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Unser Sommer in Georgia

Unser Sommer in Georgia

Titel: Unser Sommer in Georgia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Henry
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verloren hatten. Die Frauen teilten Freud und Leid miteinander, während Maisy ihnen beim Saubermachen und beim Weinausschenken half, ihnen zuhörte und mit ihnen lachte.
    Als Sharon gerade klagte, dass ihre halbwüchsige Tochter kaum noch mit dem Rest der Familie spreche, kam Adalee zur Tür herein. Die Kabel ihres iPods hingen ihr aus den Ohren, und sie sang laut einen Song mit, den nur sie hören konnte. »Ach«, sagte Sharon, »wenn man doch wieder so jung sein könnte, dass es einem egal ist, wie schief man singt!«
    Sobald Adalee bemerkte, dass die Frauen sie anstarrten, schlug sie sich die Hand vor den Mund und nahm die Stöpsel aus den Ohren. »Ach so ... Tut mir leid.«
    Die Frauen winkten sie zu sich und setzten ihr Gespräch fort. »Darf ich mit Chad weg?«, wisperte Adalee Maisy zu. »Ich weiß, dir wäre es lieber, wenn ich heute mit dir hier übernachten würde, aber es ist eine Supergelegenheit für mich, rauszukommen und ihn zu sehen. In Mamas Knast werde ich noch wahnsinnig.«
    Maisy beugte sich zu Adalee. »Ich dachte, du wolltest mir heute Abend noch bei den Möbeln helfen. Das ist doch der Hauptgrund, weshalb wir Riley weggeschickt haben.«
    Adalee zog eine Schnute. »Und wenn ich nur kurz wegbleibe?«
    Maisy erinnerte sich noch, wie sie selbst zweiundzwanzig und bis über beide Ohren verliebt gewesen war. Sie nickte. »Das wird mir bestimmt noch leidtun, oder?«
    »Überhaupt nicht.« Adalee rannte nach oben in die Wohnung.
    Als das Geschirr abgewaschen und das Café wieder aufgeräumt war, setzten die Frauen sich nochmals hin, um das Essen in ihrem großen Rezeptbuch zu kommentieren. Jede schrieb ihre Bemerkung in einen besonderen Abschnitt. Diese Kommentare zu vergleichen bot wieder genau so viel Anlass für Gelächter und Gespräche wie das Kochen selbst. Sharon zum Beispiel hatte geschrieben: »Fühle mich an meine erste Verabredung mit Bill erinnert, als er mich ins Restaurant Boathouse in Isle of Palms mitgenommen hatte.« Nahezu jeder Eintrag rief neues Gelächter hervor.
    Als die Frauen sich verabschiedet hatten, schloss Maisy den Lagerraum auf und wandte sich den Möbeln zu, die sie mit Adalee zusammen gekauft hatte. Nach wie vor hielten sie ihre Fundstücke vor Riley versteckt. Maisy drehte die Musik laut auf. Endlich konnte sie sich in diesem Raum aufhalten, ohne im Geiste Tucker Morgan vor sich zu sehen. Sie malte sich aus, wie schön die alten Möbel und Nippessachen werden würden. Sie musste zugeben, dass Adalee viel Talent für Inneneinrichtungen besaß, vielleicht noch mehr als sie selbst. Beide Schwestern hofften, dass Riley und Mama froh über die Veränderung sein würden, für die sie keinen Finger hatten rühren müssen.
    Die Zeittafeln standen ordentlich hinter einer Reihe Korbstühle, deren frischer Anstrich noch klebrig war. Die Chronik der Familie, die Adalee angefertigt hatte, stand an der Wand gegenüber.
    Maisy machte sich daran, weitere Stühle in dem Salbeigrün zu streichen, das Adalee ausgesucht hatte. Die Farbe war perfekt. Die Stuhlhussen von Beach Chic sollten morgen Vormittag eintreffen, und die Näherin ihrer Mutter, die den Leinenstoff verarbeitete, sollte morgen Nachmittag fertig sein. Maisy merkte, dass sie sogar bei der Arbeit vor sich hin lächelte.
    In solchen Momenten war sie am zufriedensten - mitten in einem anspruchsvollen Projekt. Als sie den Tag mit Mack Revue passieren ließ, wurde ihr Lächeln noch breiter. Wie er ihr Gesicht berührt hatte! Sie hob die Hand und streichelte sich selbst die Wange, schloss die Augen und stieß einen Seufzer aus. »Bitte«, flüsterte Maisy, »lass es diesmal geschehen!«
    Vielleicht stimmte es ja wirklich, dass das Driftwood Cottage für Happy Ends sorgte. Vielleicht war das der eigentliche Grund dafür, dass das Haus jetzt von Büchern, Geschichten und Klatsch überquoll. Maisy stellte sich vor die Zeittafeln und las, was Adalee unter die Fotos geschrieben hatte:
    Der Legende zufolge ist das Driftwood Cottage ein Haus, in dem Menschen zusammenfinden und alle Geschichten ein glückliches Ende nehmen. Aber vielleicht werden im Driftwood Cottage auch alle unsere Geschichten immer wieder durchgespielt, ohne dass sie jemals wirklich enden. Sie gehen immer weiter ...
    Maisy berührte ein Foto, auf dem die Logans auf der vorderen Veranda saßen. Sie schaute dem jungen Mack in die Augen. »Oder«, flüsterte Maisy in die laute Musik hinein, »es ist vielleicht ein Haus, in dem die Geschichte für mich ein glückliches

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