Unheimliche Begegnungen (German Edition)
nicht die Festung verlassen. Die dunklen Mächte wollen seiner habhaft werden. Es wäre fatal, würde es ihnen gelingen. Zu mir aber können nur die Ritter der magischen Zwölf, allen anderen ist der Zugang hierher verwehrt. Nur der Fürst kennt mein Domizil. Ich sollte erklärend hinzufügen: Um mich herum sind unsichtbare Wachen und andere Personen, die nicht von dieser Welt stammen. Sie jedoch können nicht diesen Ort verlassen. Sie festigen sich des Nachts und wohnen in den Hütten, die du gesehen hast. Sie bewachen mit mir das Tor zur Unendlichkeit.“
Es war viel, was auf ihn einstürmte, doch es erklärte einiges und noch mehr als sie weitersprach:
„Fürst Zerstino gab den untergebenen Rittern den Auftrag dich gefangen zu nehmen und hierher zu bringen, denn nur so konnte er die Ritter von ihrem Auftrag überzeugen. Sie sollten aber nicht anmerken lassen, dass du Gefangener bist. Die Ritter kannten zwar diesen Ort, dachten es sei der Ort der Erholung des Fürsten, denn die Bedeutung dieses Flecken muss auch geheim bleiben. So täuschte ich für kurze Zeit den einen Ritter, der wie seine Begleiter, inzwischen in die Festung zurückgekehrt sind.“
Während Liberia eine Pause einlegte, überlegte Vinc, was wohl hinter diesem stecken mochte. War das eine List der dunklen Seite? Wenn es so war, warum diese Täuschung?
„Ich merke an deinem Schweigen, dass es schwer ist, zu begreifen, was ich erklärte. Doch du musst schnell wieder weg, bevor es Nacht wird, denn wenn sich die wachenden Geister festigen, bist du des Todes. Um Eindringlinge in der Dunkelheit fernzuhalten, töten sie jeden Fremden, der sich hier aufhält.“
Sie schwebte von ihrem Podest herab und postierte sich vor Vinc.
Sie übergab Vinc einen leichten Helm.
„Diese Kopfbedeckung soll ich dir im Namen Zerstino überreichen. Sie schützt dich vor dem Eindringen in eure Gedanken. Sie schirmt die bösen Einflüsse ab und behindern das Gedankenlesen.“
Es war eine Haube mit einem seltsamen Kristall obenauf.
Sie gab auch zu diesem mysteriösen Gegenstand eine Erklärung:
„Dieser Kristall auf der Spitze kann dich schützen. Allein durch deine Gedanken kannst du einen Strahl aussenden, der jeden tötet, der ihn trifft. Aber er hat nur eine bedingte Strahlkraft. Benutzt du ihn zu häufig, dann leidet dein Gehirn und du wirst ohnmächtig. Setze ihn daher bedacht ein und nicht zu oft hintereinander. Dir kann nichts passieren, wenn du die nötigen Pausen einhältst. Nach jedem fünften Einsatz mindestens einen Tag.“
Sie übergab den Helm mit den Worten: „Würdige die Ehre die dir zuteil wird uns zu helfen. Verfolge unbeirrt deinen Auftrag und vernichte den Herrn der Finsternis.“
Sie sah Vinc noch intensiver an:
„Wir trafen uns kürzlich auf dem Felsen. Auch er ist nur eine Tarnung und ein Nebeneingang, der zwar auf die Erde, aber nicht in die Unendlichkeit führt. Hier habe ich etwas für dich!“
Sie hielt ihm eine Rune entgegen: „Das ist die Rune Pahli. Ich habe sie vom Fürsten Zerstino überreicht bekommen und soll sie dir geben. Sie wird die Vampire töten. Setze sie in den Runenkreis.“
Vinc überlegte und meinte: „Wie finde ich den Runenkreis und die letzte Rune, die des Feuers?“
Sie antworte nicht gleich, sondern schwebte zurück auf das Podest und sagte eindringlich:
„Suche die Feuerregion auf und zum Schluss die des Eises.“ Dann sagte sie noch schnell: „Vergesse diesen Ort hier, bis euer Auftrag erledigt ist, denn nur allzuleicht könnte ihn der Herr der Finsternis durch Folter herausbekommen. Und vergesse mich, bis dein Auftrag erfüllt ist, dann soll sich dein Gedächtnis wieder an mich erinnern. Lebe wohl.“
Vinc wurde es , wie so oft wenn er nicht wissen sollte wohin er gebracht wurde, schwarz vor Augen.
23.Kapitel
Er erwachte unter einem herrlichen tiefblauen Himmel. Die Sonne glühte auf die Wellen des Flusses und auf die bewalteten Bergspitzen, die ihn am anderen Ufer begleiteten und sich kegelartig nach unten zum Ufer hinzogen. Schmale Wasserfälle glitzerten, die von den malerisch aufstrebenden Klippen herabsprangen.
Vinc glaubte es sei der Fluss ohne Wiederkehr. Er erkannte die Bergkuppe. Rechts von ihnen vermutete er Madison.
Jedoch wie er hierher kam, konnte er sich nicht beantworten.
Ihm waren die vergangenen Erlebnisse aus dem Gedächtnis gelöscht worden.
Er merkte einen leichten Druck auf seinem Kopf. Er setzte einen Helm ab.
„Wie kommt nur das Ding auf meinen Kopf“,
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