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Unsere feuerrote Hexe

Unsere feuerrote Hexe

Titel: Unsere feuerrote Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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endlich das letzte Möbelhaus verlassen haben, schicke ich ein Stoßgebet zum Himmel.
    „Ach komm, so schlimm war es nicht“, lacht Heather und schlingt die Arme um mich herum.
    „Es war die Hölle“, schimpfe ich mit ihr. „Tu das nie wieder mit mir!“
    „Okay, den Rest kaufe ich dann allein .“
    „Ja, ich bitte drum. Ich gebe dir meine Kreditkarte und dann kannst du damit machen, was du willst .“
    „Nein, die brauche ich nicht“, Heather runzelt unwillig die Stirn. „Du willst das Haus schon alleine abbezahlen und die meisten Möbel. Ich werde den Rest übernehmen. Handtücher, Bettwäsche, Geschirr und so weiter. Ich bin nicht unvermögend, Alexander.“
    „Aber ich will das nicht“, ich hauche ihr einen Kuss auf die Nasenspitze.
    „Du hast keine Chance – ansonsten verlange ich, dass du das alles mit mir zusammen kaufst !“
    „Gut, du zahlst den Rest“, kapituliere ich. „Und jetzt habe ich Hunger.“
    „Sollen wir essen gehen? Oder soll ich dir bei Petra etwas kochen?“, fragt sie mich und kuschelt sich noch enger in meine Arme. Es ist empfindlich kalt geworden und unser Atem hinterlässt kleine Dampfwölkchen in der Novemberluft.
    „Lass uns in die Südstadt fahren und dort etwas essen“, schlage ich ihr vor.

    Es ist schon schön, wenn Nele und Ben mal nicht dabei sind. Ich hab e Heather für mich und wir planen schon eifrig für das neue Haus. Solange die Schlafzimmermöbel noch nicht da sind, werden wir wohl auf Matratzen schlafen, aber auch das ist mir egal. Ich will nur endlich die Schlüssel bekommen und loslegen können.
    „Ich hab übrigens schon mit Jupp telefoniert“, strahlt mich Heather dann an. „Er hat angeboten, dass er sich den Garten mal anschaut. Ist das okay? Ich kann das eigentlich auch alles alleine machen, aber im Haus ist schon soviel zu tun, da würde ich den Garten erstmal vernachlässigen wollen.“
    „Natürlich ist das okay. Was hat Jupp den gesagt?“
    „Er hat sich total gefreut“, lacht Heather. „Zumindest nehme ich das an, denn wirklich verstanden hab ich ihn nicht.“
    „Das glaub ich sofort, dass Jupp sich gefreut hat“, ich greife über den Tisch nach Heathers Hand und küsse sie zärtlich.
    „Wenn wir Glück haben, sind die Möbel noch alle vor Weihnachten da …“
    „Weihnachen“, ich atme tief durch und schaue Heather traurig an. „Jessica hat mich gebeten, dass sie mit den Kindern Weihnachten bei ihren Eltern feiern kann. Nach den Feiertagen fliegt sie für anderthalb Monate in die USA um dort zu drehen. Es wäre also die letzte Möglichkeit für sie, etwas Zeit mit Nele und Ben zu verbringen. Wir haben Weihnachten immer mit Susanne und Herbert gefeiert. Ist das schlimm für dich, wenn du dann alleine bist? Zumindest Heiligabend müsste ich auch dabei sein“, sage ich heiser. Mir wird jetzt schon ganz mulmig bei dem Gedanken, Heather alleine zu wissen.
    „Oh, das ist kein Problem“, sie verschränkt ihre Finger mit meinen. „Weihnachten so wie ihr es feiert, hat für mich keine Bedeutung. Wir feiern um den 21. Dezember Mittwinter. Das ist bei uns ein hohes Fest. Ich könnte dann zu meiner Familie nach Irland fahren, wir treffen uns alle bei Mave. Vielleicht kannst du mit den Kindern nachkommen?“
    „Gerne“, nicke ich ihr zu. „Wir wollten ja eh mal mit Nele und Ben nach Irland.“
    „Das ist schön“, freut sich Heather. „Es sind immer sehr tolle Tage, denn wir feiern erst die Wintersonnenwende und dann noch ein bisschen Weihnachten. Mein Vater und die Männer von Maureen und Lilly sind alle katholisch und die Kinder werden auch katholisch erzogen. Aber meinen Schwestern ist auch wichtig, dass sie ein bisschen von unserem Glauben mitbekommen. Mave wird sogar einen Tannenbaum aufstellen und wenn die Männer mit den Kindern aus der Kirche kommen, machen wir ein großes Fest.“
    „Geht ihr nicht in die Kirche? Nie?“
    „Man hat Mave sehr deutlich gemacht, dass sie nicht willkommen ist. Und es wäre sowieso geheuchelt, weil wir nicht daran glauben. Und so einen Ort, der euch heilig ist, sollte man wohl mit ehrlichem Gewissen betreten – oder es ganz sein lassen“, Heather zuckt mit den Schultern.
    „Ich will nicht wissen, wie viele Leute in der Kirche heucheln“, sage ich nachdenklich. „Das Mave nicht willkommen ist, zeugt auch nicht gerade von Nächstenliebe und Toleranz.“
    „Nicht weiter schlimm“, Heather stupst mich mit dem Finger auf die Nase. „So lange man uns nur in Ruhe lässt…“
    Ich versinke

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