Unsere feuerrote Hexe
auch, meine Prinzessin. Die Kinder haben das Zimmer direkt neben Heathers, es gibt eine Verbindungstür, die könnt ihr ja offen lassen, falls es den beiden zu unheimlich wird.
„Hazel sagt, es gibt keine Gespenster“, mischt sich Ben wieder ein.
„Nein, die gibt es hier auch nicht. Aber es gibt viele Geräusche, die ihr nicht kennen werdet. Die Burg ist schon sehr alt und altes Holz und altes Mauerwerk macht manchmal komische Laute“, Hazel kitzelt Ben unter dem Kinn. „Das muss euch aber keine Angst machen.“
‚Die Verbindungstür auflassen?’ , ich muss meine Enttäuschung unterdrücken. Das hatte ich noch gar nicht bedacht, aber Hazel hat natürlich recht, Nele und Ben könnten Angst bekommen in der fremden Umgebung.
„Ihr werdet eben leise sein müssen“, grinst Heathers Mutter mich nur an und geht dann weg.
Ich spüre, dass ich knallrot werde und schaue Heather entsetzt an. „Stand mir das so ins Gesicht geschrieben?“, stammele ich.
„So in etwa …“
Nach dem Dinner gehen Heather, ich und die Kinder zusammen nach oben. Auch Nele wirkt müde und Ben wären bald die Augen beim Essen zugefallen. Das Zimmer der Kinder ist liebevoll weihnachtlich dekoriert , auf dem großen Bett, in dem die beiden gemeinsam schlafen sollen, thronen zwei Teddybären.
„Von Hazel“, lächelt Heather Nele und Ben zu.
„Oh toll“, meine kleine Tochter drückt den Teddy dicht an sich, auch Ben scheint zufrieden zu sein. Er platziert ihn genau neben Hennes, der zusammen mit Heathers T-Shirt schon auf seiner Seite des Bettes liegt.
„Ich hab auch noch etwas für euch“, zwinkert Heather den beiden zu und holt zwei Geschenke hervor. „Wir haben ja uns ja noch gar nicht richtig Frohe Weihnachten gewünscht.“
Die Kinder machen große Augen und alle gemeinsam setzen wir uns jetzt auf das Bett.
Ich habe mit Heather vereinbart, dass wir auf große Geschenke verzichten, in ihrer Familie ist es nicht üblich und die ganzen Ó Briains zu beschenken, wäre auch sehr aufwendig. Allerdings habe ich schon etwas für Heather und wenn ich daran denke, was es ist, werde ich richtig nervös.
Als Nele etwas Pinkfarbenes auspackt, stöhne ich innerlich auf, aber sie freut sich sehr über diese Monster-Prinzesinnen-Barbie und fällt Heather stürmisch um den Hals.
Auch Ben ist ganz happy, als er ein Spielset von Playmobil auspackt, natürlich etwas mit Rittern.
Wir bleiben noch eine Weile bei Nele und Ben sitzen, dann helfen wir ihnen, sich fürs Bett fertig zu machen. Als sie dann unter der Decke eingekuschelt liegen, fallen ihnen wirklich schon bald die Augen zu.
„Und ihr lasst die Türe auf?“, fragt Nele sicherheitshalber nach.
„Ja, wir sind nebenan“, Heather küsst die beiden noch einmal, dann gehen wir hinüber in Heathers Zimmer.
„Komm mal her“, ich ziehe sie sofort zum Bett und lasse mich mit ihr in die Kissen fallen. Sie kommt auf meinem Bauch zu liegen und ich küsse sie erst einmal lange und zärtlich.
„Endlich sind wir mal für uns …“
„Ist meine Familie dir zuviel?“, fragt sie besorgt.
„Nein! Nein, gar nicht, sie sind fantastisch, aber wir haben uns sechs unendlich lange Tage nicht gesehen“, flüstere ich und drehe sie behutsam auf den Rücken. „Ich habe dich so vermisst…“
„Ich dich auch“, Heather zieht mich zu sich hinunter. Wir küssen uns erst ganz behutsam, dann immer fordernder, doch mir kommen Nele und Ben in den Sinn und deswegen stoppe ich sicherheitshalber, außerdem habe ich ja noch etwas für Heather.
„Warte“, murmele ich und setze mich im Bett auf. Ich angele nach meiner Jacke und ziehe das kleine Kästchen heraus.
„Frohe Weihnachten…“
„Alexander“, sie schaut mich empört an. „Wir wollten uns doch nichts…“
Ich halte ihr schnell einen Finger auf die Lippen. „Weihnachten gibt es Geschenke, das ist nunmal so“, grinse ich.
„Danke“, sie wird richtig verlegen, ich könnte diese Frau auffressen.
„Bedanke dich nicht zu früh“, ich schlucke aufgeregt. „Vielleicht magst du es ja gar nicht.“
„Kann ich mir nicht vorstellen“, Heather packt es behutsam aus, als sie dann die kleine Schmuckschachtel in den Händen hält, schaut sie mich mit einem nicht zu definierenden Blick an.
„Bitte“, ich deute auf das Kästchen.
Ihre Hände zittern richtig, als sie es öffnet, dann weiten sich ihre Augen. „Ist es… also… ist das…“, ihre Stimme wird immer leiser.
„Heather“, ich greife nach ihren Händen und
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