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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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auch?“ Vinc konnte frech auftreten, denn er besaß durch das Buch ein gewaltiges Druckmittel. Doch er hatte die Rechnung ohne den Herrn der dunklen Seite gemacht, der da sagte: „Du glaubst, mich erpressen zu können?“
    „Ja. Gib mir meine Freundin zurück und bringe uns auf die Erde, wir werden mit den fehlenden Seiten zurückkehren.“ Vinc freute sich innerlich bereits über seine Forderung, doch enttäuschten ihn die weiteren Worte des Unholds: „Du glaubst, mit mir handeln zu können? Ich werde euch und das Buch vernichten. Ich werde Wege finden, um auch ohne das Buch meine Macht auszuweiten.“
    Vinc wusste, er hatte die letzte Trumpfkarte, die er besaß, ausgespielt und verloren. Wie konnte er auch nur glauben, dass er mit den dunklen Mächten handeln könnte.
    Doch erstaunten ihn die weiteren Worte des Unsichtbaren: „Nun gut. Ich werde mich mit dir verbünden. Ich kann dir deine Freundin zurückgeben. Ich kann noch einmal diesen Schlund öffnen.“
    „Dann tu es und ich werde dir die Seiten bringen!“, rief Vinc erfreut. Auch Tom hätte am liebsten einen Freudentanz aufgeführt, doch wieder kam ein Dämpfer von dem Bösen.
    „Natürlich behalte ich sie hier als Geisel. Ich kann diesen Abgrund nur einmal öffnen. Ihr müsst aber nach euerem irdischen Rechnen, die fehlenden Seiten innerhalb von hundert Tagen besorgt haben. Wenn nicht, verschließt sich der Abgrund der Liebe für immer.“
    Vinc aber auch Tom überlief ein Schauer, als sie die Zeit vernahmen. Wie sollten sie das schaffen und wie sollten sie auf die Erde kommen?
    „Außerdem müsst ihr Xexarus vernichten. Wie ich inzwischen erkannt habe, ist er nicht mein Verbündeter, sondern er will die Macht an sich reißen!“ Die Stimme des Unholds wurde wütender als er weiter sprach: „Er hat mir das Auge des Universums hinterlistig abgeredet. Er sagte bei ihm, in seinem Turm sei es sicherer. Findet dieses Auge, es ermöglicht euch auf die Erde zu kommen und auch wieder hierher zurück. Es wird noch ein beschwerlicher Weg vor euch sein. Denkt aber dran, ich und meine Helfer werden euch beobachten. Wir können aber nicht eingreifen, um euch zu helfen.“
    „Warum vernichtet ihr Xexarus nicht selbst?“, wollte diesmal Tom wissen.
    „Ich kann nicht zu seinem Turm. Ein magischer Gürtel schirmt die Schemenwelt ab. Wir können ihn nicht durchdringen.“
    „Wie kommen wir zu Xexarus?“, fragte Vinc.
    „Der Weg wurde euch bereits vorgegeben. Den Zwerg da, den werde ich auch behalten, auch er wird erst frei sein, wenn ihr den Auftrag erfüllt habt. Und nun sputet euch!“
    Vinc wollte noch etwas fragen, doch kaum hatte der Herr der dunklen Seite seinen Satz beendet, fanden sie sich in einer anderen Gegend wieder.
    Er sah sofort in die Umhängetasche. Als er hastig hineinschaute, denn er befürchtete das Buch nicht mehr zu haben, atmete erleichtert auf, nachdem er es in den Händen hielt.
    Sein Freund machte auch den Eindruck, als habe er ein Nachtmahr erlebt.
    Er hörte, wie er stotternd sprach: „Sie ist doch nicht wirklich gesprungen?“ Er ging zu Vinc und packte ihn, als ob er irre wäre, vorn an seiner Kleidung und zog ihn dicht an sich heran, dann äußerte er: „Sag, dass es nicht wahr ist.“
    Aber was sollte Vinc antworten? Er wusste es selbst nicht, wie er es verkraften wollte. War dass das große Opfer, das er bringen musste, wie es ihm vorausgesagt wurde? Entwickelte sich dieses Abenteuer zu einem Horrortrip?
    Vinc schubste sanft seinen Freund von sich, aber er konnte ihm nicht ins Gesicht sehen. Nicht in diese fassungslose leidende Miene.
    Tom tat ihm leid, so zog er ihn an sich und drückte ihn lange. Er schämte sich nicht, einen Jungen in den Armen zu halten. Es war nichts Unrühmliches dabei, wenn auch sie sich gegenseitig trösteten
    und weinten. Schließlich ging es hier um einen gemeinsamen Schmerz um einen geliebten Menschen.
    Die Jungens machten immer den Eindruck, das starke Geschlecht zu sein, aber im Inneren waren sie gefühlsmäßig manchmal sogar sensibler als Mädchen, doch meist überspielten sie vor ihnen diese Eigenschaft. Größenteils aus Imponiergehabe, so wie sie es auch meist gegenüber anderen Jungs taten, um als stark zu gelten.
    Nachdem sie sich gegenseitig getröstet hatten, hieß es jetzt, um ihr eigens Leben zu kämpfen. Wenn sich Vanessa sich für sie opferte, dann würde sie auch wollen, dass es nicht umsonst war. Sie schenkte ihnen das Leben, aber nicht, um es wegzuwerfen, sondern um es zu erhalten

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