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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
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Schraubstock um sie gelegt.
         „Leider sind wir heute nicht komplett“, erhob der Konsul das Wort. „Fünf Einheiten sind noch immer im Lande verstreut auf der Jagd. Wollen wir hoffen, dass sie gesund zurückkommen.“ Es war totenstill. Keiner der Jäger sagte ein Wort. Kyra sah, dass die meisten von ihnen ihr nun keine Notiz mehr schenkten und stattdessen mit pflichtbewusster Miene an den Lippen ihres Konsuls hingen. Nur Daniel starrte ins Leere und hatte die Arme verschränkt.
         „Leider -“, und dabei hob Alexander seine Stimme, „- leider werden auf uns alle in Zukunft sehr schwere Zeiten zukommen. Wie ich euch zu meinem größten Bedauern mitteilen muss, wird unser Land seit einiger Zeit von einem der alten Strigoi heimgesucht und ich muss euch alle bitten, bei euren Jagdzügen der Vernichtung dieser Kreatur die oberste Priorität zu schenken.“
         Nicht wenige standen nach dieser Nachricht da wie vom Donner gerührt. Ein Tuscheln erhob sich und schwoll so laut an, so dass der Konsul die Hände musste und um Ruhe bitten musste. Der Geräuschpegel wurde leiser und verstummte schließlich. Auf Alexanders Gesicht war kein Lächeln zu sehen.
         „Wir haben von Hohen Rat den Auftrag erhalten, diesen Vampir mit aller Macht zu jagen und ich hoffe, ich kann auf euch alle zählen. Des Weiteren verpflichten wir uns dem Schutz eines seiner Opfer. Sie muss unter allen Umständen vor ihm versteckt werden.“ Dabei schob er Kyra nach vorne, die sich widerspenstig dagegen stemmte. „Ihr werdet sie aufnehmen und ich möchte nichts von irgendwelchen Zwischenfällen hören. Wir unterstehen einer Allianz mit den Vampiren und daran halten wir fest. Bei Verstößen wären die Konsequenzen womöglich ganz fatal.“  Bei den letzten Worten warf er Zac, der sich sehr weit hinten herumdrückte, einen besonders scharfen Blick zu. „Wir befolgen die Regeln der Vereinbarung und zwar ausnahmslos. Wer diesem Mädchen mutwillig Schaden zufügt, wird die Folgen zu tragen haben. Auch das Spenden von Blut ist verboten...“
         „Als ob wir so blöd wären, einem solchen Abschaum unser Blut zu geben!“, ertönte eine spöttische Stimme.
         Alexander guckte finster.
         „Und derlei Beleidigungen werden ebenfalls nicht geduldet, Malcolm.“
         „Konsul, Ihr sprecht hier von einem Vampir!“
         „Ja! Was ist wenn sie uns alle in der Nacht umbringt? Diesen Biestern kann man doch nicht trauen!“
         „Bringen wir sie lieber gleich um die Ecke!“
         „Genau!“
         Kyra hatte genau dieses Verhalten erwartet und es überraschte sie als sie sah, dass Daniel nicht in das wutentbrannte Geschrei mit einstimmte. Er stand nur da und guckte grimmig auf den Boden. Alexander versuchte, die Anwesenden zu beruhigen. Er musste brüllen, damit man überhaupt Notiz von ihm nahm. Letztendlich verlor sich das Stimmengewirr in der großen Kuppeldecke und es herrschte eine angespannte und knisternde Stille. Alexander sah mit spitzem Ausdruck in die Runde und Kyra ging ein paar Schritte zurück. Sie war genervt und wütend wollte nur, dass diese Situation so schnell wie möglich endete. Niemand würde sich großartig um sie scheren und sie würde ständig auf der Hut sein müssen. Seth's Gesicht stach unter all den wütenden Gesichtern besonders hervor. Er war so schockiert, dass er wie eine Granitsäule unbeweglich dastand. Hinter ihm gab Daniel ein schwaches Hüsteln von sich.
         „Vielleicht sollte sich jemand um sie kümmern und dafür sorgen, dass sie nicht belästigt wird“, meinte er.
         Alexanders Augen leuchteten bei diesen Worten auf.
         „Eine sehr gute Idee“, stimmte er zu. „Meldet sich jemand freiwillig?“
         Kyra spitze die Lippen. Hatte Daniel sich gerade für sie eingesetzt?
         Niemand hob die Hand oder gab auch nur das kleinste Geräusch von sich. Alle taten sie so, als wären sie nicht anwesend. Schlagartig wurde Alexanders Miene wieder kalt.
         „Na gut“, sagte er. „Daniel du bist mit der Situation vertraut, also kümmere dich darum. Seth wird dir helfen. Also dann, ich habe zu tun, guten Abend.“
         Gereizt schritt er davon. Kyra konnte ihn noch eine ganze Weile vor sich hin murmeln hören, ehe sich Stille auf ihre Ohren legte. Sie sah auf. Jedes Augenpaar war auf sie gerichtet. Bevor ein Tumult ausbrechen konnte oder sie sich noch mehr Beschimpfungen anhören musste,

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