Unheimliche Begegnungen (German Edition)
mit sich ziehend, hinter dem Rücken wegzukommen. Sie schafften es, hinter den Hügel zu gelangen. Hier verschnauften sie kurz.
Sie sahen währenddessen etwas, was sie total aus der Fassung brachte. Sie waren von Wasser umgeben. Entweder war das Tal des Eises überschwemmt worden, oder aber sie befanden sich auf einer Insel.
Irrte sich Schautin, als sie von Tälern sprach? Waren dies eigentlich nur Inseln und sie hatte sich versprochen? Wenn Vinc an ihr Alter dachte, dann lag diese Vermutung sehr nahe.
Aus einem Tal könnte man ohne Kampf entkommen, dagegen von einer Insel, umgeben von Wasser mit einer menschenfeindlichen Kälte, wohl nicht.
Sie hörten wieder die schweren Schritte auf dem Eisboden. Dann sahen sie den Zytonen in das Wasser gehen.
„Der schwimmt weg“, sagte Tom erleichtert.
Doch wie sehr er sich irrte, bemerkte er erst, als der Zytone wieder auftauchte und an Land kam. Aber diesmal wieder etwas größer geworden.
Vinc ahnte, was dort geschah. Er teilte seine Vermutung Tom mit: „Durch das Wasser erneuert er sich immer wieder. Er kann nicht schmelzen. Der Frost und das Wasser lassen ihn aber und abermals auffrischen und stärker werden.“
Tom war nachdenklich geworden und stellte dann die Frage, die auch Vinc im Moment beschäftigte: „Wie sollen wir den nur bekämpfen.“
Aber Vinc hatte auch noch eine andere auf dem Herzen: „Vor allem, wie sollen wir jemals von hier weg kommen?“
Und zum ersten Mal seit längerer Zeit hörte Vinc die vermisste Stimme in ihm: „Besinnt euch eurer Gaben. Du kannst nichts machen, aber dein Freund. Sage ihm, wer in ihm wohnt und welche Person sein Vater ist. Dieser Geist wird erwachen und ihm das geben, was er gelernt hatte. Stell keine weiteren Fragen, denn ich werde wieder schweigen. Wir dürfen euch nur einmal helfen. Mehrmals würde uns und auch euch vernichten. Wir würden zu oft in die Gegenwart eingreifen und das ist uns Wesen aus der Vergangenheit untersagt.“
Vinc hatte zwar noch Fragen, aber er wusste, dass Vincents Wort galt und zu keinem weiteren Gedankenaustausch mehr bereit war.
Er wendete sich an seinen Freund: „Du musst mit der Person in dir sprechen. Tausche mit ihm die Gedanken aus. Aber schnell. Ich glaube, der Zyton hat uns entdeckt.“
Genau konnte es Vinc nicht erkennen, aber er meinte, als das Ungeheuer am Ufer stand, dass seine Blicke auf sie gerichtet waren. Natürlich konnte es auch auf Hinsicht der Angst und der Gefahr Einbildung sein. Im Grunde war er davon überzeugt, weil die Augen zu klein und zu hoch waren, aber handeln konnte, auch selbst wenn es nur ein Verdacht war, nichts schaden.
Tom hatte jedoch an Vinc Beobachtung keinen Zweifel und das spornte ihn an, sofort Thomas in ihm zu rufen. Aber was sollte er mit ihm reden? Er fragte seinen Freund danach, der ihm von dem Gespräch mit Vincent erzählte.
Tom überlegte, wessen Sohn Thomas war. Ihm fiel der Name Marxusta ein und dass dieser ein Magier und Zaubermeister war.
So als habe er seine Gedanken mitbekommen, hörte Tom die Stimme in ihm sagen: „Du hast richtig gedacht. Ich kann dir meine Fähigkeiten übertragen.“
Tom dachte mit ihm, wir nennen es aber einfach Halber reden: „Dann sag mir schnell, was ich tun soll.“
Tom drängte, weil das Ungetüm bereits auf sie zu kam. Bei seinen Riesenschritten dürfte es in Kürze auf die beiden treffen und sie töten.
„Ich hatte zwar bei meinem Vater nicht lange Unterricht in Magie und Zauberei, aber ich kenne einen wirksamen Spruch. Den kannst du aber nur einmal anwenden. Dann nie wieder. Jeder weitere Energieschub von mir würde dich töten. Denn das würde dein irdischer Körper nicht mehr verkraften“, erklärte Thomas.
„Schnell! Sag, was soll ich tun. Noch einen Schritt und er zermalmt Vinc.“ Tom sah, wie sein Freund versuchte, davonzulaufen, aber von den Riesen eingeholt wurde. Er war nur einen Schritt von seinem tot entfernt.
„Strecke deinen Arm vor. Den Rest mache ich. Und wundert euch nicht“, sagte Thomas geheimnisvoll. „Leb wohl. Auch ich werde ab nun schweigen müssen.“
Tom hörte die Worte kaum noch, aber das Lebewohl vernahm er deutlich. Er wusste, das waren Worte des Abschieds. Würde er jetzt durch den Vorgang, der gleich stattfinden würde, sterben und dadurch seinen Freund retten, wie es Vanessa für sie tat? Allein der Gedanke an seine Schwester und ihrem todesmutigen Schicksal ließ ihn ohne Bedenken das tun, was Thomas verlangte.
Doch es blieb ihm keine Zeit darüber zu
Weitere Kostenlose Bücher