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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Zubla: „Allerdings möchte ich auch wissen, wie du dir das vorstellst, ohne Licht hinter den Soldaten zu gehen.“
    „Keine Ahnung. Wir müssen uns wohl nach dem Gehör orientieren“, meinte der Kleine. Er fügte aber zu ihrer Erleichterung hinzu: „Ich weiß, wo der offene Ausgang ist. Wir müssen uns an der Felswand nach rechts bis zur Öffnung vorantasten. Dann werden wir weitersehen.“
    Sie wollten losgehen, als sie von Zubla noch einmal ermahnt wurden: „Vorsicht, die Schattenkrieger können im Dunkeln sehen.“
    „Na schön. Dann haben die wenigstens einen Vorteil“, kam es sarkastisch über Toms Lippen.
    Sie tasteten sich langsam an der Felswand entlang, aber stets angestrengt in das Innere lauschend. Sie wollten nicht von einem Krieger überrascht werden. Es war ohnehin ein mulmiges Gefühl bei dem Gedanken, die Kämpfer könnten sie sehen, während sie blind in dieser Dunkelheit liefen.
    Es dauerte nicht lange, da hörten sie die Bewegungen der Rüstungen deutlicher und in einer bestimmten Richtung verschwindend. Sie vermuteten, dass sie fast den Ausgang erreicht hatten, nur konnten sie die Nähe zu den Soldaten nicht abschätzen. Es war ein Spiel mit ihrem Leben.
    Wenn diese unheimlichen Krieger sie sehen würden, dann schlug ihre letzte Stunde.
    Es herrschte plötzlich Stille. Es war so leise, dass sie sprichwörtlich eine Stecknadel fallen hören könnten.
    Was war los? Hatten sie, sie entdeckt und beobachteten die Abenteurer? Diese Frage würden sie wohl bestimmt bald beantwortet bekommen.
    Da geschah wie so oft in letzter Zeit wieder etwas Seltsames. Vor ihnen leuchtete abermals dieses eigenartige Licht, dem sie schon einmal gefolgt waren. Es hatte sie in diese Höhle geführt. In die Falle.
    Da sich nach längerem Warten nichts mehr tat und ihnen bereits durch die starre Haltung die Glieder weh taten, denn sie wagten sich nicht zu rühren, entschlossen sie sich, doch dem Licht zu folgen. Es besaß keine große Leuchtkraft, eigentlich gar keine. Es war nur ein heller Punkt wie ein Stern am Himmelszelt. So kam es ihnen auch vor in dieser Dunkelheit.
    Und wieder erneut eine Frage, die sich ihnen stellte. Waren die Krieger alle weg, oder warteten sie mit erhobenen Schwertern, um sie auf die Köpfe der Freunde niedersausen zu lassen?
    Wo sie das Licht hinführen würde, war ungewiss, aber es war sozusagen ein Licht der Hoffnung. Wenn es auch nur geringe Zuversicht machte, diese Dunkelheit heil zu überstehen. Die Gefahr, so ihre Überzeugung, war auf keinen Fall gebannt.
    Da sie ja sich inzwischen daran gewöhnt hatten, dass Arganon voller Überraschungen steckte, wunderten sie sich nicht, als sie plötzlich vor einer Treppe standen. Das Besondere aber daran war, so dass Sonnenlicht hereindrang. Noch etwas verwunderte sie: Diese Helligkeit war plötzlich vorhanden, als wenn sie eine gewisse Grenze zwischen dunkel und hell überschritten hätten.
    Jemandem aber kam die Umgebung bekannt vor: „Das ist doch ...“ Zubla unterbrach sich. „Ich bin einiges gewöhnt, denn uns Gnome kann so leicht nichts verwundern, doch dies ist eine Ausnahme.“
    „Ich verstehe nicht ganz, wie du das meinst“, sagte Tom.
    „Dann seht euch doch mal um. Kommt euch der Raum hier unten nicht bekannt vor?“, war Zublas Gegenfrage.
    Tom, Vanessa und Vinc schüttelten den Kopf.
    „Dort war ich eingeklemmt.“ Er deutete auf die Stelle, an der ihn Vinc befreit hatte.
    „Langsam kriege ich’s im Kopf. Was soll das schon wieder?“, Tom griff sich demonstrativ an die Stirn.
    Zubla verstand natürlich wieder einmal nicht, was er damit meinte und fragte deswegen Vanessa nach dem Sinn des Satzes.
    Sie erläuterte: „Er meint, er begreift es nicht. Oder besser gesagt: Er denkt, er wäre bekloppt.“
    „Das denkt er nur?“, fragte Zubla schelmisch.
    „Gib Acht, Kleiner, gleich gibt’s heiße Ohren“, sagte Tom und drohte mit der Faust. Doch das Grinsen zeugte von einer scherzhaften Geste.
    Bevor Zubla diesen Ausdruck auch noch erklärt haben wollte, sagte Vinc, der inzwischen die Wände untersuchte: „Tom hat recht, ich kapiere es auch nicht mehr. Die Mauern sind glatt und ohne Öffnung. Wir sind sozusagen durch die Wand gegangen. Wieder muss Magie im Spiel sein. Aber wieso wurden wir hierher gebracht?“
    Vanessa war inzwischen die Treppe hinaufgestiegen. Sie schloss geblendet die Augen.
    „Endlich Sonne.“ Sie verließ die Stiege und stand auf einer freien Fläche. Ihre Augen hatten sich schnell an die Helligkeit

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