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Unheiliger Engel (German Edition)

Unheiliger Engel (German Edition)

Titel: Unheiliger Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Mertz
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Reuter . D as sind meine Kollegen Kriminalobe r kommissar Hediger und neben ihm Krim i nalkommissarin Jäger. Wir haben ein paar Fragen an S ie.“
    Mit diesen Worten baute er sich vor ihm auf, doch der Verdächtige übe r ragte ihn deutlich und seine Präsenz ließ den beabsichtigten Nachdruck in Reuters Haltung zusammenfa l len.
    „Sicher, wo S ie nun schon einmal hier sind, nehmen S ie doch Platz . “ Sergej Kasamarov übte sich in weiterer Höflic h keit.
    „Nicht nötig.“
    „Darf ich I hnen Kaffee oder Tee anbieten?“
    „Nein , d anke . “ Reuter blickte sich wieder in dem geräumigen und mit a n tiken Möbeln bestückten Büro um. „Das sind wirklich sehr wertvolle Stücke, alle Ac h tung.“
    „Ich habe eine Passion für antike Arbeiten, die Liebe zum Material und D e tail.“
    Elaine war erstaunt, wie lässig, selbstsicher und nonchalant sich Sergej Kasamarov in di e ser Situation gab. Ihn schien nichts aus der Ruhe bringen zu können, was sie von sich selb st nicht behaupten konnte.
    „Wo waren S ie am Samstagabend ? “, fragte sie. Reuter hatte Elaine im Vorfeld aufgetragen, nach Möglichkeit einen Gro ß teil der Befragung zu bestreiten , um Erfahrungen zu sa m meln .
    „Ich war zum Essen am Hafen, in einem guten Restaurant mit einigen G e schäftsfreu n den.“
    „Wo genau?“
    „Sie kennen das Tafelhaus? Es ist idyllisch gelegen, die gr o ßen und kleinen, wie sagt man so schön, Pötte schwimmen direkt an einem vorbei und nachts strahlt das Licht des Hafen t reibens durch die hohen Glasfronten.“
    „Das ist mir bekannt, es soll recht gut sein, wenn auch te u er.“
    „Dafür bietet es eine ausgezeichnete Küche, einen aufmer k samen Service und einen bestens sortierten Weinkeller und hat somit ein perfektes Ambie n te für Kundengeschäfte.“
    „Wie lange waren S ie dort?“ Reuter machte sich derweil Notizen und nickte Elaine au f munternd zu.
    „Bis gegen elf , wir hatten einen Drink an der Bar und die Herren wollten noch über die Reeperbahn flanieren.“
    „Sie haben sich den Herren angeschlossen?“
    „Nein . D er geschäftliche Teil war abgeschlossen. Einer meiner Angestellten hat die Herren an die prägnanten Stellen geführt, zu aller Zufriedenheit, wie ich sp ä ter hö r te.“
    „Wie schön für S ie“ , mischte sich Hediger ein.
    Elaine bemerkte, dass ihr Kollege Hediger durch diesen Plauderton gereizt war, denn seine Stimme be saß einen a g gressiven Unterton. Oder es ärgerte ihn, dass Elaine die B e fragung vornahm , aber das war sein Problem .
    „Was haben sie dann gemacht, Herr Kasam a rov?“
    „Ich bin noch in einen Klub gefahren, von dem ich Int e ressantes gehört hatte . Die Nacht war noch jung.“
    „In den Cat Klub?“ , fragte Elaine . Er spielte Katz und Maus mit ihr und das ärgerte sie. Sie forschte in seinem Gesicht , suchte nach einem verräter i schen Zucken oder anderen Reaktionen, doch seine Mimik hatte dieser übe r hebliche Kerl vollko m men im Griff.
    „In der Tat . “ N un schenkte er ihr einen langen Blick, der Elaine durch und durch ging. Es fühlte sich an, als könn t e er in ihr Innerstes blicken und sie Stück für Stück entblä t tern. „Sie kennen diese Einrichtung?“
    „Ich habe davon gehört .“
    „Und hat I hnen gefallen, was S ie gehört haben?“
    „Das tut nichts zur Sache, denn es geht hier nicht um mich . “
    Er grinste. Sein Blick glitt über ihren Körper und er schien nachzudenken. Vielleicht stel l te er sich vor, wie sie in Lack und Leder aussehen würde. Was hätte sie dafür gegeben, seine Gedanken lesen zu können, denn selbst mit ihrem la n gen Mantel fühlte sie sich nackt unter seinem intensiven Blick.
    „Sie sollten hingehen, derlei Klubs geben interessante Ei n blicke in menschliche Fantasien, Neigungen, verborgene Sehnsüchte und unerwartete A b gründe.“
    „ N icht jeder Einblick ist erstrebenswert . “ I hre brüske A b sage sollte deutlich sein, pral l te allerdings an ihm ab.
    „Wie schade. Ich hingegen finde, dass man für viele Dinge offen sein und sich eine gewi s se Neugier bewahren sollte. Nichts Menschliches sollte dem Menschen fremd sein.“
    „Das bleibt I hnen überlassen“, erwiderte sie.
    „Was sagt I hnen der Name Tina Sahlmann?“ , fragte Reuter, sichtlich gel a ngweilt von der Konversation .
    „Nichts . D ieser Name ist mir nicht bekannt . “ Mit diesen Worten lehnte sich Sergej Kas a marov entspannt gegen seinen Schreibtisch.
    „Ich möchte S ie darauf aufmerksam

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