra begann zu zittern, sie war völlig verwirrt. Schon machte sie sich darauf gefasst, dass er ihr den Pistolenlauf an den Kopf drückte, doch stattdessen schleifte er sie einige Meter vom Bett weg und ließ sie dann achtlos liegen. Seth beugte sich zu ihr hinunter und half ihr auf. Auch er sah zornig aus.
         „Was ist...?“, setzte Kyra an, doch Daniel schnitt ihr das Wort ab.
         „Ich hätte es wissen müssen!“, brüllte er und durchwühlte die Bettdecke. „Es war so  offensichtlich ! Verdammt, sind wir bescheuert, dass wir das nicht gleich bemerkt haben! So eine Scheiße!“
         Mit tanzenden Augäpfeln  sah er an die Decke, blickte sich wirr im ganzen Zimmer um und begann nach etwas zu suchen, was offenbar unsichtbar sein musste.
         „Wo ist er hin?“, fragte er, den Zeigefinger noch immer auf den Abzug gelegt. „Hast du ihn gesehen? Ist er immer noch hier?“
         Seine Augen schwirrten ziellos durch die Gegend.
         „Ich glaube, er ist abgehauen“, meinte Seth. „Er hat nicht damit gerechnet, dass ihn jemand stört.“
         „Mistvieh!“, rief Daniel wutentbrannt.
         Er ließ die Pistole sinken, blickte noch einmal auf das Bett und schnaubte. Kyra sah ihn verwirrt an und fummelte an ihrem Shirt herum. Was ging hier nur vor?
         „Komm!“, sagte Daniel unwirsch und nahm sie an der Hand. „Du schläfst nie wieder alleine! Du bleibst da, wo ich dich genau im Auge habe, verstanden?“
         „Warum denn? Was war...?“
         Kyra konnte kaum Schritt halten, so schnell schleifte Daniel sie in das Hotelzimmer nebenan und verschloss sorgfältig die Türe. Seth sah ziemlich garstig drein und machte sich augenblicklich an dem verschlissenen Koffer zu schaffen, in dem sie alle Waffen aufbewahrten. Erst als Kyra sich auf einen Stuhl gesetzt hatte, ließ Daniel ihre Hand los und steckte sich die Pistole in den Gürtel. Noch immer zitterte sie. Auch deshalb, weil ihr der Traum nahezu unendlich peinlich war.
         „Was war das für ein Licht?“, fragte sie mit bebenden Lippen. „Warum habt ihr geschossen?“
         Niemand antwortete ihr. Seth, mit ungewöhnlich düsterer Miene, zog mehrere staubige Kerzen aus

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