Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
Vom Netzwerk:
wie er erschienen war, gleich als sei er aus dem Boden geschossen, verschwand der Seltsame wieder. Vinc sah auf der Erde einen goldenen Knopf liegen, den der Warner wohl verloren haben musste. Mehr unbewusst hob er ihn auf und hielt ihn krampfhaft in seiner Faust.
    Sein Begleiter schien von dieser Erscheinung nicht überrascht zu sein, denn er bemerkte nur kopfschüttelnd: „Was der nur von Euch wollte?“
    Vinc wurde von dem Diener, denn als solchen stufte er ihn inzwischen ein, zu einer Tür geführt. Wie auch der eigenartige Mann zuvor, verschwand der Lakai, als habe auch ihn der Steinboden verschluckt.
    Nun stand Vinc allein vor einer Tür und wagte nicht auf die Klinke zu drücken.
    Doch er brauchte sich nicht weiter Gedanken darüber machen. Der Eingang öffnete sich wie von Geisterhand getätigt.
    Er betrat zögerlich einen ebenso luxuriös eingerichteten Raum wie den seinen. Auf einem Himmelbett, das dem glich, auf dem er sich nach seiner Ohnmacht wieder fand, lag ein Mädchen mit blonden Haaren. Er war wonnetrunken durch ihre Schönheit. Sie winkte ihm zu.
    Wie unter Hypnose schritt er weiter in das Zimmer. Sie erhob sich, kam auf ihn zu und breitete zu Umarmung ihre Arme aus.
Vinc stand wie erstarrt, die Warnung des Unbekannten vergessend, nur beraucht von ihrer Schönheit. Er konnte nicht anders, als ihre Umarmung zu erwidern. Doch als er die Faust, in der der seltsame Knopf sich noch befand, unbewusst öffnete und auf seiner Handfläche lag, wurde er größer und größer. Er musste ihn in beide Hände nehmen, denn der Gegenstand hatte inzwischen den beachtlichen Durchmesser von fünfzig Zentimeter erreicht. Er spiegelte im Kerzenlicht, das die einzige Beleuchtung des Zimmers darstellte.
    Plötzlich aber schrie die Schönheit auf und flüchtete aus dem Raum. Er meinte auch, eine Veränderung ihrer Gestalt und im Gesicht gesehen zu haben. Auf dem Bett sah er eine Perlenkette liegen, die er unbewusst einsteckte.
    Und unerwartet dachte er an seine Vanessa. Er schämte sich, weil er sie fast betrogen hatte. Aber wer war dieses Wesen und wo befand er sich? Der Knopf war zu einem Spiegel geworden und wurde in seiner Hand schwer, so dass er abrutschte und auf den Boden fiel, wo er in tausend Stücke zersprang.
     
     
    Vinc stürmte aus dem Zimmer. Überall sah er bläuliches Licht. Als er nach oben blickte, erspähte er eine dunkelrote Brühe und er meinte in einer Glaskuppel zu stehen, die das Hereinbrechen dieser Flüssigkeit verhinderte. Er musste in einem Palast unten im See  sein. Er erinnerte sich an den Sog. Nicht ein Ungeheuer sicherte den Eingang zum Turm des Magiers, sondern dieser Strudel der jeden hinunter riss. Aber was war das für ein Anwesen in dieser Tiefe?
    Er ahnte,  er war hier gefangen und keiner konnte ihm helfen zu entkommen. Irgendeine Macht spielte mit ihm, aber diese Gewalt kannte er nicht und machte sie somit zu einem unberechenbaren Gegner.
    Auf der Flucht zurück zu seinem Gemach begegnete ihn niemand. Es war als wäre alles Leben plötzlich erloschen. Er wollte auf sein Zimmer, um in der Stille nachdenken zu können.
    Er erreichte es fast ohne Atem, so schnell war er gelaufen. Nicht der unsichtbare Feind machte ihm Angst, sondern die Wassermassen über ihm. In dem Palast glaubte er in Sicherheit zu sein, zumindest für einige Augenblicke.
    Er legte sich etwas erschöpft auf das Bett, seine Sinne sammelnd.
    Jedoch verlor die Schönheit nichts von Bedeutung. Er wusste, sollte er sie wiedersehen, war er ihr erneut verfallen. Wieso war sie so schnell geflüchtet und beraubte ihm ihres Anblicks?
    Was war das für ein Wunder mit dem glänzenden Knopf, der zu einem Spiegel wurde und wer war der Mann, dem er ihn verloren hatte und ihn vor dem Mädchen warnte? Doch er stutzte. Es schien, als bestände sein Leben nur noch aus Fragen. Es war wie in einem Alptraum, indem man versuchte zu flüchten und dabei stets auf der selben Stelle trat.
    Vinc sprang auf und besah sich das Zimmer und musste feststellen, dass sich kein glänzender Gegenstand in ihm befand, in dem man sich hätte spiegeln können.
    „Du kannst suchen, soviel du willst, es gibt nichts spiegelndes“, sprach der Mann, der plötzlich wieder auftauchte und ihn ihn kurz zuvor gewarnt hatte. „Sie wirst du wiedersehen.“ Es waren Trostworte für den unglücklichen Vinc, deshalb achtete er nicht des Mannes hämisch, hässliches Gesicht.
    Vinc blieb ruhig stehen und fragte mit recht kläglichem Ton: „Wie soll ich sie d enn

Weitere Kostenlose Bücher