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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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weg.
    Doch er war inzwischen gegen all diese seltsamen Erscheinungen misstrauisch geworden, mochten sie noch so harmlos aussehen. Aber er wusste auch, dass keine andere Wahl blieb, als diesem seltsamen Wesen zu folgen. Es gab kein zurück mehr, nur noch ein vorwärts.
    Sie liefen hinter dem Vogel her. Bald darauf standen sie vor einem erleuchteten Aufgang. Der Vogel aber flog weiter in die Dunkelheit. Sie hörten, wie er erneut rief.
    Eine Glocke, vermutlich von der Kapelle auf dem Geisterfriedhof erklang, schlug zwölf Mal.
    „Nichts wie hinauf!“, rief Vinc und zog diesmal Vanessa am Arm. Sie stolperten fast die Stufen hinauf. Raus aus dieser Hölle, waren ihre einzigen Gedanken.
    Oben angelangt sahen sie die schlichten Holzbänke in der Kapelle, einen ebenso einfach gehaltenen Altar und das zwölfeckige Zeichen der magischen Zwölf, auf einer an der Wand befestigten steinernen Tafel eingemeißelt. Nun wussten sie, dass das auch das heilige Symbol der Ykliten darstellte.
    Nachdem sie diese heilige Stätte betreten hatten, erkannten sie ebenfalls, dass sie in Sicherheit waren und das Tor zur hellen Seite passiert hatten.
    Bei dem letzten Schlag der kleinen Kapellenglocke hörten sie unter sich ein Rumoren, sie ahnten, dass sich das Tor zur dunklen Seite wieder schloss.
    Sich in Sicherheit wiegend, setzten sie sich etwas erschöpft auf eine der harten Bänke, die ihnen nach den vergangenen Strapazen vorkamen, als wären sie dick gepolstert.
    An einem seitlichen Eingang der Kapelle sahen sie eine Gestalt, die ihnen winkend zu verstehen gab, sie mögen ihr folgen.
    Misstrauisch, aber dennoch gehorchend, gingen sie dorthin. Sie konnten nicht das Gesicht erkennen, da ihnen dieses seltsame, fast durchsichtige Wesen den Rücken zukehrte und voranschwebte. Erst konnten sie es nicht glauben, was sie sahen, aber sie beobachteten es deutlich, es schwebte.
    Sie gingen wieder einige Stufen abwärts, was sie wieder argwöhnisch machte, denn in böser Erinnerung waren noch die Treppenstufen, die zum Eingang der dunklen Seite führten. Sollten sie wieder dahin gelotst werden?
    Etwas beruhigte sie doch anschließend, die Treppe zum Bösen war um einiges länger.
    Sie kamen vor einen Eingang. Nachdem die schwebende Gestalt ihn durch ein Handzeichen geöffnet hatte, traten sie in einen Raum, sie meinten, ihn bereits schon einmal betreten zu haben. Vor kurzem, auf der dunklen Seite. Genau wie dort auch hier rechts und links die Amphoren. Auch sahen sie Statuen, aber diesmal waren ihre Gesichter nicht mit schwarzen Tüchern verdeckt, sondern sie erblickten edle Gesichter, wobei ihre Augen auf die Ankömmlinge gerichtet waren. In der Mitte auch der Sarkophag, nicht weit von ihm, an der Stirnseite des Raums, die kleine Bühne mit dem roten Vorhang.
    Die Gestalt schwebte dahinter.
    Kurze Zeit später erschien genau die Person, die sie eigentlich erwartet hatten, nachdem sie vermuteten, wieder in der Krypta auf der dunklen Seite zu sein.
    „Wir sind doch wieder in eine Falle getappt“, war Vinc einziger Kommentar.
    Vanessa fügte hinzu: „Vom Regen in die Traufe.“
    Auch diesmal erschien die Frau in ihrer atemberaubenden Schönheit. Das Ebenbild von der dunklen Seite.
    Vinc konnte immer noch nicht glauben, was er erblickte, aber er hütete sich diesmal, von ihr zu schwärmen, zumal er im Moment vor seinem geistigen Auge das Monster sah, in das sie sich später verwandelt hatte.
    Ihre Stimme war ebenso lieblich wie vordem bei ihrer Vorgängerin. „Willkommen in der Krypta der Königin von Arganon.“
    „Bist du Sistenia, die Wächterin?“, fragte Vanessa argwöhnisch.
    „Ja, aber warum fragst du so merkwürdig? Ihr seid doch bestimmt auf mich vorbereitet worden. Gewiss habt ihr den Zwerg getroffen?“, fragte sie und sah auf Vinc Hände. „Ich sehe, du trägst nicht das dir anvertraute Herz.“
    Sie erzählten von den Abenteuern, wie sie zu dem Herzen kamen und berichteten von dem Erlebten.
    Sie schien mit dem Zwerg befreundet gewesen zu sein, denn sein Tod stimmte sie traurig. Wieder gefasst sagte sie: „Die Zwerge sind eigentlich kein Volk von Arganon gewesen. Sie waren eines Tages da, woher sie genau kamen, weiß niemand.“
    Vinc schüttelte zweifelnd den Kopf und fragte: „Wenn keiner weiß, woher sie kamen, wieso sollen sie nicht von Arganon aus einer unbekannten Gegend kommen? Arganon ist groß und es gibt noch viele unentdeckte Gebiete.“
    „Weil sie auf die dunkle Seite konnten. Kein Argonier kann dort hin“, war die

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