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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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schon.“ Barlason lachte wieder bei seiner Bemerkung.
    Vinc lief eine Gänsehaut über den Rücken, als die Flüssigkeit seine Kehle hinablief. Nun wusste er, was sie mit einer Feuertaufe gemeint hatten. Denn in seinem Hals brannte es, als sei er ein Feuerschlucker und würde die Flammen tatsächlich einatmen. Der Hustenanfall, den er anschließend bekam, schnürte ihm die Luft ab. Er meinte zu ersticken. Wie in weiter Ferne hörte er das schallende Gelächter der beiden, das in der Halle klang, als würde es von Echos wiederholt. Es dauerte einige Zeit, bis sich Vinc erholt hatte. Er nahm die Worte von Krason wahr: „Noch einen Schluck?“
    Vinc konnte nur den Kopf schütteln, denn seine Stimme musste sich erst wieder erholen. Es war, als seien seine Stimmbänder weggefressen worden.
    „Dein Mut wird belohnt werden. Die anderen, die es machen sollten, sind weggelaufen. Es wird keiner gezwungen, es zu tun“, sagte Barlason.
    „Aber Krason hatte mit dem Messer gedroht“, sagte Vinc mit noch rauer Stimme, aber sichtlich erholt.
    „Der hat nur so getan. Wenn es keiner trinken mag, wird er doch nicht gleich umgebracht.“
    „Um ehrlich zu sein: Du warst der Erste, an dem wir es angewendet haben“, gab Krason lachend zu.
    „Aber Barlason sagte doch … “ „der nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau“, unterbrach ihn Krason. Er sagte weiter: „Er legt gerne die Leute rein. Genau vorhin, als er sagte, ich hätte einen Verschleiß an Laufburschen. Du bist eigentlich mein Erster.“
    Vinc fiel ein Stein vom Herzen. Hatte er sich Sorgen gemacht, dieser Krason sei ein Kannibale, so wurde dieses jetzt haltlos.
    „Trotzdem wirst du belohnt. Ich werde dir Einzelunterricht geben“, sagte Barlason.
    Vinc bekam seine Ausrüstung, die aus einer kleinen Streitaxt und einem Schwert bestand. Dieses Schwert aber war lang, schwer und unhandlich. Es bereitete ihm Mühe, es zu halten. Krason ging nahe an Barlason und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Dann verabschiedete er sich von Vinc mit den Worten: „In drei Tagen hole ich dich wieder ab.“
    „Dann wollen wir gleich mal anfangen“, sagte Barlason.
    „Jetzt schon? Soll ich nicht erst in meine Unterkunft gehen?“, fragte Vinc. Er wollte gerne erfahren, wo er die Nacht verbringen sollte, um vielleicht einen Fluchtweg zu entdecken.
    Barlason lächelte geheimnisvoll und deutete an, er möge ihm folgen.
    Sie durchschritten die Halle und kamen an eine Esse, gleich der einer Schmiede. Halbfertige Waffen zeugten davon, dass es die Waffenschmiede sein musste. Nur wurden hier keine mehr hergestellt. Vinc dachte, dass sie wohl einen anderen Ort dafür hatten. Doch sehr bald bemerkte er, dass dieser Kamin nur eine Tarnung war. Barlason betätigte einen Hebel, worauf sich der Kamin zur Seite schob und eine Öffnung freigab. Er nahm eine Fackel aus der Halterung an der Wand und leuchtete in den Eingang. Nachdem er den Durchlass wieder verschlossen hatte, ging er mit Vinc eine steile Treppe hinab. Unten kamen sie in eine Felshöhle, deren Wände mit einigen Kienspänen bestückt waren. Ihr Flackern erzeugte ein gespenstiges Glitzern, das von den Kristallen auf den Gesteinsmassen herstammte. Vinc erinnerte das Tanzen der reflektierten Lichter an eine Disco, wo in der Mitte an der Decke sich eine Kugel drehte, sie die mit unzähligen kleinen Spiegeln bestückt war.
    Etwas weiter in der großen Höhle sah er wieder einen Kamin, in dem aber ein Feuer loderte. An der Feuerstelle sah er eine Gestalt. Als sie sich ihr näherten, erblickte er einen Zwerg.
    Vinc sah ihn an, als habe er plötzlich eine Figur aus einem Videospiel vor sich. Er wusste nicht mehr den Namen des PC-Spiels, aber es kamen darin auch Zwerge vor, die genau dieses Aussehen hatten. Langes zerzaustes rotes Haar, das strähnig bis auf die Schultern hing. Einen langen roten Vollbart, ein ledernes Hemd und eine auch aus diesem Material bestehende Hose, die in die Stiefel gesteckt worden war. Auf dem Bauch hatte er eine schmutzige lederne Schürze gebunden. In der rechten Hand hielt er einen Hammer, der so gewaltig war, dass man meinen musste, dieser kleine Mann würde von ihm auf die Erde gezogen. Aber Vinc wunderte es nicht, dass der Zwerg sogar damit herumschwang und ihn anschließend auf den Amboss fallen ließ. Er kannte die sprichwörtliche übernatürliche Stärke dieser Gestalten.
    „Was für einen Weichling schleppst du mir denn da an?“, fragte der Zwerg und musterte Vinc abschätzend.
    „Darf ich vorstellen:

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