Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
Vom Netzwerk:
finden? Was würde ihm im Turm erwarten? Würde er das Auge finden, um auf die Erde zu gelangen?
    Im Grunde hatte er bisher nur eine Aufgabe gelöst und das war die Verbannung Xexarus. Aber viele warteten noch darauf, entwirrt zu werden. Was würde ihm und seinen Freunden noch für Schicksale bevorstehen? Würde er sie überhaupt wiedersehen? Und noch etwas schoss ihm durch den Kopf: Wenn er es schaffen würde, auf die Erde zu kommen, wie sollte er das Verschwinden von mehreren Tagen oder gar Wochen und sein plötzliches Auftauchen ohne Vanessa und Tom erklären?
    Er war noch jung an Jahren, ebenso seine Freunde, ihre Erlebnisse machten sie zu tapfere Helden.
    Ihm ging noch der Satz durch den Kopf: Ihr werdet nicht mehr gemeinsam zur Erde zurückkehren.
    Er wusste, der Kampf gegen das Böse war noch lange nicht beendet.
    Als er auf das kräuselnde Blau des Wassers sah, überkam ihn unsagbares Heimweh zur guten Mutter Erde. Wie gerne würde er jetzt mit seinen Freunden unter dem alten Baum auf der Bank vor dem Stadtparkweiher sitzen.
    Dort befanden sich ringsum gepflegte Rasenflächen mit vereinzelten Blumenanlagen, gleich dem Umfeld des Sees hier, nur dass die Gräser an diesem Gewässer im Wildwuchs unterschiedlich emporragten, ebenso die Blumen, die durcheinander nach oben sprossen. Doch wenn er seinen Blick ans gegenüberliegende Ufer lenkte und höher schweifen ließ, sah er die grausame Wirklichkeit. Auf einem angrenzenden Berg stand der unheimlich wirkende Turm des schwarzen Magiers Xexarus. Dämonisch, wie ein erhobener Zeigefinger, als würde er sogar den Mächten des Universums drohen.
    Durch die Verbannung des Bösewichts hatte Vinc zwar eine Aufgabe gelöst, aber immer wieder beschlich ihm das Gefühl, er befände sich der Unhold in unmittelbarer Nähe.
    Vinc wusste, der See würde sein Schicksal sein, aber auch das seiner Freunde.
    Er hatte alles verloren, was er liebte. Seine allerliebste Freundin und ihren Bruder, seinen besten Freund. Sie, die durch dick und dünn gegangen waren, hatten inzwischen viele Abenteuer gemeistert, hier auf diesem seltsamen Planeten, um vielleicht doch noch am Ende zu verlieren.
    Was war, wenn er die Buchseiten nicht entdecken konnte? Er mochte gar nicht weiter denken. Und wie sollte er nach Arganon zurückkommen, denn auf der Erde befand sich ja nicht dieses große Auge.
    Er wusste, Xexarus betrat den Turm stets durch Magie, aber Vinc hatte bereits Kenntnis von einem Eingang unter dem See.
    Er sah, wie sich die Oberfläche des Wassers noch mehr kräuselte. War es der Wind oder dieses Ungeheuer, das den einzigen Zugang zum Turm bewachte? Schon einmal mussten er un d Tom vor ihm flüchten. Doch was sollen diese Erinnerungen? Sie brachten nur neues Leid und zusätzliche Narben der verletzten Seele.
    Vinc war fest entschlossen in den See zu gehen, um den Eingang zu suchen.
    Er öffnete den Beutel, den er umgehangen trug, und tat seine Schuhe hinein, anschließend überzeugte er sich, dass er fest verschlossen war. Bereits aus Erfahrung wusste er, dass kein Wasser in ihn eindringen konnte und somit den Inhalt schützte. Dann atmete er tief durch und ging erhobenen Hauptes mutig zum Wasser und streckte zunächst den Fuß hinein. Es war kalt, ja er meinte sogar, es sei eisig, obwohl die Sonne jeden Tag ihre wärmende Strahlen auf die Oberfläche schickte. Kaum war er einige Meter abgetaucht, erfasste ihn ein Strudel. Seine Sinne schwanden.

15.Kapitel
     
    Als er erwachte, und sich noch etwas benommen umblickte, sah er ein komfortabel eingerichtetes Zimmer. Seine Liegestatt war ein Himmelbett, auf dessen Überdachung im Stoff seltsame Zeichen eingewebt waren.
    Ein Mann trat ohne anzuklopfen herein und forderte ihn auf mitzugehen. Sie gingen einen steinernen Weg entlang, den der Fremde mit einer Fackel ausleuchtete. Der Unbekannte stieß sie kurz darauf in den Boden. Funken sprühten und plötzlich stand ein langer dürrer Mann mit spitzer Habichtnase, funkelnden Augen, einem hämisch verzogenen Mund, in einem schwarzen Talar, mit eingewebten Zeichen, gleich denen die er kurz zuvor über dem Bett gesehen hatte und goldener Knopfreihe in einer Linie nach unten gehend, vor ihnen.
    „Du wirst eine böse Begegnung haben. Ein Mädchen hold und schön wird dich betören. Doch lasse dich nicht täuschen. Sie ist böse und verschlagen. Hüte dich vor ihr. Verfalle nicht in einen Liebeswahn.“
    Vinc verstand die Worte nicht. Wer war dieser seltsame Fremde , der ihn vor jemanden warnte?
    So

Weitere Kostenlose Bücher