Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
Vom Netzwerk:
wieder nach kurzer Zeit die Ufer erreichte.
    Was mochte der Seher für ein Wort meinen? Und warum schrieb er, er würde tot sein. Unverkennbar, das war eine Vorhersage, denn er starb ja auch kurz danach. Doch er schrieb auch, dass er, Vinc tot sein würde. Aber zugleich könne er seinen Auftrag erfüllen, wenn er ein Wort sagen würde.
    „Na klar!“, Vinc schlug sich erlösend an die Stirn.
    Er zog den Zettel wieder aus der Tasche. Die zwei Worte standen darauf. Außerdem auf ihm zu sehen war eine gerade Linie, die auf einen Kreis zuführte, der ein Zentrum bildete und ringsum war ein weiterer Kreis mit zackigem Rand. In dem inneren Kreis befand sich ein Wort, und zwar das Erste, das auf dem Zettel stand. Was geschah hier? Was war das für ein seltsames Stück Papier. Sollte es ihn in eine Falle locken?
    In der Zeichnung vermutete er das Moor und den Platz, auf dem der Seher gelegen hatte. Doch soviel er auch bisher gelaufen war, er hatte ihn nicht mehr gesehen.
    Er schlug erneut den Weg zur Mitte der Insel ein, doch so sehr er sich mühte den Ort zu finden, er blieb verschwunden.
    Allmählich brach der Abend herein und er wurde müde. Doch an Schlaf war nicht zu denken. Zu gefährlich war die Umgebung, zu aufdringlich das Rascheln hinter und in den Büschen. Vielleicht würden diese Ungeheuer sich auch über ruhende Körper hermachen?
    Vinc wäre es lieber, diese Tiere würden sich zeigen und er könne sie bekämpfen.
    Er setzte sich wieder auf einen Stein, ob es der gleiche war, auf dem er bereits schon einmal ruhte, wusste er nicht, das war ihm auch im Moment gleich. Auf den Boden zu setzen traute er sich nicht, denn wie leicht konnte er vor Müdigkeit umfallen und fest einschlafen, auf dem Stein würde er zwar auch zur Seite kippen, aber durch den Fall aufwachen.
    Die Nacht brach herein. Da sah er über den Büschen einen hellen Schein, den er bereits einmal gesehen hatte, als er noch auf dem Festland war.
    Er stand auf und folgte die Richtung, in der es leuchtete. Er kam an den Sumpf an und er folgte dem Pfad, der in die Mitte führte.
    Plötzlich aber sah er sich einem dieser kleinen Ungeheuer gegenüber. Der Pfad war schmal und ein Fehltritt würde ihn in den Morast gleiten lassen. Doch das Wesen schien ihn nicht angreifen zu wollen, denn es machte den Weg frei, indem es im Sumpf verschwand.
    Er tastete sich auf dem Pfad voran und erreichte die Stelle, auf der der Seher gestorben war. Sein Leichnam aber war nicht mehr da.
    Doch der Flecken schien anders geworden zu sein. In der Mitte befanden sich eine kleine Plattform mit sechs Säulen und obenauf eine goldene Kuppel. In der Mitte dieses kleinen Bauwerks befand sich eine bläuliche Flamme, die diesen hellen Schein verursachte. Vinc zweifelte an der Stelle zu sein, an der der Seher starb. Doch diese Insel hatte nicht die Größe, um ständig neue Fleckchen entdecken zu können.
    Blitzartig regte es sich ringsum und Bestien kamen in Scharen auf ihn zu. Selbst wenn er einige erledigen konnte, so würde die Überzahl ihn umbringen. Wieder kamen ihm sie Sätze des Sehers in den Sinn. Er würde auch Tod sein, aber das Wort könnte ihn retten und den Auftrag erledigen lassen.
    Er flüchtete auf das Podest und kam unmittelbar neben der Flamme zu stehen. Sie war nicht heiß und sie flackerte auch nicht durch seine heftigen Bewegungen. Eigenartigerweise kamen diese Wesen nicht auch auf die Plattform. Sie umringten diesen tempelartigen Bau. Vinc sah die nur noch einen Ausweg, er musste das Wort sprechen, das im Kreis zu lesen war.
    Instinktiv stellte er sich in die kalte Flamme und sagte: „Tranaska.“

 
19.Kapitel
     
    Ringsum war es dunkel und nichts zu erkennen, als Vinc in berauschender Geschwindigkeit irgendwo ankam. Doch dann bemerkte er unten am Boden an einer Seite einen milchglasartigen viereckigen Schimmer. Er ging hin, legte sich nieder und sah ein langes Loch, das wohl in einen nächsten Raum führte, denn dass er sich auch hier in einem befand, hatte er durch das blinde Abtasten der Wände festgestellt. Er war auch ohne Inventar, denn er berührte während seiner Irrungen in der Dunkelheit keinen einzigen Gegenstand.
    Am unruhigen Licht vermutete er auf der anderen Seite einen weiteren größeren Hohlraum, der von Spänen ausgeleuchtet werden musste. Nur galt hier wieder besondere Vorsicht, denn wo Licht war, befanden sich meist Personen. Und noch eine Gefährlichkeit deutete sich an: Er musste mit dem Kopf zuerst durch diesen kleinen Tunnel kriechen,

Weitere Kostenlose Bücher