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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Seelen? Waren sie nur für die Drei sichtbar geworden?
    Gefährliche Gedanken, die Vinc durch den Kopf schossen. War vielleicht Arganon ein Planet mit suchenden Seelen? War das alles vielleicht nur eine Illusion? Das Ganze nur ein böser Traum? Vinc verdrängte sofort seine Gedanken, denn sie bewegten sich in eine gefährliche Richtung.
    Er hörte wie in weiter Ferne Sixesta sagen: „Nun kommt eure Aufgabe.“ Sie hielt in den Händen drei schwarze Tücher, die sie einzeln über die Gefäße legte. Dann forderte sie Vinc, Vanessa und Tom auf, ihr zu folgen.
    In einem auch in mattem Licht gehaltenen Raum sahen sie drei Särge stehen. Inzwischen wussten sie, warum sie die Tücher über die Seelen gelegt hatte. Sie sollten sie vor der Strahlung schützen.
    Sie deutete auf die Schreine und sagte: „Ihr müsst einen Tag und eine Nacht mit euren Ebenbildern in ihnen verbringen. In dieser Zeit werden sie sich mit euch vereinen.“ Sie sah die Abenteurer wieder einzeln an, bevor sie weiter sprach: „Ihr habt gesagt bekommen, dass euch hier eine Aufgabe erwarten würde, so jedenfalls teilte es man mir mit. Nun, eure Aufgabe ist es, den Seelen Einlass in eure Körper zu gewähren. Verschließt ihr euch, werdet ihr sterben und mit euch werden auch die suchenden Seelen vernichtet.“
    Sie lächelte und meinte ermutigend: „Ihr werdet es schaffen, das weiß ich. Begebt euch nun mit der euch anvertrauten Seele in die Särge.“
    Zögernd, aber der Aufforderung folgend, taten sie es. Sie wussten, sie hatten keine andere Wahl, sonst würden sie nicht mehr von diesem unheimlichen Ort wegkommen.
    Vinc spürte ein Prickeln in der Magengegend. Bevor sie den Sarg schließen wollte, fragte er: „Bekommen wir auch genügend Luft?“
    Sie nickte nur, was Tom zu der Bemerkung veranlasste: „Ich habe die Antwort nicht verstanden auf Vinc Frage.“
    Sixesta bestätigte es noch einmal hörbar. Sie wollte nicht, dass sie in Panik geraten könnten.
    Die Deckel schlossen sich.
    Vinc hörte noch Tom fragen: „Woher wissen wir, wann wir wieder rauskönnen?“
    „Natürlich, sobald sich die Deckel wieder öffnen“, antwortete Sixesta.
    „Und wenn nicht?“, hörte er Tom noch fragen. Doch eine Antwort konnte Vinc nicht mehr vernehmen, denn inzwischen hatte sich der schwere Deckel auf den Sarg gesenkt und ließ keinen Ton mehr durch.
    Vinc brauchte einige Zeit, um sich an diese unheimliche Situation zu gewöhnen. Bevor er in den Sarg gestiegen war, hatte er das Behältnis mit der Seele innen am Fußende abgestellt. Aber wie sollte er es ihr erlauben, in seinen Körper einzudringen? Er ahnte auch, wie das angekündigte Ende aussah, wenn es nicht gelingen würde. Der Sargdeckel würde sich nicht mehr öffnen. So befand er womöglich sich bereits in seiner ewigen Ruhestätte. Ein dumpfes Gefühl überkam ihn. Eine ungewisse Zeit in einer Isolierung konnte zu einer Qual werden.
    Er meinte, schon eine Ewigkeit zu liegen, als er zu sich selber sprach: „Wie soll ich das machen. Wie kann ich sie in mich hereinlassen?“
    „Ich bin bereits in dir.“ Hörte er die Stimme wirklich, oder war er durch das viele Grübeln schon des dem Wahnsinn nahe?
    Wie ist das möglich, dachte Vinc.
    „Ja, das ist möglich. Ich denke mit dir. Meine Gedanken sind mit deinen eins geworden. Ich lebe in dir weiter. Ich lebe mit dir.“
    Vinc wusste nun, dass hier ein Wunder geschehen war, dass er es auf Erden keinem erzählen durfte, denn dann wäre er zu einem Seelenklempner gebracht worden. Er grinste, als er an das scherzhafte Wort für einen Psychiater dachte. Jetzt aber fand dieses Wort eine andere Bedeutung, es verlor an seiner Witzigkeit, sondern wurde seines Ansehens gerecht. Denn ein Seelenklempner war auch einer, der Seelen reparierte, sie wieder in die richtige Richtung lenkte, wie ein Klempner das Wasser, das durch ein undichtes Rohr einen Irrweg fließt und verlorengeht.
    Vinc sah, nachdem er aus dem Sarg gestiegen war und sich noch einmal umschaute, drinnen seinen Körper liegen. Erschrocken sagte er: „Das bin ja ich.“
    „Nein, das bin ich. Ich wurde einst von einem bösen Magier ermordet. Wir gleichen uns wie ein Ei dem anderen. Du hast mir, indem du meiner Seele ein Zuhause gegeben hast, meinen Körper auch zurückgegeben. Meine Seele weiß nun, mein Leib ruht in Frieden und damit auch sie. Meine Seele wurde eines Nachts durch einen Helfer der dunklen Seite von ihrem Körper getrennt und in die Stadt der suchenden Seelen verbannt. Um den Friedhof

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