Unheimliche Begegnungen (German Edition)
fragte er sich. Ich habe in Erinnerung, dass er besondere Eigenschaften hat, besann er sich. Er soll mich schützen. Ich glaube vor dem Eindringen von fremden Gedanken, überlegte er weiter.
„Ja und der Kristall oben ist eine Waffe. Aber da war noch etwas, nur ich erinnere mich nicht daran“, flüsterte er mit sich und fügte hinzu: „Ich muss dem Flusslauf folgen.“
Er ahnte, dass ein beschwerlicher Weg vor ihm lag, zumal das Gebiet auf der Seite des Flusses, auf der er sich befand, bisher kaum erforscht war.
Nach etlicher Zeit sah er Berge vor sich, durch die sich der Fluss wild schäumend hindurchschlängelte.
Hatte Vinc daran gedacht, einen der dicken Baustämme zu benutzen, die ans Ufer gespült und nur leicht vom Sand gehalten wurden, um schnellstens zu dem sagenumwobenen See zu kommen, so verwarf er bei dem Anblick des reißenden Wassers und den Stromschnellen, rasch diesen Gedanken. Durch diese Wasserhölle unbeschadet durchzukommen war mehr als ein kühnes Denken.
Die vorher so kahlen Höhen bewaldeten sich immer mehr, je weiter er nach Osten kam. Seine Fortbewegung wurde beschwerlicher. Von einem gebahnten Weg war keine Rede.
Bald musste er eine schroffe Höhe erklettern, nächstens drüben wieder hinuntersteigen. Bald ging es zwischen Felsen hindurch, darauf durch sumpfiges Land oder über halb verfaulte Bäume weg.
So gelangte er unter Verzehr seiner Kräfte und viel Mühe in ein schmales Tal, das nur in der Mitte einen wiesenähnlichen Streifen zeigte, hüben und drüben aber mit üppigem Baumwuchs bestanden war. In der Ferne erhob sich in bläulich roter Färbung ein großer Berg.
„Ich muss im Schutz des Waldes rasten. Ich glaube ich sollte bei Tageslicht nicht dieses Tal durchqueren“, warnte sich Vinc. Ihn hatte ein ungutes Gefühl beschlichen. Er traute dieser friedlichen Idylle des Geländes nicht.
Er kannte seine Vorahnungen und wusste, dass sie meist zutrafen. Er hatte ein sensibles Gespür für Gefahr.
Er hatte das Gefühl als lauerte sie nicht im Tal selbst, sondern in den Wäldern beider Seiten. Er wäre einem Angriff, von wem auch immer, wehrlos ausgesetzt.
Er dachte zunächst im Schutz der Wälder weiterzugehen, doch verwarf er diesen Gedanken.
Wie er bereits vorher festgestellt hatte, waren sie kaum passierbar. Hecken und umgestürzte Bäume würden, um sie zu überwinden, seinen ohnehin ausgelaugten Körper noch mehr schwächen. Eine Ruhepause würde ihm gut tun.
So suchte er sich ein sicheres Plätzchen.
Die Dunkelheit brach herein. Er wollte aufbrechen, als er ein wildes Geheul hörte, das von der freien Ebene kam.
Unweit von ihm stürmten eigenartige Kreaturen in einer Vielzahl auf die Mitte des Tales zu. Sie mochten nicht größer als einen Meter sein. Durch die immer schneller eintretende Finsternis konnte er nur die Umrisse dieser Wesen sehen. Ihre Gangart glich denen der Affen. Mit schlenderten Körper, wie das die Art dieser Tiere war, liefen diese Typen mit etwas über den Kopf schwenkend auf eine Gruppe zu, die von der anderen Seite des Waldes kam. Als die beiden Parteien aufeinandertrafen, wurden die Schreie noch schriller. Es waren Todesschreie verletzter Wesen.
Er wagte sich nicht zu rühren, zumal fast neben ihm, er konnte sie bald berühren, noch mehr von diesen seltsamen Kreaturen zur Mitte liefen.
Das Ganze dauerte nur kurze Zeit, dann verschwanden diese seltsamen Wesen wieder in den Wäldern. Die einen links und die anderen rechts.
Vinc war noch erregt, unter Einfluss dieses grausamen Geschehens.
Natürlich kannte er darauf keine Antwort, zumal er mit diesen unbekannten Kreaturen nichts anfangen konnte. Aber Arganon barg ja viele noch unentdeckte Geheimnisse.
Wie leicht hätte er da mit hineingezogen werden können.
Er wartete noch eine Weile, um sich dann zu entschließen das Risiko einzugehen und das Tal zu durchqueren.
Nun sah er die Leichen in großen Mengen liegen. Es waren Zwerge. Nur die Kleidung unterschied sie. Es mussten, nach der Einheit zu urteilen Uniformen sein, also bekämpften sich Krieger wohl verschiedener Zwergenlager.
Er sah erschrocken auf einige Leichen, die plötzlich zu einem Skelett wurden und sich auflösten, während andere blutend weiter dalagen.
Und plötzlich fiel Vinc die Zwergenarmee damals bei dem Herrn der Dunkelheit wieder ein. Ein Teil von ihnen war zu einer Schattenarmee geworden.
Es wurde allmählich zur Wirklichkeit. Der Kampf des Guten gegen das Böse hatte begonnen. Es musste Raxodus gelungen sein,
Weitere Kostenlose Bücher