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Unmoralisch

Unmoralisch

Titel: Unmoralisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Freeman
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Dank.«
    »Ich finde den Riverwalk in San Antonio wunderschön«, fuhr Serena fort. »Wo waren Sie denn untergebracht?«
    »Die Tagung war im Hyatt-Hotel.«
    »Sind Sie irgendwann auch aus der Stadt rausgekommen?«
    »Kaum. Wir haben uns die Festung Alamo angeschaut, solche Dinge.«
    »Natürlich«, sagte Serena.
    Als sie gerade gehen wollten, berührte Dayton sie leicht an der Schulter. »Darf ich Sie noch etwas fragen?«
    Serena nickte.
    »Ich hatte mich nur gefragt, ob Sie vielleicht wissen, was Rachel in Las Vegas getan hat. Wo sie gearbeitet hat. Vielleicht hätte ich ja noch intensiver suchen müssen …«
    »Sie hat in einem Stripklub gearbeitet«, erwiderte Serena unverblümt.
    Dayton fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Oh. Nun ja. Da habe ich nicht gesucht.«

8
    »Glauben Sie ihm?«, fragte Stride, als sie in die Stadt zurückfuhren. Er warf einen Blick aus dem Fenster und sah schwarze Wolken, die im Südwesten aufzogen. Ein Sommergewitter braute sich zusammen.
    »Falls er lügt, macht er es verdammt gut«, sagte Serena. »Aber ich bin immer eher geneigt, das Schlimmste zu vermuten, wenn es um Männer und junge Mädchen geht.«
    »Sie meinen, dieser Pfarrer ist eigentlich zu gut, um wahr zu sein?«, fragte Stride.
    »Nicht nur das, Jonny.«
    Wie vorher erklärte sie auch jetzt nicht, was sie meinte, und Stride fragte sich, was sie wohl für Geheimnisse hatte. Aber vor allem beschäftigte ihn, dass sie ihn »Jonny« genannt hatte. Sie hatte das ganz beiläufig gesagt, ohne nachzudenken, und er wusste nicht recht, ob sie es überhaupt selbst gemerkt hatte. Aber in ihrer Stimme hatte eine fast schon intime Vertrautheit gelegen.
    Er konnte sich nicht erinnern, dass Andreas Stimme jemals so geklungen hätte, wenn sie seinen Namen sagte. Aber er erinnerte sich, bei Cindy von Anfang an eine ganz ähnliche Vertrautheit gespürt zu haben. Das waren ungute und unwillkommene Gedanken.
    Stride stellte fest, dass er seit Serenas Ankunft jeden Gedanken an Andrea vermieden hatte. Er fühlte sich so unmittelbar und unwiderstehlich zu ihr hingezogen, dass es alle anderen Gefühle beiseite drängte. Eigentlich war er nicht der Typ für Affären. Aber jetzt wollte er eine. Unbedingt.
    »Waren Sie überhaupt jemals am Riverwalk?«, fragte er.
    »Niemals«, erwiderte Serena mit hinterhältigem Lächeln.
    Stride lachte. »Sie sind toll.«
    Er legte dabei ganz bewusst einen Unterton in seine Stimme. Und obwohl er sich nicht sicher war, glaubte er zu sehen, dass sie ein wenig errötete.
    »Ich werde das von Maggie überprüfen lassen«, fuhr er dann fort. »Wir werden uns diese Kirchentagung genauer ansehen und sicherstellen, dass die zwei auch wirklich dort waren.«
    »Selbst wenn sie dort waren, hätten sie ohne weiteres an einem Tag nach Vegas und zurück fliegen können. Das hätte keiner mitbekommen.«
    »Wir werden auch die Flüge überprüfen. Und die Kreditkartenauszüge.«
    Bevor er weiterreden konnte, klingelte sein Handy. Er zog es aus der Tasche und meldete sich.
    »Wir müssen uns unterhalten«, sagte eine männliche Stimme. Stride erkannte Dan Erickson.
    »Ja, das stimmt«, erwiderte er. »Hast du meine Nachricht bekommen?«
    »Und ob ich die bekommen haben. Seid ihr euch da ganz sicher?«
    »Ja, wir sind uns sicher.«
    »Mist«, zischte Dan. Eine Pause entstand, und Stride hörte die Gedanken im Gehirn des Anwalts förmlich rattern. »Das ist absolut unfassbar. Ich will das nicht am Telefon besprechen.«
    »Soll ich kurz bei dir im Büro vorbeikommen?«
    »Bloß nicht. Ich will dich nicht mal in der Nähe meines Büros haben. Wir treffen uns in einer Stunde auf dem Parkplatz vor der High School.«
    »Sollen wir noch ein Codewort vereinbaren, damit wir uns auch finden?«, fragte Stride.
    »Sehr witzig. Wirklich ausgesprochen witzig. Sorg dafür, dass du da bist.«
    Stride schob das Telefon wieder in die Tasche.
    Serena zog die Augenbrauen hoch. Sie hatte große Teile des Gesprächs mitbekommen.
    »Dan Erickson war der Staatsanwalt im Mordprozess gegen Graeme Stoner«, erklärte Stride. »Er ist nicht allzu erfreut über die Neuigkeiten.«
    »Und wozu diese Geheimniskrämerei?«
    »Dan ist Bezirksstaatsanwalt, aber er spekuliert auf die Ernennung zum Generalstaatsanwalt. Ich glaube, die Tatsache, dass er jemanden des Mordes an einem Mädchen angeklagt hat, das gar nicht tot war, könnte sich negativ auf seine Wahlkampagne auswirken.«
    Serena legte die Stirn in Falten. »Passen Sie bloß auf, Jonny. Ein Typ

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