Unheimliche Begegnungen (German Edition)
Marxusta und Vinc versuchten sie abzuwehren, doch sie griffen immer wieder an.
„Das stehen wir nicht durch! Sie sind in der Überzahl und werden immer mehr!“, rief Vinc.
Sie wussten auch keinen Ausweg, wie sie sich gegen diese heftigen Angriffe noch verteidigen sollten.
Marxusta streckte beide Arme nach vorn und aus seinen Fingerspitzen kamen Feuerblitze. Er war selbst davon überrascht.
Als das letzte fliegende Monster verschwunden war, meinte er: „Das war meine letzte Hoffnung, dass hier die Magie wieder geht. Nicht auszudenken, wenn sie nicht funktioniert hätte“
Das vorher so glanzlose Auge bekam wieder seinen Schein, als Vinc das Kästchen mit dem Glassymbol öffnete.
Marxusta sah es mit Freude und meinte: „Nun steht nichts mehr im Wege, dich zu verkleinern und auf die Erde zu schicken.“
„Und was passiert mit dir? Du bist doch Gefangener. Der Steg ist doch nicht mehr da“, fragte Vinc mitleidig.
„Mach dir keine Gedanken um mich. Ich werde es mit meiner Magie schon irgendwie schaffen. Nun heißt es, lebe wohl zu sagen. Ich hoffe, wir werden uns bald wiedersehen.“ Bei diesen Worten war Marxusta anzumerken, dass Vinc ihm bereits ans Herz gewachsen war, denn er sagte es mit wehmütiger Stimme.
Nachdem sie sich verabschiedet hatten, verkleinerte er Vinc auf die Größe von Zubla. Dann bat er ihn, an das Auge zu gehen.
Plötzlich erfasste Vinc ein Sog. Er wollte noch Marxusta seine Bedenken vortragen, wenn nun auf der Erde kein kleines Auge mehr war, wie sollte er dann irgendwo ankommen? Und die Rückkehr würde er wieder in diese Höhle müssen?
Doch die rasante Fahrt ließen ihm die Sinne schwinden.
20.Kapitel
Dieser dämmende Zustand dauerte nicht lange. Zwar befand er sich in einer Dunkelheit, doch kreisten in gewissen Abständen bunte Sterne um ihn herum. Er hatte den Eindruck, als hätte jemand alle Farben verwendet, um die Himmelskörper am Firmament zu färben. Ihn beschlich ein seltsames Gefühl. Die Finsternis gab ihm die Empfindung der Hilflosigkeit und der willenlosen Ergebenheit. Etwas versuchte ihn zu unterwerfen, dessen Dasein er zwar spürte, aber nicht erfassen konnte. Wie anfangs, als er von dem Auge in sich gesaugt wurde, hatte er auch jetzt den Eindruck nicht alleine zu sein.
Es marterte sein Gehirn, in dem er grübelte, welches Wesen seine Begleitung sein könnte. Nicht nur darüber sann er, sondern auch über das Ungewisse, zu welchem Zeitpunkt die Reise zu Ende gehen, und vor allem, wo sie enden würde.
Plötzlich sah er Licht. Eigentlich sollte er sich darüber freuen, doch nicht wissend, welchen Ursprung es war, lähmte seinen Körper. Es war, als würde sein Inneres sich versuchen gegen etwas Unbekanntes zu wehren und sich dabei verkrampfen. Dann meinte er, durch einen Flaschenhals gezogen zu werden. Er erinnerte sich an Aladin und die Wunderlampe, als der Geist nach oben hin immer breiter wurde, bis er vollends die Lampe verlassen hatte. So meinte er, würde es mit ihm geschehen.
Riesige Möbel tauchten vor ihm auf. Sie kamen ihm bekannt vor. War da nicht sein Bett? Warum aber sah er auf dieses hinab? Wie war das möglich? Beinahe hätte er den Monitor seines Computers umgeworfen. Er merkte, wie er wuchs. Hurtig sprang er von seinem Computertisch. Dann hatte er seine normale Größe wieder erreicht.
Seine Glieder wurden schwer. Er zog sich wie in Trance aus. Bevor er sich auf sein Bett begab, sah er noch in das kleine Auge auf dem Computertisch. Er spürte Stiche im Kopf. Nachdem er sich hingelegt hatte, sank er in einen traumlosen Schlaf.
Vinc erwachte am Morgen durch den Radiowecker. Es war ein freudiges Erwachen, denn zu seiner Erbauung spielte der eingestellte Sender seinen Lieblingssong. Manch einer mochte sich bei diesem Spektakel die Ohren zuhalten, aber Vinc hätte am liebsten, das immerhin schon laute Radio, noch lauter gestellt. Er konnte sich einfach nicht satthören. Seine Cd, worauf sich der Lieblingstitel befand, die er mindestens zehn Mal am Tag in den Player steckte, bekam schon allmählich Abnutzungserscheinungen, was mehr bei dem Silberling auf das ewige Herumliegen außerhalb der schützenden Hülle zurückzuführen war.
Vinc empfand diesen Morgen wie jeden anderen, so jedenfalls kam es ihm im Moment vor. Sein Rhythmus begann auch heute, wie er ihn an jeden Werktag erfasste. Aufstehen, waschen und anziehen. Alleine frühstücken, denn seine Eltern waren bereits zur Arbeit gefahren. Zur Schule radeln. Doch irgendetwas
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