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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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markerschütternden Schrei in das Feuer. Im selben Augenblick schloss sich die Öffnung unter dem Behältnis. Das Gitter zersprang. Vanessa war frei.
    Ein glückliches Ende in einem wilden Abenteuer. Wenigstens an diesem Ort.
    Freudestrahlend über diesen Ausgang umarmten sie sich.
    Vinc hielt trotz der Umarmung das Hölzchen fest. Nachdem er die Rettung mit einem Kuss auf Vanessas Lippen beendet hatte, musterte er das Hölzchen und kommentierte: „Das also ist das ewige Licht. Deshalb brennt es immerzu.“ Er wurde nachdenklich. „Aber warum geht es auch aus, wenn es das ewige Licht ist?“ Doch diese Frage blieb ihm auch weiterhin unbeantwortet.
    Vinc grübelte darüber, was er tun musste, um es am Brennen zu erhalten, denn, so hatte er das Gefühl, dass er die Hölzchen irgendwann dringend brauchen würde, aber keine mehr hätte. Aus Furcht, es könnte schon jetzt der Fall sein, schaute er noch einmal in die Schachtel. Erleichtert stellte er fest, dass sich darin noch drei befanden.
    Zunächst standen Vanessa, Tom und Vinc hilflos da. Sie mussten an die Worte denken: Ihr Ableben wäre garantiert, weil sie den Ausgang nie finden würden.
    „Eines ist sicher, die beiden hatten alles gelenkt. Nur wurde Vanessas zugedachte Todesfalle ihre eigene“, stellte Tom fest.
    „Sie müssen aber in und aus dem Turm gekommen sein.“ Vinc schaute bei seinen Worten in alle Richtungen.
    „Vergiss nicht, sie konnten schweben. Ich habe beobachtet, dass sie irgendwo oben neben dem Käfig durch eine Öffnung flogen.“ Vanessa stockte, verwundert sprach sie weiter: „Jetzt fällt es mir auf, sie wurden sichtbar, als sie es taten.“
    „Ja, das stimmt. Sie hatten die Seelen lebender Personen in sich gesaugt.“ Sie erschraken über diese Stimme. Wie aus dem Boden gestampft befand sich eine Gestalt vor ihnen. Ihr Aussehen entsprach den vielen Beschreibungen von Elfen.
    Ihr fast weißes Haar, das bis auf die Schultern fiel, bedeckte ihre langen Ohren, deren Spitzen hervorlugten. Die blauen Schlitzaugen und der aus schmalen Lippen bestehende Mund standen in einem schönen Kontrast zu ihrer blassen Haut. Die Wangen überzog eine blasse Röte. Sie trug ein bis auf den Boden reichendes Gewand. Nachdem sie den Überraschungsmoment und die Musterung ihrer Person vorübergehen gelassen hatte, sagte sie mit ihrer wohlklingenden Stimme. „Mein Name ist Sixesta.“
    „Das ist doch der Name der Gruft, die wir finden sollen.“ Vanessa musste den Schreck mit der Feuerfalle schnell überwunden haben, denn sie fand zuerst die Sprache wieder.
    Sixesta schüttelte ihr zierliches Haupt: „Ich kenne keine Gruft, die so heißt. Allerdings bewache ich eine Krypta, in der drei suchende Seelen liegen. Sie wurde mir in Obhut gegeben, damit ich sie vor dem Seelenfresser schütze.“ Sie hielt erschrocken inne, als habe sie etwas Verbotenes gesagt. Sie musterte die Drei nacheinander, dann sagte sie: „Ja, ihr seid es. Eure Ankunft wurde mir schon seit langem angekündigt. Ihr seid die Auserwählten. Die Erdlinge, die auf die dunkle Seite sollen.“
    Sie deutete auf das Streichholz, das Vinc noch in der Hand hielt: „Du musst das ewige Licht löschen. Nur im Dunkel können wir zu den drei suchenden Seelen gelangen.“
    „Aber da sehen wir doch nichts“, argumentierte Vinc.
    „Ihr braucht kein Licht unter meiner Führung.“ Sie wollte losgehen, doch Vinc besaß ein gesundes Misstrauen.
    „Woher weiß ich, dass Ihr Sixesta seid? Ihr könntet uns ja täuschen und der Seelenfresser oder gar ein Helfer der dunklen Seite sein.“
    Sie ließ die Frage unbeantwortet, sondern sie wurde unruhig und sagte: „Ich spüre eine große Gefahr, die sich uns nähert. Wir müssen uns sputen.“
    „Nicht ablenken“, sagte Vinc, der ihr immer noch nicht traute.
    Da geschah es, was ihn bestätigte, was er vermutete, so deutete er jedenfalls ihre Handlung. Sie nahm das ewige Licht an sich, so schnell, dass Vinc vor Überraschung nicht einmal reagieren konnte. Gleichzeitig erlosch die Beleuchtung im Turm. Sie verschwand irgendwo in der Finsternis.
    „Was habe ich gesagt? Man kann niemandem mehr vertrauen.“ Vinc Worte spiegelten seine Mutlosigkeit wieder.
    „Da sitzen wir ganz schön fest. Wir sehen nix mehr. Da finden wir den Ausgang auf Garantie nicht“, meinte Tom ebenso resignierend.
    „Wir haben doch noch die Hölzer“, wies Vanessa hin.
    „Ja, aber wir können nicht noch weitere opfern. Irgendwann sind keine mehr da und wir haben vielleicht keine Chance

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