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Unsere feuerrote Hexe

Unsere feuerrote Hexe

Titel: Unsere feuerrote Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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anstrengenden Tag … Sollen wir Heather das Geld für die Sachen vom Gehalt abziehen?“, überlegt sie laut.
    Ich schaue meine Frau verblüfft an. „Das ist ja nun wirklich etwas überzogen“, ich bin zu meiner eigenen Verwunderung fast schon etwas empört.
    „Du hast Recht. Sie konnte das nicht wissen, dass wir so ein Chaos nicht wünschen. Ich denke, sie wird es verstanden haben. Morgen muss ich erst um halb neun Uhr los, ich rede dann mit ihr“, nickt Jessica mir zu. „Aber jetzt muss ich schlafen. Es war ein anstrengender Tag.“

    Ich folge meiner Frau noch nicht. Obwohl ich mir das nicht so recht eingestehen will, werde ich wohl erst Ruhe finden, wenn Heather wieder da ist.
    Sie taucht irgendwann kurz vor Mitternacht auf. Ich springe sofort vom Sofa hoch und laufe zur Haustüre.
    „Hallo“, ich bin prompt etwas verlegen.
    „Hi“, antwortet sie nur und will an mir vorbei zur Treppe gehen, doch ich stelle mich ihr in den Weg.
    Sie schaut mich mit einer Mischung aus Verärgerung und Verblüffung an. „Kann ich bitte vorbei?“
    „Heather… also… also das mit heute Nachmittag…“, ich suche nach den passenden Worten, die fallen mir aber gar nicht so leicht. In der Sache will ich nicht nachgeben, nur die Form war falsch. „Es tut mir leid, dass ich Sie angeschrieen habe, das war nicht richtig. Aber meine Frau und ich wünschen nicht, dass so herumgetobt und alles dreckig gemacht wird.“
    Sie mustert mich fast schon verächtlich und ich werde langsam wieder wütender. „Es sind Kinder, Alexander. Sie sollten toben dürfen.“
    „ Das ist richtig“, stelle ich klar. „Aber das können die beiden im Kindergarten machen, dort haben sie Sachen, die dreckig werden dürfen. Aber nicht bei uns. So ein Chaos ist uns nicht recht. Und ab und zu nehme ich mir auch die Zeit und gehe mit Ben auf den Bolzplatz.“
    Sie schüttelt nur den Kopf und drängt sich an mir vorbei, doch ich will mich nicht so abfällig behandeln lassen und halte sie am Arm fest.
    „Haben Sie das verstanden, Heather?“, hake ich deswegen noch einmal nach.
    „Yes, Sir“, antwortet sie spöttisch, dann löst sie sich sehr geschickt und läuft leichtfüßig die Treppe hinauf.
    Ich seufze auf, dieses Weib ist wirklich ganz schön bockig. Aber es kann mir ja nur recht sein, wenn sie sauer auf mich ist…

    Am nächsten Morgen sitzen wir dann alle zusammen am Frühstückstisch, das ist wirklich eine Seltenheit. Heather hat wieder Obst für die Kinder bereitgestellt und auch Jessica ist verblüfft, dass die beiden zumindest ein bisschen davon essen.
    „Guck mal, Mami, Hedda hat Boot macht“, lacht Ben meine Frau an und hält ihr ein Apfelstückchen hin, das aussieht, wie ein Segelboot.
    „Schön, mein Schatz“, antwortet Jessi und verdreht nur die Augen.

    Heather hat das nicht gesehen, zum Glück muss ich sagen, denn auch wenn das vielleicht alles ein wenig übertrieben ist, die gute Absicht ist ja dahinter zu erkennen.
    „Möchten Sie wieder Rühreier, Alexander?“, fragt Heather mich dann.
    „Gerne“, lächele ich ihr zu und zum ersten Mal seit gestern Nachmittag bekomme ich ein freundliches Lächeln zurück.
    „Seit wann isst du Rühreier mit Bacon?“, spottet Jessica. „Denk lieber mal an deine Figur.“
    „Papa ist nicht dick“, kommt mir Nele sofort zu Hilfe.
    „Ich denke auch, ich kann es mir erlauben“, zische ich Jessica zu.
    „Ja - noch“, lacht sie und zwickt mich in die Nase.

    Heather stellt mir den Teller hin, wieder nehme ich diesen Duft von ihr wahr, vielleicht sollte ich mal versuchen herauszufinden, welches Parfüm oder Duschgel sie benutzt. Es riecht jedenfalls sehr gut und ich frage mich, ob das eine dieser teuren Marken ist, wie sie meine Frau immer zu benutzen pflegt.

    Jessica verabschiedet sich als Erste, vorher nimmt sie sich aber noch Heather vor wegen der Anziehsachen. Sie hält einen langen Monolog über die Qualität und die Preise der einzelnen Sachen, unser Kindermädchen hört sich alles mit nicht zu deutender Miene an. Wie gerne würde ich jetzt Gedankenlesen…
    „Ich habe früher als Kind auch nicht im Matsch gespielt und bin ein ganz normaler Mensch geworden“, schließt Jessi ihre Standpauke ab.
    Der Blick, den Heather ihr daraufhin zuwirft, hätte wahrscheinlich schon als Kündigungsgrund gereicht, aber meine Frau bekommt das nicht mit, weil es an der Türe klingelt. Sie wird von dem Produzenten der Fernsehserie abgeholt. Anschließend mache ich mich auf den Weg zur Kanzlei und

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