Unheimliche Begegnungen (German Edition)
Angreifers. Dessen Finger glitten für einen Moment von Vincs Hals. Das genügte einen Trick des Karate anzuwenden, um sich zu befreien.
Der Mann umschlang ihn mit den Armen und drückte ihn an sich, dass Vinc glaubte, er werde ihm die Rippen brechen. Vinc gelang ein Befreiungsschlag. Selbst gezielte Treffer mit den Füßen hielten den Unbekannten nicht ab, weitere Angriffe zu starten.
Doch mitten im Kampf, als er etwas freien Raum bekam, floh er überraschend in Richtung des Bootes und sprang mit einem riesigen Satz hinein.
Vinc lief hinter ihm her, denn er ahnte, was dieses Wesen vorhatte. Doch er erreichte nicht einmal den Rand des Gewässers, als er schemenhaft sah, wie die Gestalt beständig größer wurde und Ausmaße und auch eine Form bekam, die in ihrer Größe kaum einzuschätzen war.
Sie versank mit dem Kahn im See.
Vinc erkannte eine erneute Falle, denn ohne schwimmendes Fahrzeug könnte er niemals diese Insel verlassen. Selbst wenn er versuchen würde, den See schwimmend zu überqueren, so würde ihm nicht nur der salzige Inhalt zu schaffen machen, sondern vielmehr die Gefahr, die in ihm lauerte. Er hatte sehr wohl diese eigenartigen, beobachtenden Augen gesehen, die aus dem Wasser lugten. Das Schlimmste aber war wohl das Ungeheuer, das in die Tiefe verschwunden war. Bestand da eine Warnung. Verschwand das Monster vor seinen Augen, um ihn vor der Torheit zu bewahren in den See zu gehen?
Wer aber war diese Bestie, die sich in verschiedene Gestalten verwandeln konnte? Vielmehr in wessen Auftrag handelte sie?
Diese Fragen würde er wohl sich nicht beantworten können, wenn er hier so tatenlos herumstand. Er sah oft die fliegende Insel oder auch die des des Grauens genannt und hoffte, dass diese hier kein Ableger von ihr war, oder sie gar selbst sein könnte. Aber diese sagenhafte Insel damals schwebte.
Er hörte auf einmal wieder diese klagenden Laute und er meinte es würde regnen. Er spürte Tropfen auf seiner Haut und einige fielen auf seine Lippen. Sie hatten einen salzigen Geschmack, gleich Tränen. Ihm wurde jetzt erst richtig bewusst, was Arganon doch für eine seltsame und geheimnisvolle Welt war. Das auf Erden unvorstellbare, fand hier auf dieser fantastischen Welt statt. Was gab es doch für Geheimnisse im weiten Kosmos, die alle Vorstellungskraft sprengten.
Vinc begab sich auf den Weg, um die Insel zu erforschen. In Unkenntnis über das Eiland musste er besonders vorsichtig sein. Aber er brauchte nicht lange, da erreichte er bereits das gegenüberliegende Ufer. Die aufgehende Sonne erfasste die glitzernde Oberfläche des Sees und spiegelte ihren blutroten Ball darin, sodass es aussah, als würde das Wasser in Blut verwandelt.
Er ging wieder auf den Mittelpunkt des Eilands zu, in der Hoffnung doch noch etwas zu finden, das ihn weiterbringen könnte. Meist ist es so, wenn etwas unerforscht ist und man es noch nie betreten hat, denkt man auf den gleichen Punkt zu zulaufen, den man vorher überquert hatte, aber plötzlich scheint die Umgebung eine andere zu sein. Das kommt daher, wenn man sich nichts Markantes einprägen konnte, um sich nach ihm zu richten. So erging es Vinc. Es war schwierig auf dieser kleinen Insel überhaupt etwas zu sehen, das als Widererkennung zu merken wäre. Es sah alles gleich aus. Selbst wenn er in alle Richtungen schaute, erblickte er nur eine, mit gleicher Sorte Büschen, bewachsene Fläche.
Doch plötzlich stand er vor einem Sumpf. Er glaubte zunächst, dass er auf dem Landweg diese Gegend verlassen hatte, dass es eine Halbinsel war. Dass dieser Sumpf wieder zu dem Morast gehörte, den er zuvor durchquert hatte.
Er sah eine Schleifspur in den Morast hineingehen. Dann sah er einen Menschen auf einem festen Erdreich mitten in diesem unwirtlichen Teil der Insel sitzen, zu dem ein schmaler Pfad führte. Der Sumpf war mit stinkendem Grün bedeckt, in dem irgendwelche Bestien träge lagen. Als der Mann Vinc kommen hörte, wendete er ihm den Kopf zu und stierte ihn mit blutunterlaufenen Augen an. Über sein tiefdunkles Gesicht ging ein beinahe tierisches Grinsen. Seinen Lippen entfuhren einige röchelnde Silben, die Vinc nicht verstand. Die Hände waren ihm gebunden, und an den aufgesprungenen Füßen wimmelte es von Mücken, die seinen Schmerz vermehrten. Er musste an den Fußsohlen gepeitscht worden sein.
Vinc beobachtete genau diese eigenartigen Lebewesen, die fast wie Baumstämme aussahen, während er auf die arme Kreatur zuschritt. Bei ihm angekommen erschrak
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