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Unschuldiges Begehren

Unschuldiges Begehren

Titel: Unschuldiges Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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getan habe, weshalb er momentan auf hundertachtzig ist. Wir sehen uns dann morgen früh.«
    Damit legte Harmon wieder auf, doch Hailey nahm es gar nicht wahr. Sie knabberte sorgenvoll an ihrer Unterlippe, denn im Gegensatz zu Harmon Sanders wusste sie genau, warum Tyler Scott so wütend war. Und sie konnte nur hoffen, dass keiner der Kollegen je erfahren würde, was der Grund für Tylers Ausraster gewesen war.
    Â 
    Es war eine ungewöhnlich stille Gruppe, die am nächsten Morgen um den langen, breiten Konferenztisch
im Besprechungsraum des Parks versammelt war. Ihre Anspannung war fast mit Händen greifbar, und obwohl der Duft von frisch gebrühtem Kaffee durch das Zimmer wehte, schenkte sich kaum jemand etwas aus der Kanne ein. Sie waren alle hochrangige Angestellte des Vergnügungsparks, aber trotzdem waren sie nervös. Es brachte sie aus dem Konzept, dass ein Arbeitgeber, der drei Jahre lang vollkommen unsichtbar gewesen war, plötzlich aktiv in das Geschehen einzugreifen schien. Traute er ihnen die Leitung der Geschäfte nicht mehr zu? Wem von ihnen war ein Fehler unterlaufen? Wäre dies vielleicht ihr letzter Arbeitstag im Park?
    Tyler Scott kam durch die Tür gesegelt und marschierte schnurstracks zu dem Platz am Kopfende des Tischs, den einzunehmen niemand kühn genug gewesen war. Hailey starrte auf die Fahne, die in einer Zimmerecke stand, nahm allerdings aus den Augenwinkeln Tylers Aufzug wahr. Zu ihrer Überraschung trug er keinen Anzug, sondern war in Jeans und T-Shirt aufgetaucht. Seine sonnengebräunte Haut hob sich angenehm vom warmen gelben Stoff des T-Shirts ab, und durch den engen Schnitt der Jeans wurden seine ihr allzu vertrauten muskulösen Beine vorteilhaft betont. Sie hatte einen Kloß im Hals und starrte entschlossen weiter die amerikanische Flagge an.
    Â»Guten Morgen«, sagte er mit der Begeisterung, mit der ein Richter einen Schuldspruch tat, und seine Angestellten grüßten vorsichtig zurück.
    Â»Wir haben ein Problem«, erklärte er, während er
einen dicken Ordner auf den blank polierten Konferenztisch fallen ließ.
    Niemand bewegte sich.
    Â»Unser Freizeitpark erwirtschaftet zu viel Geld.«
    Zwölf ungläubige Augenpaare flogen hin und her, und erst nachdem sich alle vergewissert hatten, dass diese Bemerkung offenbar kein schlechter Scherz gewesen war, starrten sie wieder den Mann am Kopfende des Tisches an. Er hatte ein breites Lächeln aufgesetzt, und ein nervöses Lachen der Erleichterung hallte durch den Raum.
    Â»Dank Ihnen allen hat der Park in der vergangenen Saison einen heftigen Gewinn erzielt, auf den sich das Finanzamt stürzen wird, wenn ich ihn nicht wieder in das Unternehmen investiere. Deshalb suche ich nach Möglichkeiten, dieses Geld noch dieses Jahr möglichst sinnvoll auszugeben«, meinte er, warf den Stift, den er durch seine Hände hatte wandern lassen, achtlos auf den Tisch und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Also, machen Sie sich ein paar Gedanken.«
    Schüchtern meldete der Fuhrparkleiter sich zu Wort. »Meinen Sie, Sie wollen noch zusätzlich zu den besprochenen neuen Fahrgeschäften etwas investieren, Mr Scott?«
    Â»Sie brauchen sich nicht mehr anzustrengen, Davis«, klärte Tyler den Mann lächelnd auf. »Schließlich geht bereits der Kauf dreier neuer Fahrgeschäfte von einem deutschen Unternehmen auf Ihren Vorschlag zurück. Sie werden rechtzeitig zu Beginn der kommenden Saison geliefert und aufgestellt. Harrison«, wandte er sich
dem Chef der Landschaftspfleger zu, »wir erwarten die Lieferung im Januar. Sobald die Fahrgeschäfte stehen, legen Sie die Grünanlagen dementsprechend neu an. Gucken Sie sich die Plätze ruhig schon einmal an, und dann fangen Sie mit der Planung an. Bestellen Sie, was Sie brauchen. Seien Sie ruhig großzügig.«
    Â»Zu Befehl, Sir.«
    Â»Und verschönern Sie ruhig auch die Grünanlagen, die wir bereits haben, falls es Ihrer Meinung nach dort noch was zu verschönern gibt.«
    Â»Ja, Sir.« Davis nickte brav.
    Â»So, und jetzt möchte ich was von den anderen hören.«
    Der Personalleiter, den alle dafür kannten, dass er gerne Scherze machte, meinte grinsend: »Zahlen Sie uns doch einfach allen mehr.«
    Alle stimmten lachend zu, und Tyler nickte mit dem Kopf. »Das tue ich bereits. Rückwirkend zum Saisonbeginn bekommt jeder fünfzehn Prozent mehr.«
    Alle

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