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Unsere feuerrote Hexe

Unsere feuerrote Hexe

Titel: Unsere feuerrote Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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sich mit den Schrankinhalten schon vertraut gemacht, denn sie zieht auf Anhieb eine Pfanne heraus.
    „Gegen Mittag kommt Petra, dann brauchen Sie sich nicht ums Essen zu kümmern.“
    „Oh, das macht mir nichts“, sie lächelt mich an, dann streicht sie sich eine rote Locke hinters Ohr. „Ich koche gerne.“
    „ Mama nie kochen“, trägt Ben seinen Teil zur Unterhaltung bei.
    ‚Danke’ , ich schicke ihm einen bösen Blick.
    „Deine Mama hat auch viel Arbeit“, sagt sie zu ihm und zwinkert ihm zu. „Hast du schon mal einen Film von der Mami gesehen?“
    „Ja, hab ich“, strahlt Ben sie an. „Mami ist schön…“
    „Sie ist sogar wunderschön“, lächelt Heather, dann kümmert sie sich wieder um die Rühreier und stellt mir einen Teller hin und legt Besteck zurecht. Dabei kommt sie mir sehr nahe und ich nehme einen angenehmen frischen Geruch wahr.
    „Bitte sehr“, sagt sie und schiebt mir die Eier auf den Teller. „Ich werde gleich Nele wecken gehen…“
    „Ist gut“, ich schaue diesem merkwürdigen Geschöpf nach, das jetzt aus der Küche hinausgeht.
    „Hedda ist nett“, erklärt mir Ben , das hatte ich insgeheim schon befürchtet.
    „Ja, mein Schatz“, ich gebe ihm einen Kuss auf die Stirn und schüttele innerlich über mich selbst den Kopf.
    Eigentlich müsste ich aufjubeln, dass der Kleine sie mag. Und Nele schien gestern auch nicht abgeneigt zu sein. Aber irgendetwas an ihr stört mich, nein, nicht stören, sie ist mir irgendwie suspekt. Ich kann das nicht beschreiben, es ist ganz komisch.
    Aber drei Monate sind lang, da kann viel passieren und auch die Begeisterung der Kids kann abklingen.

    Als ich mit dem Essen fertig bin, kommen Nele und Heather in die Küche. Nele hat die Haare genauso komisch zusammengesteckt wie Heather und ich schaue meine Tochter streng an. „So gehst du aber nicht in den Kindergarten!“
    „Warum denn nicht?“, sie setzt einen unschuldigen Blick auf.
    „Das sieht… unordentlich aus!“
    Es ist mir jetzt auch egal, ob ich damit Heather kränke oder nicht, aber hier muss ja nicht alles binnen vierundzwanzig Stunden nach der Pfeife dieser Irin tanzen.
    „Wir machen gleich einen schönen Zopf. Das ist jetzt nur mal so auf die Schnelle“, erklärt sie mir dann und schaut mir direkt in die Augen.
    Diese Augen irritieren mich immer mehr, ich hab noch nie so eine Farbe gesehen. Ob sie farbige Kontaktlinsen trägt?
    „Dann ist ja gut“, sage ich hastig und räuspere mich. „Ich muss jetzt los. Wenn Sie Fragen haben sollten, rufen Sie mich an, die Nummer haben Sie ja. Ansonsten haben Sie Freizeit, solange die Kinder im Kindergarten sind. Um zwölf Uhr werden Sie sie dann wieder abholen.“
    „Alles klar, Alexander“, antwortet sie fröhlich, dann überredet sie Nele auch ein bisschen Obst zu essen.

    In der Kanzlei türmt sich schon die Arbeit und meine Assistentin wartet bereits auf mich.
    ‚Was für eine Wohltat’ , denke ich, als ich sie vor mir sehe. Mit ihrem perfekt sitzenden Kostüm und dem gepflegten Äußerem ist sie kein Vergleich zu der Person, die jetzt gerade zuhause die Kinder versorgt.
    „Guten Morgen, Alexander“, sie reicht mir die Postmappe. „Geht’s dir gut?“
    „Jetzt ja, Diana“, ich zwinkere ihr zu. Sie errötet prompt und ich grinse in mich hinein. Ich kenne ihre Schwäche für mich, aber – nein – nie mit Angestellten. Das habe ich einmal riskiert und es kam prompt heraus. Leider ist das dann auch zu Jess vorgedrungen und das Theater will ich kein zweites Mal haben.
    One-Night-Stands sind viel praktischer und es gibt immer Seminare oder Kongresse, bei denen genug willige Frauen herumlaufen.
    In zwei Wochen zum Beispiel muss ich wieder für zwei Tage weg – und ich bin sicher, da wird sich etwas ergeben.

Startschwierigkeiten

4

    Mein Handy reißt mich aus den sehr anregenden Gedanken. Ich schaue auf das Display und bin sofort wieder ernüchtert.
    ‚Hexe ruft an’ , verkündet es mir. ‚Na klasse, kaum bin ich weg, schon ist Chaos, oder wie?’
    „Ja?“
    „Alexander, hier ist Heather“, sagt sie hastig. Sie redet englisch und scheint ein bisschen aufgebracht zu sein.
    „Was ist?“
    „Der Kindergarten ist ungefähr 800 m von hier weg. Warum in aller Welt soll ich mit dem Auto fahren?“, fragt sie mich vorwurfsvoll.
    „Weil es bequemer ist?“
    „Ich bin dafür, zu Fuß zu gehen. Die Sonne scheint doch“, hält sie mir weiter vor.
    „Heather – dann gehen Sie in Gottes Namen doch zu Fuß“, ich bin jetzt

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