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Universum der Doppelgänger

Universum der Doppelgänger

Titel: Universum der Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Bereitet den Verbrecher auf die Exekution vor!«
    »Wartet!« schrie Lafayette, als die Schlinge um seinen Hals fiel. »Können wir dies nicht regeln, wie es sich für Herren von Stand geziemt?«
    Es wurde still. Der Sergeant blickte zum Hauptmann, dessen finsterer Blick auf O’Leary ruhte.
    »Du verlangst eine Behandlung, wie man sie einem Herren von Stand zubilligt? Mit welcher Begründung?«
    »Ich bin Graf Lafayette O’Leary, königlicher Kammerherr am Hof von Artesia.«
    »Vielleicht ist was dran, Chef«, sagte der Sergeant zweifelnd. »Und wenn er die Wahrheit sagt, kann man ihn nicht einfach aufhangen.«
    »Sehr richtig«, sagte Lafayette hastig. »Bei nüchterner Überlegung kann es keinen Zweifel daran geben, daß es gar nicht gut aussehen würde, wenn ihr mich wie einen gewöhnlichen Banditen hängen würdet.«
    »Das ist eine unverzeihliche Zeitverschwendung«, grollte der Hauptmann. »Aber von mir aus. Nehmt ihm den Strick ab.«
    »Nun, ich bin froh, daß wir alle Freunde sein werden«, sagte Lafayette. »Ich würde vorschlagen…«
    »Zieht Pistolen!«
    »Wa-was wollt ihr damit machen?« fragte O’Leary, als die Soldaten ihre fußlangen Reiterpistolen zogen und mit Steinschlössern und Ladepfropfen hantierten.
    »Stell dich an den Baum da, falscher Graf!« befahl der Hauptmann höhnisch. »Und ein bißchen schnell. Wir haben nicht die ganze Nacht.«
    »D-diesen hier?« Lafayette stolperte über knorrige Wurzeln. »Warum? Was …«
    »Fertig, Männer! Legt an!«
    »Halt!« rief O’Leary mit überschnappender Stimme. »Ihr könnt mich nicht erschießen!«
    »Du hast verlangt, daß wir dich wie einen Herren von Stand behandeln, nicht wahr? Legt an …«
    »Aber ihr werdet doch nicht aus dieser Entfernung schießen!« protestierte Lafayette. »Ich dachte, ihr wärt Meisterschützen!«
    »Beim Polizeiwettbewerb im letzten Juni haben wir den ersten Mannschaftspreis gewonnen«, sagte der Sergeant.
    »Dann könnte ich doch ein bißchen weiter zurückgehen?« sagte Lafayette. »Euch eine Gelegenheit geben, eure Treffsicherheit zu zeigen.« Während er sprach, tappte er mit erhobenen Händen rückwärts, bis er nach sechs Schritten an einen weiteren Baumstamm stieß.
    »Fertig!« rief der Hauptmann. »Legt an …«
    »Noch zu nahe«, rief Lafayette verzweifelt. »Machen wir es zu einer richtigen Probe.« Ohne eine Antwort abzuwarten, zog er sich weitere fünf Schritte zurück.
    »Das ist weit genug!« bellte der Hauptmann. Er hob seinen Säbel. »Legt an! Gebt Feuer!«
    Als die Lippen des Offiziers den letzten Befehl formten, warf Lafayette sich seitwärts und raste in den Wald, während Stimmen brüllten und Pistolen krachten und um ihn her die schweren Bleikugeln durch das Unterholz fetzten.
     
    Der Mond war herausgekommen und schien weiß auf ein kleines Blockhaus in der Mitte einer Waldlichtung. Lafayette lag auf dem Bauch unter einem Brombeergestrüpp, verkatert, übermüdet, ausgepumpt und bedeckt mit Prellungen und Quetschungen, die er sich bei seiner wilden Flucht durch den stockfinsteren Wald zugezogen hatte. Fünfzig Minuten waren vergangen, seit er die letzten Rufe seiner Verfolger gehört hatte, zehn, seit er den schwachen Lichtschein in den Fenstern des Blockhauses gesehen hatte. In dieser Zeit hatte er keine Bewegung ausgemacht, kein Geräusch hatte die Stille gestört. Nun begann die Kälte durch seinem Umhang zu kriechen. Die Temperatur war stark gefallen, seit er an Land gegangen war; nun glitzerten die Eiskristalle des Rauhreifs an Zweigen und dürren Blättern. Lafayette hauchte in seine Hände und starrte zum Blockhaus hinüber.
    »Sie muß dort sein«, sagte er sich. »Wo sonst könnte sie sein, in dieser Wildnis?« Er wartete noch eine Viertelstunde, dann mühte er sich auf die Füße, schlug mit den Armen, um die Blutzirkulation in Gang zu bringen, was einen trockenen Husten zur Folge hatte, und begann, sich vorsichtig dem Blockhaus zu nähern. Er umkreiste es, immer wieder stehenbleibend und in die ungebrochene Stille lauschend. Die geblümten Vorhänge hinter den kleinen Fenstern verhinderten jeden Blick ins Innere der Behausung.
    Lafayette schlüpfte zu einer schmalen rückwärtigen Tür, die von einem Holzstapel und einem Regenfaß flankiert wurde, und drückte sein Ohr gegen die rohen Bretter.
    Er hörte leise knarrende Geräusche. Eine undeutliche Stimme murmelte Worte, die schwach und unverständlich blieben. Lafayette fühlte einen fröstelnden Schauer über seinen Rücken

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