Unheimliche Begegnungen (German Edition)
zweifelte er, was die Fackel gegen den Schattenkrieger bewirken sollte. Aber diese Gedanken hatte er nur Bruchteile von Sekunden. Er handelte und warf den Kienspan in Richtung der Rüstung. Das Glück war auf seiner Seite. Er traf hinein.
Sie hörten einen markerschütternden Schrei. Die Rüstung fiel nach hinten. Aus dem Visier floss ein grünlicher Rauch, der sich anschließend auflöste.
Toms Beine versagten ihren Dienst, er glitt an der schroffen Felswand, an der er gelehnt hatte, hinunter. Er bemerkte nicht einmal die Schmerzen, die diese raue Fläche verursachte. Er zitterte am ganzen Leib.
Plötzlich erloschen die Fackeln ringsum. In der Höhle herrschte vollkommene Dunkelheit. Dann dröhnte eine Stimme: „Ihr kommt nie mehr hier hinaus!“
Es hallte in der Wölbung, als würden tausend solcher Stimmen vorhanden sein. Sie konnten dadurch auch nicht die Richtung bestimmen, aus der sie kam.
„Euch ist es gelungen, durch die Fackel einen meinen Krieger zu töten, aber nun seid ihr wehrlos. Ich habe alle Lichter entfernt!“ Er schwieg. Eine unheimliche Stille machte sich breit, die eine nervenzerreißende Spannung verursachte.
Obwohl sie den Unbekannten fürchteten, hofften sie, ihn trotzdem bald wiederzuhören. Wenn er redete, wussten sie wenigstens, dass er noch da war und nichts Übles ausführen wollte. Aber durch sein Schweigen hatten sie Angst um ihr Leben. Sie lauschten in die Dunkelheit, ob nicht ein Geräusch zu vernehmen war, das seinen Aufenthalt verraten würde.
Doch solange sie warteten, es rührte sich nichts in der Höhle. Selbst als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sahen sie nichts. Sie forderten sich gegenseitig auf: „Hier!“ zu rufen, damit sie wenigstens wussten, ob sie noch alle da waren und wo sie sich befanden. Sie setzten sich dicht an die Felswand gelehnt nebeneinander, um vor umliebsamen Überraschungen sicher zu sein. Obwohl es eine gespannte Atmosphäre war, wagten sie sich nach einiger Zeit zu unterhalten, denn das Schweigen machte es nur noch schlimmer. Sich gegenseitig zu hören, beruhigte sie ein wenig.
Vinc sagte mit gedämpfter Stimme: „Ich möchte gerne wissen, mit wem wir es zu tun haben.“
„Das kann ich dir sagen.“ Zubla sorgte mit diesem Satz für eine Überraschung.
„Du?“, fragte Vanessa.
„Ja. Ich kenne die Stimme. Es ist Raxodus, der Herr der Finsternis. Er hatte damals die Armee der Finsternis ins Leben gerufen. Ich glaube, er handelt im Auftrag des Herrn der dunklen Seite. Die wollen diese Armee wieder erwecken.“ Diese Äußerungen Zublas sorgten für Unruhe bei seinen Zuhörern
„Ist der denn schon so alt? Ich meine, das soll doch vor tausend Jahren gewesen sein, als die Armee aktiv war“, fragte Vinc verwundert.
„Du musst noch viel über Arganon lernen. Diese Mächte altern nicht. Sie sind sozusagen unsterblich, genau wie der Herrscher der dunklen Seite“, sagte Zubla
„Na herrlich. Und wie sollen wir gegen sie kämpfen?“, fragte Tom
„Pst! Wenn uns Raxodus hört.“ Vanessa hatte Angst, dass dieser Mächtige der Finsternis seine Beherrschung verlieren könnte, wenn er hörte, dass er bekämpft werden soll.
„Das weiß der doch schon lange, dass wir auf die dunkle Seite wollen“, meinte Vinc.
„Ihr wollt auf die dunkle Seite? Da, wo das Böse herrscht?“, fragte Serius. Es war ihm an der Stimme anzuhören, dass er nicht nur die Finsternis, die ihn umgab, fürchtete, sondern besonders die dunkle Seite.
„Ich höre die Angst vor der dunklen Seite an deiner Stimme. Kennst du sie? Warst du schon einmal dort?“, fragte Vinc.
„Niemand würde lebend dorthin kommen oder gar zurück. Es heißt, der Wächter am Eingang wäre ein Monster.“ Serius schwieg kurz, um seine Stimme, die fast versagte, wieder unter Kontrolle zu bringen, dann meinte er gedämpft: „Wie weiter berichtet wird, auf der dunklen Seite würde auch der König der Monster leben.“
„Wer berichtet das? Ich denke, es war noch niemand dort?“, fragte Tom, der das Gespräch aufmerksam verfolgt hatte. Als er keine Antwort bekam, meinte er etwas gereizt: „He, ich habe dich was gefragt.“ Nachdem er immer noch nichts von Serius hörte, wollte er ihn anstoßen, doch der Platz, an dem er vorher saß, war leer. „Der ist weg. Ich habe es gar nicht gemerkt“, stellte Tom fest.
„Weg?“, fragte Vanessa. „Du meinst, er ist nicht mehr da?“ Sie konnte es einfach nicht glauben.
„Wenn ich weg sage, meine ich es auch so. Wenn er weg ist,
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