Unheimliche Begegnungen (German Edition)
es nicht tun. Ich werde dich erst zur Hölle schicken, wenn ich ihn umgebracht habe. Denn die Seele eines Erdenmenschen ist für mich sehr kostbar. Es ist ein Geschenk an ihn.“ Er deutete seitlich mit dem Kopf auf die Statue de Teufels.
Xexarus erkannte die Ablenkung von Vinc, um Marxusta einen Spielraum zu geben.
Der schwarze Magier sagte einen Spruch und Vinc erstarrte zu Stein.
Marxusta sah dies und sein Herz blutete vor Schmerz. Er war zornig, aber er musste sich beruhigen, um nicht auf den Unhold zuzustürmen. Er wusste auch aus seiner langen Erfahrung, dass Zorn und Wut schlechte Partner sind, die nur zu unüberlegten Handlungen verleiteten. Er brachte sich wieder in Gewalt und konzentrierte sich auf Xexarus, denn er kannte den Willen dieses Unholdes, ihn um jeden Preis besiegen zu wollen.
Marxusta hob die Arme und er wollte nun einen leichten Blitz gegen Xexarus schleudern, um ihn zu betäuben und um einen freieren Spielraum zu bekommen.
Doch auch der schwarze Magier musste einen Ring der Abwehr um sich gezogen haben.
Xexarus sah, dass der alte Mann ihn nicht treffen konnte und er sagte: „Das sind deine gefürchteten tödlichen Blitze?“
Er lachte hämisch. Er wusste, er konnte Marxusta nur mit einer richtigen Waffe besiegen. Er zückte ein Stilett und stürmte auf Marxusta los. Dieser erkannte die Gefahr und er erkannte auch, dass dieser Kampf ungleich sein würde, denn der schwarze Magier war an Jahren jünger und in Stärke dem betagten Mann überlegen.
Ohne weiter nachzudenken, schickte er den Blitz der Vernichtung los. Er musste den zu Stein erstarrten Vinc retten. Dies geschah im letzten Moment, Xexarus holte bereits zum tödlichen Stich gegen ihn aus.
Getroffen, wie von einer unsichtbaren Hand zurückgeschleudert, wurde Xexarus auf den Boden geworfen. Er war zwar schwer angeschlagen, aber er lebte noch. Scheinbar hatte ihn sein Mantel des Schutzes vor der ganzen geballten Kraft des vernichtenden Blitzes bewahrt.
Marxusta lag reglos am Boden.
Der alte Mann atmete unregelmäßig und schwer. Er schlug die Augen auf und sprach wie in Trance zu sich selbst:
„Ist er tot?“, fragte er sich. „Wenn nicht, habe ich mich umsonst geopfert. Ich werde diesen Blitz, den ich zauberte, nicht überleben. Ich bin wahrscheinlich schon zu alt dafür.“
Der alte Mann lächelte und legte sein Haupt auf den Boden und sah zu dem neben ihm liegenden Xexarus. „Gib diesen Jungen seine wahre Gestalt wieder“, forderte er mit schwacher Stimme.
„Ich denke nicht daran, ihn zurückzuholen. Er bleibt für alle Ewigkeit eine Steinerner.“ Xexarus sprach mit schwacher Stimme und an der war zu erkennen, dass er auch nicht mehr weit vom Tode entfernt schien. Und er sagte es auch: „Dein Blitz, du alter Narr, hat mein Inneres zerstört und ich werde auch sterben, so wie du.“ Er konnte seitlich Marxusta sehen und er erblickte eine reglose Gestalt. „Ich werde diesen Jungen mit in die Hölle nehmen“, sagte er weiter und fügte genüsslich hinzu: „Ihn und seine Seele.“
Marxusta sah ihn listig an. „Dazu müsste er ja erst leben und dann sterben. Denn jetzt, da er zu Stein geworden ist, hat er ja keine Seele mehr.“
Der schwarze Magier schwieg und er schien zu überlegen.
„Stimmt. Ich möchte aber, wenn meine Seele gen Hölle fährt, dem Meister auch seine als Geschenk mitbringen, denn ich weiß, er wird mich, seinen treuen Diener, bevorzugt behandeln, wenn ich eine menschliche Seele mitbringe und dazu noch eine reine, unschuldige. Aber vorher werde ich auch dich töten müssen, damit du mir nicht in die Quere kommst“, sagte er voller Hass und Entschlossenheit.
„Ich werde dich nicht dazu kommen lassen“, entgegnete Marxusta mutig.
„Du bist ja ein schlimmerer Narr, als ich dachte. Du willst mich töten?“ Er bekam einen Hustenanfall und er legte seinen Kopf, den er seitlich zu Marxusta hielt, gerade auf den Steinboden und schloss die Augen.
Marxusta sah, dass der schwarze Magier unmerklich den Kopf wieder zur Seite drehte und seine stechenden Augen auf ihn richtete.
Mit letzter Kraft rollte sich Marxusta aus dem Blickfeld, der Strahl, der ihn treffen sollte, prallte vom Steinboden ab und traf die Statue von Vinc. Die Steinhülle zersplitterte und er erschien wieder in leibhaftiger Figur. Er erkannte, dass nicht sein gesamter Körper in Stein verwandelt war, sondern er war nur davon umhüllt.
Der Kopf des schwarzen Magiers fiel wieder nach hinten, er atmete tief durch und hauchte sein
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