Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.M. Nightingale
Vom Netzwerk:
Pentagramm-Ritual ... Ganz schön mutig, das muss ich dir lassen! Ich hoffe nur, dass du mich das nächste Mal warnst, wenn du einen Schutzzauber ausgeführt hast!“
         „Ganz bestimmt nicht“, sagte Joe trocken.
         Als Bill ein paar Schritte zurücktrat, wurden die Flammen kleiner und verschwanden wieder. Um Joe herum rauchte der Holzboden.
         „Du bist widerwärtig“, knirschte Bill. „Und irgendwann wirst auch du deine Quittung bekommen.“
         „Ach tatsächlich? Ich kann es kaum erwarten.“
         Bill wandte sich wieder seinem Schreibtisch zu.
         „Also“, sagte er und nichts ließ auf den heißen Streit von eben schließen. „Unsere Abteilung für biblische Bannrituale und Dämonenverfolgung wird das sicher interessieren. Ein Venusgeist. Wie ärgerlich. Ich werde die Jäger umgehend informieren. Ich hoffe du weißt, was das bedeutet, Jonathan?“
         Joe hob eine Augenbraue.
         „Kairo?“
         „Kairo, genau. Das wird nicht nett. Ein Diebstahl wird sicher viel Aufmerksamkeit erregen. Dieses verdammte Ding wird so gut bewacht ...“ Bill kratzte sich am Kopf. „Ich denke nicht, dass Jäger allein ausreichen. Wir sind nur Menschen. Es wäre ratsam, jemanden aus euren Reihen dabei zu haben.“
         Joe musste unwillkürlich lächeln. „Da wüsste ich jemanden.“ Er wirkte beinahe vergnügt. „Du weißt, wer sich momentan im Orden von Phoenix aufhält, nehme ich an?“
         „Natürlich, ich bin ja nicht dumm“, sagte Bill unwirsch. „Dieses Lilienmädchen. Was für eine bescheuerte Idee, sie in ein Haus voller Jäger zu sperren!“
         „Vielleicht. Aber dieses Mädchen verfügt möglicherweise über mehr Kräfte, als irgendein anderer Vampir. Sie könnte von großem Nutzen sein.“
         Bill sah unentschlossen aus. Er hasste es, gemeinsame Sache mit Vampiren zu machen. Es war wie ein Pakt mit dem Teufel.
         „Sie ist gebrandmarkt worden?“, fragte er gedehnt.
         Für einen Augenblick fühlte Joe sich wieder unwohl, doch das Gefühl verflog rasch.
         „Ja.“
         „Nun, so etwas hat natürlich Vor- und Nachteile. Solange wir das Bannartefakt haben, ist das gut. Aber sollte ein Außenstehender es in die Finger bekommen, könnten wir in Schwierigkeiten
    stecken.“
         „Seit wann interessiert dich das Wohl eines Vampirs?“, fragte Joe.
         „Um sie mach ich mir keine Sorgen.“ Bill setzte sich hinter seinen Schreibtisch und ergriff wieder den Federkiel. „Ich werde darüber nachdenken. Anscheinend habe ich sowieso keine Wahl. Kein anderer von euch würde diese Aufgabe übernehmen. Es sei denn, er erhält den Befehl von Amelie. Kriecherisches Pack, das seid ihr.“
         Joe verkniff sich jeglichen Kommentar.
         „Ich telefoniere gleich nach Phoenix“, sagte Bill schließlich und griff nach dem Telefonhörer zu seiner Linken. Und mit einem Blick auf Joe fügte er hinzu: „Das war‘s. Du kannst gehen.“
         Joe rührte sich jedoch nicht vom Fleck. Er wirkte auf einmal wütend.
         „Ich werde dir heimzahlen, was du mit mir gemacht hast“, drohte er schneidend und ohne jede Furcht. „Du hättest mich damals in Frankreich fast getötet.“
         Bill legte den Hörer und die Feder weg und musterte sein Gegenüber mit gelindem Interesse.
         „Und das sagst du mir einfach so ins Gesicht? Du bist unverbesserlich. Natürlich wirst du das nicht tun, weil du Amelies Schoßhündchen bist und viel zu viel Angst vor ihr hast. Du würdest den Kodex niemals brechen.“
         „Abwarten“, zischte Joe und seine Augen färbten sich weiß. „Irgendwann krieg ich dich. Und noch bevor ich dein ganzes Blut aus dir heraus gesaugt habe, wirst du um den Tod betteln.“
         Bill lächelte.
         „Ich dachte, ich würde dir einen Gefallen tun. Deine Geschichte ist mir nur zu gut bekannt, Jonathan. Ich habe die Schriften meiner Vorgänger eingehend studiert. Schon als du noch gelebt hast, steckte deine Nase viel zu tief in schwarzer Magie und es hätte dich fast umgebracht. Ich weiß, dass du Amelie angefleht hast dich zu töten, dich von deinen Qualen zu erlösen. Aber sie war so grausam, dir dieses zweite Leben zu schenken. Deine Wut sollte sich nicht gegen mich richten, sondern gegen sie. Amelie hat dir das verwehrt, wonach du dich am meisten sehntest. Dein eigener Tod. Und noch heute heuchelst du

Weitere Kostenlose Bücher