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Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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sind wir wirklich auf einen Trick hereingefallen.“
    Vanessa löste sich von Vinc und meinte zweifelnd: „Und der Sturm?“
    „Orkane gibt es immer wieder.“ Er drehte Vanessa, die ihm den Rücken zukehrte, wieder zu sich und sah ihr in die Augen. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn: „Glaube mir. Es wird alles gut.“ Er sagte es zwar zu ihr, aber er selbst war nicht davon überzeugt, doch er legte alle seine Verstellungskunst an den Tag, um es nicht zu zeigen.
    „Und wer tröstet mich?“, fragte Tom, der inzwischen zu ihnen getreten war. Vinc lachte und ließ Vanessa los. Dann packte er Tom an die Schultern und sagte: „Soll ich dich auch küssen?“
    „Pfui Teufel, das hätte gerade noch gefehlt.“ Tom schüttelte sich demonstrativ.
    Als er das Wort Teufel aussprach, hörten sie von der Falltür her: „Wer erwähnte meinen Namen?“
    Es war eher eine unheimliche Stimme: „Kommt nur her. Ihr könnt euch nicht meinem Bann entziehen!“
    Sie meinten unter Hypnose zu stehen, als sie willenlos auf die Klapptür zugingen.

 
7. Kapitel
     
    Nachdem sie sich der Klappe weiterhin ungewollt näherten, veränderte sich die bedrohliche Stimme und ging in einen piepsenden Ton über, als manipulierte jemand auf einem Tonträger den Klang. Es war nur ein Augenblick, um dann wieder bedrohlich und befehlend im anfangs gewohnten Tonfall zu sagen: „Nun kommt schon. Oder soll ich eine Ewigkeit warten?“
    Sie hörten, wie der Unbekannte den letzten Satz noch einmal wiederholte und dann in ein grölendes Gelächter überging. „Eine Ewigkeit warten. Ho ho ho.“
    Es kamen einige unverständliche Sätze, die vernehmlich mit den Worten endeten: „Ich brauche euch.“ Die Stimme wurde feiner, ja sogar flehender: „Ohne euch, bin ich verloren. Helft mir.“
    Inzwischen hatten sich die Freunde bis auf einige Schritte der Klappe genähert.
    Vanessa hielt Vinc am Arm fest und sagte: „Ich gehe keinen Schritt weiter. Außerdem, warum gehen wir dort hin?“
    „Na, weil wir es befohlen bekamen und weil wir willenlos sind“, sagte Tom hinter Vanessa, die sich erschrocken umdrehte und ihrem Bruder beinah eine Backschelle verpasst hätte. Noch unter der Wirkung ihres Schrecks drohte sie: „Wenn du noch einmal hinter mich schleichst, ohne mich zu warnen, dann verpasse ich dir einen Kinnhaken. Wegen dir bleibt irgendwann mein Herz stehen.“
    „Hätte ich dir auf die Schulter getippt und gesagt, dass ich hinter dir stehe, hättest du dich da nicht erschrocken?“
    Vanessa wollte noch antworten, doch da hörten sie wieder die Stimme, die der von Vinc entsprach: „Wollt ihr nun zu mir kommen oder weiter große Reden schwingen? Ist doch egal, ob der Kerl vor oder hinter dir ist.“
    Tom und Vanessa sahen zu Vinc und dann zur Klappe und wieder zu Vinc. Das Mädchen fasste ihren Freund an, um festzustellen, dass er noch vor ihr stand. Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, meinte sie: „Der kann Stimmen nachmachen. Oder sogar Personen.“
    „Natürlich kann er das. Ist ja auch der Teufel“, sagte Tom. Er zog es vor einige Schritte nach hinten zu gehen, als seine Schwester den Kopf nach ihm drehte und er ihre zornigen Blicke sah.
    „Also Leute.“ Diese Worte gebrauchte Vinc eigentlich nur, wenn ihm nichts einfiel und er verzweifelt nach weiteren Sätzen suchte, um etwas zu erklären. Aber diesmal fand er den richtigen Anschluss sofort: „Es ist doch so: Da unten ist was Besonderes. Ein Wesen, das wir für den Teufel halten, aber nicht wissen, ob er es wirklich ist. Dann denken wir, wir müssen unbedingt dorthin. Aber müssen wir das wirklich?“ Er sah erst zu Vanessa und dann zu Tom. Als sie ihn stumm ansahen und mit ihren Köpfen leicht bejahend nickten, um dann in ein verneinendes Schütteln überzugehen, beantwortete Vinc seine Frage selbst: „Wir glauben unter einem Zwang zu stehen, weil die Stimme es sagte und weil wir fest davon überzeugt sind, es mit dem Teufel zu tun zu haben. Warum können wir jetzt stehen bleiben, ohne weitergehen zu müssen?“ Als er wieder keine Antwort bekam, sagte er nur: „Gehen wir nicht dort hinunter, sondern einfach daran vorbei. Wer will uns daran hindern?“
    „Nein, nicht! Ich bin nicht der Teufel. Aber ich brauche eure Hilfe. Geht nicht weiter.“ Diesmal kam die Stimme flehend aus dem unteren Bereich der Klappe.
    „Also gut, gehen wir nachsehen, wer da unten ist“, sagte Vinc und handelte sich Proteste von Tom und Vanessa ein.
    Vanessa verhehlte ihre Angst nicht. „Keine

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