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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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wusste sofort, dass er in ernsten Schwierigkeiten steckte. Wie sollte er sich nur aus den Klauen eines Venusgeistes befreien?
         Samael blieb ungerührt ein paar Meter vor dem Schutzkreis stehen und warf den Kopf in den Nacken. Ein verzücktes Lächeln trat auf sein Gesicht und seine Augen flammten für einen Augenblick erneut rot auf.
         „Du kommst zu spät!“, rief Jim in einem Anflug von Kühnheit. „Sie sind vor ein paar Stunden gegangen! Pech für dich, du teuflisches Elend!“
         Jims Mut schwand allerdings sofort wieder, als er merkte, dass Samael ob dieser Information völlig unbeeindruckt reagierte.
         „Ihr naiven Menschen“, sagte er. „Auch Alexander dachte, ich wäre hinter dem Nachkommen meines Herrn her. So töricht, so blind für die Wahrheit ...“
         „ Du  hast also den Orden vernichtet!“, rief Jim zornesrot im Gesicht. „Wegen dir wird ein erneuter Krieg zwischen Menschen und Vampiren ausbrechen!“
         „Ist das schlecht?“, raunte Samael mit dem Anflug eines boshaften Grinsens.
         Er schritt zum Tisch und blätterte gedankenverloren in den zerrissenen Seiten des alten Buches.
         „Mein Herr verfolgt einen ganz bestimmten Plan und es ist meine Aufgabe, ihn zu verwirklichen. Etwas leichte Lektüre?“, fügte er mit einem Blick auf das Buch hinzu. „Na na na, ich hoffe doch, du hast das Geheimnis des Siegels für dich behalten? Andernfalls wäre ich wirklich böse ... wirklich, wirklich böse...“
         Samael fletschte die Zähne und das alte, schimmlige Buch fing augenblicklich Flammen und verbrannte in kürzester Zeit zu einem kleinen, kläglichen Haufen Asche.
         „Sigillenmagie“, fauchte er. „Keiner von euch Ordenspriestern ist so fortgeschrittener Magie gewachsen! Ihr solltet eure Zeit nicht damit verschwenden, die Archai zu vernichten. Diese Macht besitzt ihr nicht.“
         „Das denkst du!“, rief Jim. „Was ist mit dem Siegel in Kairo...?“
         „Sprich nicht von Dingen, die du nicht verstehst!“, zischte Samael. „Dieses Siegel wird von mächtigen Flüchen und Bannen geschützt! Kein Sterblicher hat die Macht, diese Barrieren zu durchbrechen! Wie lange schon versucht euer Orden, dieses Artefakt zu bergen? Zweitausend Jahre? Und wer von euch hat jemals Erfolg gehabt?“
         Nowottny bellte, als Samael ein paar Schritte auf den Schutzkreis zuging.
         „Dieser lächerliche Staub“, fauchte Samael und schnaubte abfällig. „Denkst du im Ernst, das könnte mich aufhalten? Sehe ich aus wie ein gewöhnlicher Vampir oder ein Werwolf oder sonst irgendeine minderwertige Kreatur? Ich bin ein Zeitgeist, Priester. Und du hättest besser daran getan, einen richtigen Schutzkreis zu ziehen. Vielleicht wäre dir dann noch ein wenig mehr Zeit auf dieser Erde geblieben.“
         Schweißtropfen perlten an Jims Schläfe hinunter und tropften von seinem Kinn. Nowottny riss sich aus Jims Klammergriff und stürmte laut kläffend auf den Eindringling zu. Samael machte nur eine kurze, kaum sichtbare Handbewegung. Der Hund stürzte jämmerlich fiepend vornüber und fiel mit einem bodenerschütternden Krachen gegen die Wand. Aus der tiefen Wunde auf seiner Brust flossen Ströme von Blut, die eine dunkle Pfütze um den leblosen Hundekörper bildeten. Ein Teil des Dickdarms quoll aus dem Inneren hervor.
         „Nowottny!“, heulte Jim.
         Doch der Hund bewegte sich nicht mehr. Die Zunge hing aus der weit aufgerissenen Schnauze und seine vier Beine waren in merkwürdigen Winkeln verdreht.
         „Du Schwein!“, fuhr er Samael an.
         Eine dicke Ader pulsierte an seiner Stirn. Samael jedoch, dessen Gesicht blutbespritzt und fleckig war, knackte ungerührt mit den Knöcheln.
         „Zeit für dich, zu verschwinden!“, sagte er kalt und trat über die Linie aus Grabesstaub.
         Jim holte aus, doch Samael fing seinen Schlag auf und verdrehte ihm den Arm. Jim schrie auf und sackte keuchend auf die Knie. Samael packte ihn an den Haaren und drückte Jims Kreuz durch. Ein fürchterliches Knacken durchschnitt die Luft. Jims Rückgrat war gebrochen und er fiel dumpf mit dem Oberkörper voran auf den Boden. Noch lebte er, aber sein Blick war trübe und verschleiert. Er war nicht mehr imstande, sich zu bewegen. Mit dem Fuß drehte Samael ihn auf den Rücken, so dass er seinem Opfer ins Gesicht blicken konnte. Langsam beugte er sich hinunter, mit

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