Unheimliche Begegnungen (German Edition)
der Fluss ohne Wiederkehr liege. Vinc wusste, er konnte nur jenseits der Berge liegen, über die sie zu dem Turm des schwarzen Magiers gelangt waren.
16 .Kapitel
Sie waren bereits eine ganze Weile unterwegs, als es anfing, in Strömen zu regnen. Sie gingen trotzdem rüstig vorwärts. Sie wateten oft bis an den Knöcheln im Schlamm und bis an die Knie im Wasser. Zubla hatte erhebliche Schwierigkeiten. Öfter musste ihn Vinc aus einer misslichen Lage holen. Er hätte ihn auch auf die Schulter nehmen können, aber dann wäre sein Gewicht größer geworden und er wäre noch tiefer eingesackt. Bei dem Schlamm hatte Zubla durch sein Federgewicht den Vorteil nicht so tief einzusinken, nur bei dem Wasser musste er von Vinc hochgenommen werden. Der Regen peitschte ihnen ins Gesicht. Es war fast ein Wunder, dass sie sich nicht verirrten.
Als sie mehrmals tiefer in den Schlamm absackten und nur noch unter großer Mühe ihre Beine befreien konnten, denn dieser Brei wirkte wie Saugnäpfe, überkam sie die Angst, dass sie diese unwirtliche Gegend lebend nicht mehr verlassen würden. Es bestand die Befürchtung, dass diese Fläche ein ausgetrocknetes Moor war und durch diesen heftigen Regen sich wieder zurück verwandelte.
Irgendwann spürten sie festen Boden unter den Füßen und es begann wieder ein Wald. Der Regen wurde noch heftiger. Sie sahen die Bäume nur noch schemenhaft.
Sie tasteten sich in gerader Linie von Baum zu Baum fort. Es war weit schwieriger, als man vielleicht meinen mochte.
Sie waren ein wenig seitlich vom Pfad abgekommen und wären an einem rettenden Fleck vorübergegangen, wenn nicht das Schnauben eines Tieres sie aufmerksam werden ließ und der nachlassende Regen die Sicht freigab. Sie hatten Glück, das dieses Untier sie noch nicht bemerkt hatte.
Noch standen sie in dem schützenden Wald. Aber sie sahen vor sich in der Landschaft zwei Gegensätze. Wären sie weiter dem der Bäume gefolgt, wären sie unweigerlich in einen Abgrund gestürzt, so aber befanden sie sich auf einem Plateau. Sie hatten gar nicht die Steigung, die sie ständig in die Höhe kommen ließ, bemerkt, so sehr waren sie mit sich und dem Bestimmen der Richtung beschäftigt.
Die Rasse des Tiers konnten sie nicht einordnen, wie es überhaupt schwer war, auf Arganon alle zu kennen. Vieles erfuhren er und Zubla nur durch Erzählungen. Weil Vinc aber noch nicht oft Arganon erforschen konnte, blieb ihm noch einiges im Verborgenen und die Begegnung mit dem Unbekannten oft ein gefährliches Risiko.
Es kam ihnen vor, als sei diese Gegend bewohnt, denn abgelegen standen hüttenartige Behausungen.
Vinc war, dadurch, dass er Mitglied bei den Pfadfindern war, auch geschult im Lesen von Spuren. Wo sie jetzt standen, schien eine Wetterschneise zu sein, denn von einem zum anderen Schritt war der Boden trocken, als habe eine unsichtbare Mauer die Unwetter- und Schönwetterzone getrennt.
Auf der trockenen Seite entdeckte Vinc Spuren, die von menschenähnlichen Wesen stammen mussten, die aber nicht beschuht waren, denn deutlich waren Abdrücke von Zehen zu erkennen. Es sah aus, als seien Arganier hier gegangen. Die Bewohner dieses seltsamen Planeten sahen aus wie die Menschen, wobei der einzige Unterschied ihre Füße waren. Sie hatten statt zehn Zehen nur je zwei große, wobei die jeweils äußere, etwas nach außen spreizte. Natürlich konnte Vinc nicht allein durch die Fußabdrücke das gesamte Aussehen bestimmen. Er machte Zubla auf seine Beobachtung aufmerksam, der ebenso überrascht war wie er.
Aus alter Gewohnheit schauten sie sich nach allen Seiten um, damit sie vor unliebsamen Überraschungen sicher sein konnten.
Der Regen hinter ihnen hatte aufgehört. Sie wussten, ein zurück würde es im Moment nicht geben, denn noch einmal durch den Morast zu wandern, wäre wohl ein zu großes Risiko. Es könnte ja sein, dass das Wasser den Boden weiter aufweichen würde und die Fläche endgültig in einen verschlingenden Sumpf verwandelte. Sie wussten auch, dass es wohl sehr lange dauern würde, bis das Moor wieder trocken sei, wie bereits bekannt, fehlten die wärmenden Strahlen der Sonne, die das Wasser saugen könnten, obwohl der helle Stern am Himmel, der die Größe des Mondes hatte, eigenartigerweise angenehme Temperaturen bescherte.
Hauptsache war nun, die eigenen Spuren zu verbergen, um dann nachzuforschen, ob sich noch mehr Abdrücke feindseliger Wesen zeigten.
Sie wagten sich bis zu einem gewissen Punkt auf die vor ihnen liegende
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