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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Wänden verbergen?
    Ihm fiel auch ein, dass er keine Leute auf den Feldern gesehen hatte, noch welche im Ort angetroffen.
    Er sah zwei Reiter in den Hof kommen.
    „Du bekommst neue Gäste“, bemerkte Vinc.
    „Ich werde sie fortweisen“, sagte der Wirt.
    „Darfst du denn das, da du ein Einkehrgasthaus besitzt?“, fragte Vinc, denn er kannte inzwischen etliche Geflogenheiten auf Arganon.
    „Wer will mir verwehren, jemand fortzuweisen, der mir nicht willkommen ist.“
    Er wollte hinausgehen, um seinen Vorsatz auszuführen. Vinc aber hielt ihn am Arm zurück.
    „Halt!“, sagte er. „Lasse sie herein!“
    „Warum?“
    „Ich will wissen was diese Leute reden“, antwortete Vinc. Er besaß das Gefühl, als hätten sie mit denen zu tun, die irgendwo hinter den Abteilungen lauerten.
    Doch diese mussten es mitbekommen haben, was Vinc zu dem Wirt sprach, denn plötzlich schob sich eine Wand zur Seite und hervor kamen drei schwarz angezogenen Gestalten die Kapuzen weit ins Gesicht gezogen. In ihrer rechten Hand hielten sie eine halbmondähnliche Waffe mit scharfer Klinge und in der linken einen leuchtenden Stab.
    Vinc sprang auf. Dann geschah etwas Unerwartetes, die drei Gestalten warfen einen Blick zu den Fenstern und flüchteten zum Hinterausgang hinaus.
    Er konnte sich das nicht erklären.
    „Wer waren diese Gestalten. Waren es die vor denen du versucht hast mich zu warnen?“, fragte Vinc den Wirt.
    „Sie haben alle im Ort getötet, auch meine Bediensteten.“
    „Aber warum ließen sie dich am Leben und die Dienerin, der wir begegnet waren?“, fragte er. Sein Misstrauen war an seiner Stimme zu hören.
    „Ich sagte bereits ich habe keine Dienerin hier im Haus.“
    „Lass gut sein. Du brauchst es mir nicht erklären. Zeig mir einfach nur ein Versteck, in dem ich die Leute belauschen kann. Sie dürfen nicht wissen, dass ich mich hier befinde. Daher sollen sie mich nicht sehen“, sagte Vinc.
    „Das kann sehr leicht vermieden werden. Du brauchst nur in meine Schlafstube gehen, bis sie wieder fort sind.“
    „Aber ich will sie belauschen.“
    Der Wirt runzelte die Stirn. „Ich weiß zwar nicht, was du damit bezweckst, aber das Horchen wird dir nicht schwerfallen. Komm her, ich werde dich verstecken.“
    Der Wirt führte Vinc hinter die Trennwand. An ihr lehnten mehrere große Bündel geschälter Äste, das Material, aus dem die Wandgeflechte hergestellt wurden.
    „Versteck dich hinter den Bündeln“, sagte er. „Da kannst du durch die Zwischenräume des Geflechtes in die Stube sehen. Die Fremden werden dir so nahe sitzen, dass du ihre Worte hören kannst, selbst wenn sie nicht allzu laut sprechen. Ist es denn Gesindel? Kennst du sie, da du unbedingt ihr Gespräch belauschen möchtest?“, fragte er noch argwöhnisch.
    Vinc antwortete nur: „Sobald ich hier genug gehört habe, schleiche ich mich in dein Schlafzimmer. Jetzt geh fort, bevor sie kommen.“
    Dieses Gespräch konnte Vinc mit dem Wirt noch führen, weil sich die Männer gar nicht zu beeilen schienen, in die Gaststube zu kommen.
    Der Wirt entfernte sich und Vinc setzte sich nun zwischen der Flechtwand und den Bündeln bequem auf den Boden nieder. Die Zwischenräume der Wand erlaubten ihm, die ganze Stube zu überblicken. Vinc dachte nach und kam zu dem Ergebnis, dass die Angekommenen etwas Besonderes sein mussten, weil sie diese grausamen Schwarzkittel bei ihrer Ankunft flüchten ließen.
    Nun kamen die Erwarteten endlich in die Stube.
    Sie fanden diese natürlich leer. Der Wirt war da gewesen, um die Getränkekrüge wegzunehmen.
    Jetzt konnte Vinc diese Männer genauer betrachten. Sie hatten grausame Züge in ihren Gesichtern. Ihre Kleidung war die der ärmsten Leute, bis zum Ekel schmutzig und zerrissen, aber ihre Waffen waren desto besser und schienen sehr gut erhalten zu sein.
    Während der eine an dem zerrissenen Gürtel eine Schleuder hängen hatte, trug der eine die so gefürchtete Waffe auf Arganon mit der Bezeichnung Gou, vor der die Feinde flüchteten. Der Haken, am oberen Ende diente dazu, die Waffe des Gegners einzufangen und ihn zu entwaffnen. Mit der geschärften Spitze des Hakens konnten dem Gegner punktuelle Verletzungen zugefügt werden. Über dem Griff des Hakenschwerts befand sich eine halbmondförmige Klinge, mit der Angriffe ausgeführt werden konnten, die außerdem noch als Griffschutz diente. Es waren eigentlich zwei Waffen als eine. Mit dem einen Schwert wurde die Waffe des Kontrahenten neutralisiert und mit der anderen

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