Unheimliche Begegnungen (German Edition)
Fläche vor. Das Tier hatte sich verzogen. Gras breitete sich aus und links wie rechts wuchsen einige Büsche in die Höhe. Sie mieden die Behausungen und gingen weiter rechts im Schutz des Waldes um das Plateau herum, immer mit dem Gefühl, als folge ihnen das verschwundene Geschöpf.
Es ging wieder abwärts und sie gelangten an einen Fluss, der nicht so breit war, wie der an dem sie zuvor waren.
Sie sahen, dass das Gras am Ufer in höchst auffälliger Weise niedergetreten war. Eben wollten sie sich der Stelle nähern, als sie hinter sich Zweige knacksen hörten.
Schnell traten sie hinter einen dichten Busch und duckten sich zur Erde.
Sie hörten Schritte unweit ihres Verstecks. Das affenähnliche Tier, das zuvor auf der Anhöhe verschwunden war, trat aus dem Wald hervor, sah sich um und ging, als es keinen Beobachter bemerkte, nach dem Fluss zur selben Stelle, die den beiden aufgefallen war. Dort stampfte es im Gras herum und kehrte ohne Verzug zurück.
Ehe es den Rand des Waldes wieder erreichte, warf es einen scharfen auffallenden Blick auf das Gebüsch, hinter dem sie kauerten. Es hob den Kopf und schnupperte.
Zubla bemerkte die Unruhe von Vinc und sah, wie er ein Messer fest in die Faust nahm, als wollte er einen Angriff auf das Tier starten.
Noch immer schnupperte dieses Wesen in Richtung des Verstecks.
Zublas innere Stimme sagte ihm, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Meist konnte er sich auf sein Gefühl verlassen.
Nachdem dieser zottlige Geselle wieder im Wald verschwunden war, wollte Vinc weitergehen, doch Zubla hielt ihn zurück. Vinc warf ihm einen verständnislosen Blick zu.
Aber Zubla brauchte sich nicht zu erklären, denn just kamen vier Wesen der gleichen Art wie das Verschwundene. Sie gingen ebenfalls auf diese Fläche, auf der ihr Artgenosse herumgetrampelt hatte, und taten ihm gleich. Nach dieser merkwürdigen Zeremonie verschwanden sie ebenfalls.
Zubla deutete in die Richtung, in der dieses seltsame Spiel stattgefunden hatte.
„Siehst du, ich hatte es richtig vorausgeahnt, dass etwas nicht stimmte. Was denkst du, was mit dir geschehen wäre, wenn du gegangen wärst und die anderen wären dazu gekommen.“
Vinc musste ihm recht geben, er wäre wohl Opfer dieser Kreaturen geworden.
Auf einmal geschah etwas sehr Merkwürdiges, wodurch sie meinten, in einem Traum zu sein. Der helle Stern verschwand. Es sah anschließend aus, als befände sich die Gegend im Morgenrauen, kurz vor einem Sonnenaufgang.
Sie wollten das Versteck verlassen, als wieder dieses Wesen kam und auf das niedergetretene Gras ging und regungslos stehen blieb.
Es geschah etwas Eigenartiges: Waffen im Aussehen von Beilen sausten aus dem Wald an ihm vorbei. Wieso zuckte diese Kreatur nicht einmal, obwohl ihr Leben bedroht war?
Plötzlich aber traf eine Axt die Stirn. Blut schoss in die Höhe, während das Tier lautlos zusammenbrach. Es herrschte anschließend beängstigende Stille.
Von den Werfern war weder etwas zu hören noch zu sehen.
Sie konnten sich diese Vorgänge nicht erklären. Das einzige, was Zubla vermutete war, dass es sich um einen zum tot verurteilten handeln musste, denn das ganze sah nach einem Ritual aus. Sie hatten vorher einen Blick auf die Greifwerkzeuge der Tiere werfen können. Sie hatten affenartige Hände, so dass durchaus von ihnen die Äxte geworfen worden sein konnten.
Vinc und Zubla ließen längere Zeit verstreichen, bis sie sicher waren, dass keine Gefahr mehr drohte und dieser Spuk vorüber war.
Sie gingen nach links den Fluss entlang. Dann kamen sie an einer Brücke an.
Als sie über die Brücke gekommen waren, sahen sie einen Wegweiser. Er bestand aus einem Felsstück, das aus der Erde ragte und auf das man, vermutlich mit Kalk, zwei Worte geschrieben hatte.
Der Wegweiser war da, zwei Worte standen darauf, aber leider war der Stein oben abgeplattet und auf der horizontalen Abplattung standen die beiden Worte, die sie nicht entziffern konnten.
Der Weg führte geradeaus und nach rechts hin und ein ebensolcher am Wasser entlang. Welcher der beiden ging aber in die Richtung, in die sie mussten. War das der Fluss ohne Wiederkehr?
Hatten sie sich verirrt, als sie das Plateau umgingen, und sind von dem weisenden Fluss abgekommen und befanden sich jetzt an einem anderen Gewässer?
Welcher Nutzen brachte ihnen der Wegweiser?
Sie konnten ihn betrachten, solange sie wollten, er deutete in keine Richtung. Oder bildeten sie sich nur ein, es sei ein Wegweiser? Konnte es nicht nur
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