Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Unheimliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Unheimliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
Vom Netzwerk:
seine Stimme wie die eines Trunkenen. Auch sein unsicherer Schritt deutete darauf hin, dass er dem Alkohol zugesprochen hatte. „Ich hab was zu trinken und hier was zu essen.“
    Vinc nahm ihm die Speise von der Schulter. Es war das Stück eines erlegten Tieres.
    „Du bist ja besoffen“, schimpfte Vanessa und gab ihm einen freundschaftlichen Puff in die Seite, der aber Tom, nicht sicher auf den Beinen, zu Boden warf.
    „He, Schwesterchen. Brauchst mich nicht gleich verhauen. Trink auch aus der Pulle. Die Welt sieht ganz anders aus“, lallte Tom und fing wieder an zu singen.
    Zubla hielt Tom den Mund zu: „Willst du die Arlts auf uns hetzen?“, fragte er etwas ungehalten.
    „Die Arlts sind meine Freunde, ihr seid meine Freunde, ganz Arganon sind meine Freunde“, lallte Tom.
    Vanessa half ihrem Bruder auf die Beine und sagte: „Komm, ich stütze dich.“
    Er sah sie an und meinte: „Wer sind Sie denn?“
    Vanessa, die mit ihrer Nase fast an seinem Mund war, drehte ihren Kopf zur Seite, um den Fusel in seinem Atem nicht riechen zu müssen.
    „Sie sehen aus wie meine Schwester“, stammelte er weiter.
    „Ich bin deine Schwester“, antwortete Vanessa, doch sie unterließ weitere Aufklärungsversuche, als sie Tom hörte: „Dann habe ich Zwillingsschwestern.“
    Vanessa schleifte ihren Bruder unter großer Mühe in Richtung ihres Lagers.
    Vinc legte den Braten im Versteck ab und eilte Vanessa zu Hilfe. Sie betteten den Betrunkenen auf die Erde, wo er sofort einschlief. Vinc hielt Wache, während die anderen ruhten.
    Tom schnarchte so laut, dass ihm Vanessa ängstlich, die Nase zuhielt. Sie hatte Bange, es könnten die Arlts hören.
    So brach allmählich die Dunkelheit herein. Tom hatte sich aufrecht gesetzt. Er hielt seinen Kopf und jammerte: „Au, tut der weh.“
    Vanessa hatte inzwischen die Wache übernommen. Sie hörte Toms lautes Jammern. Sie ging kurz in das Versteck und mahnte um Ruhe. Dann eilte sie zurück auf ihren Posten.
    Inzwischen waren auch Vinc und Zubla aufgewacht. Nicht, weil sie ausgeschlafen waren, sondern weil Toms Klagen sie munter machte.
    „Hör mal mit deinem Stöhnen auf!“, schimpfte Vinc.
    Tom drehte langsam den Kopf in Vinc Richtung: „Du hast gut reden. Du hast ja nicht so einen Brummschädel wie ich.“
    „Wie kam es, dass du so voll warst?“, fragte Vinc interessiert.
    Tom berichtete sein Erlebnis und endete mit der verwunderten Frage: „Aber wieso sind sie so hastig weggelaufen?“
    Zubla, der gespannt zugehört hatte, antwortete: „Als du gehustet hast, dachten sie, du bist der Waldgeist Bromera. Ihr müsst wissen, dass die Arlts nicht auf Bäume klettern können und sie kennen auch kein Wesen, das es fertigbringt. So konnten sie nicht ahnen, dass Tom dort oben saß. Der Waldgeist ist bei den Arlts sehr gefürchtet.“
    „Ein Waldgeist. So etwas gibt es doch nicht.“ Tom schüttelte den Kopf, aber er unterließ es schnell mit einem lauten „Autsch!“
    „Da würde ich mir nicht so sicher sein. Auf Arganon gibt es viele Geister“, sagte Zubla geheimnisvoll.
    „Was ist das für ein Zeug, das Tom getrunken hat?“, fragte Vinc.
    „Strakis. Sie gewinnen das, was diesen Rausch verursacht, aus dem Urin der Forettenjäger“, erklärte Zubla.
    Kaum, dass Tom es vernommen hatte, stand er auf und lief an einen Busch und übergab sich.
    Während Tom seiner Übelkeit freien Lauf ließ, fragte Vinc Zubla: „Das ist doch nicht dein Ernst? Die gewinnen den Schnaps aus Urin?“
    Zubla grinste: „Natürlich nicht. Sie haben eine Wurzel dafür. Ich weiß nicht, wie sie heißt. Ich habe das nur gesagt, damit Tom brechen muss. Das ist das beste Mittel, seinen Kopf wieder klar zu bekommen. Wie hätte ich ihn sonst dazu bringen sollen. Wenn er fertig ist, hat er keine Kopfschmerzen mehr.“
    „Sag ihm bloß nicht, dass du ihn veräppelt hast. Der dreht dir den Hals um“, sagte Vinc lachend und fragte: „Der Braten hat hervorragend geschmeckt. Was war das für ein Vieh?“
    Zubla grinste, als er antwortete: „Babys der For… “ „Schon gut“, unterbrach ihn Vinc. „Will es gar nicht wissen.“
    Zubla musste lachen: „Das ist richtiges Wild, das auf Arganon gejagt wird. Das essen auch die Aragonier.“
    Tom wirkte frisch und munter, als er sich wieder zu ihnen gesellte.
    Vanessa kam aufgeregt von ihrer Wache zurück: „Da nähern sich Arlts!“, rief sie, um dann erschrocken darüber, leise fortzufahren: „Die sind schon ganz dicht an unserem Lager.“
    Sie hörten das

Weitere Kostenlose Bücher