Unsere feuerrote Hexe
mit den Augenbrauen , alle anderen lachen laut los.
Paul und Robert beginnen aus dem Nähkästchen zu plaudern und ich höre gebannt zu. Es sind lustige Begebenheiten, und auch wenn sie viele Späße über ihre Frauen machen, man merkt deutlich, wie sehr jeder von ihnen seine Frau liebt.
„Wisst ihr noch, vor zwei Jahren an Beltaine?“, gluckst dann Jamie.
„Hör bloß auf“, prustet Robert. „Mein Gott, waren wir blau…“
„Sagt dir Beltaine etwas?“, fragt Jamie mich, ich schüttele den Kopf.
„Nein, tut mir leid.“
„Beltaine, wird auch das ‚Feuerfest’ genannt. Man feiert es in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai. Ich glaube, bei euch nennt man das Walpurgisnacht.“
„Ja!“, ich nicke heftig. „Das sagt mir was.“
„Es ist das Fest der Reinigung und der Fruchtbarkeit. Der Gang zwischen zwei Beltaine-Feuern reinigt und hält Seuchen fern. Unsere Frauen feiern das immer ausgiebig, bleiben dabei aber unter sich. Wir Männer dürfen nicht dabei sein, und kippen uns traditionell an diesem Abend immer einen hinter die Binde. Robert ist mal auf die tolle Idee gekommen, unsere kleinen Hexen dabei zu beobachten, was sie so treiben und wir sind an dem Abend hier ins Dorf gefahren…“
„In einem der Pubs haben wir uns Mut angetrunken und wollten dann zu Burg laufen“, ergänzt Paul kichernd. „Aber wir haben den Weg nicht gefunden. Scheiße, das war aber auch neblig…“
„Und Robert meinte, unsere Frauen hätten den Weg weggehext – ich glaube aber eher, es lag am Whiskey…“, gluckst Jamie.
Ich schaue die anderen verwirrt an. „Ihr habt die Burg nicht gefunden?“, hake ich ungläubig nach.
„Genau, nichts zu machen, die war einfach weg… Als ich das am nächsten Tag Maureen erzählt habe, gab es erstmal mächtig Ärger, weil wir überhaupt hierher gekommen sind, aber von einem Ritus wollte sie natürlich nichts wissen…“
„Natüüüürlich nicht“, prustet Paul weiter. „Aber das müssen wir nächstes Jahr nochmal probieren. Wir können ja auf der Wiese von Farmer MacKenzie campen…“
„Genau, der alte Schotte ist nicht so abergläubisch wie die Dörfler hier“, sagt Robert begeistert.
„Wenn wir die anderen fragen, machen die bestimmt auch mit !“, grinst Jamie.
„Welche anderen?“, ich bin überrascht.
„Na, die ganzen anderen armen Kerle, die sich eine Ó Briain geangelt haben. Die Männer von den Tanten und Cousinen“, erklärt er mir.
„Was ist so lustig?“, Maureen erscheint in der Türe und lässt sich auf Jamies Schoß nieder. Sie gibt ihm einen langen Kuss und schaut ihn dann neugierig an.
„Nichts, meine Süße. Alles in bester Ordnung“, versichert er ihr mit treuem Blick.
„Ihr heckt doch was aus?“, fragt sie misstrauisch. „Alexander?“
Offenbar traut sie mir am ehesten zu, dass ich was ausplaudere.
„Nein, alles okay“, versichere ich ihr.
„Soll ich zu Nele und Ben kommen?“, frage ich Maureen stattdessen, um sie auf andere Gedanken zu bringen.
„Ich glaube, sie würden dich kaum bemerken“, grinst Maureen. „Die beiden sind total vertieft ins Spiel mit den Mädels.“
„Klappt denn die Verständigung?“
„Alex-Darling: Es sind Kinder. Die können sich immer verständigen“, zwinkert Maureen mir zu. „Übrigens ist meine Mum ganz verschossen in ihre neuen Enkelkinder.“
Ich lächele glücklich in mich hinein. Dann hat mich mein Gefühl, was Hazel angeht, doch nicht getrogen.
„Und Ben ist natürlich der kleine Prinz. Er wird von allen verhätschelt.“
„Pass bloß auf, dass er sich später nicht auch noch eine Ó Briain schnappt“, stöhnt Jamie.
Maureen will protestieren, doch Jamie legt schnell seine Hände auf die Wangen seiner Frau und küsst sie leidenschaftlich.
Robert und Paul grinsen sich nur an und als die beiden sich end lich voneinander lösen, flüstert Maureen ihrem Mann etwas zu, was ich aber nicht verstehen kann – und was auch bestimmt nicht für meine Ohren gedacht ist. Jedenfalls lächeln beide danach sehr verliebt.
„Du kannst jetzt übrigens wieder gehen“, Jamie gibt seiner Frau einen Klaps auf den Po. „Wir brauchen auch mal unsere Ruhe.“
„Okay, ich geh ja schon. Aber in einer Viertelstunde komme ich wieder“, sagt sie grinsend.
„Was für eine Drohung!“, spottet Paul.
„Du könntest auch ein bisschen netter zu deiner Stieftochter sein“, mault Maureen in Pauls Richtung.
„Ich werde mich hüten“, grinst er breit.
Ich bin immer wieder angetan von dem
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