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Unsere feuerrote Hexe

Unsere feuerrote Hexe

Titel: Unsere feuerrote Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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ihr einen Kuss auf die Nasenspitze.
    „Kannst du noch was singen?“, bittet sie Heather.
    „Ja, natürlich .“

    Eigentlich würde ich noch gerne bei den beiden bleiben, aber Jessica kommt mir wieder in den Sinn. Sollte sie nicht hier bei unserer Tochter sein? Sollte sie nicht ein Lied singen, nachdem sie drei Tage fort war?
    Ich spüre Wut in mir hochkochen und wünsche Nele und Heather eine gute Nacht.

    „Wo ward ihr denn?“, fragt Jessica mich, als ich ins Wohnzimmer komme.
    „In der Stadt“, antworte ich ihr knapp.
    Sie kommt zu mir und legt die Arme um meinen Hals. „Krieg ich keinen vernünftigen Kuss zu Begrüßung?“, raunt sie mir zu und ihr Mund legt sich sanft auf meinen. Ihre Zunge stupst mich verlockend an, aber ich habe jetzt keine Lust auf Zärtlichkeiten.
    „Sag mir doch lieber mal, wie es dazu kam, dass du nicht hier geschlafen hast?“, ich schiebe sie von mir weg und schaue sie ärgerlich an.
    „Hab ich doch schon gesagt: Es ist spät geworden“, antwortet sie schnippisch. „Lass das Theater, Alexander – DU bist öfter nicht zuhause als ich. Aber falls du irgendwelche Zweifel hast, WO ich war, dann rufe doch Miriam an.“
    „ Du hättest da sein sollen. Was ist mit den Kindern?“
    „ Zählt Heather nicht?“
    „Du bist ihre Mutter, verdammt noch mal! Und du hast dich sehr rar gemacht in letzter Zeit!“
    „Alexander, jetzt hör aber auf mit dem Theater. Die Dreharbeiten dauern noch eine Woche, also krieg dich wieder ein“, Jessica rollt mit den Augen und verschränkt die Arme vor ihrer Brust. „Du tust ja fast schon so, als ob ich die Kinder alleine im Wald ausgesetzt hätte.“
    Ich antworte nicht mehr, sondern atme nur tief durch. Reagiere ich wirklich so überzogen?
    „Aber wenn wir schon mal dabei sind: Nächste Woche kommt die Redakteurin der ‚Colour’ hier vorbei. Und…“, Jessica legt wieder die Arme um meinen Hals und schmiegt sich an mich. „Ich habe das Angebot bekommen, für drei Monate an einem Workshop in Los Angeles teilzunehmen“, sie schaut mich bittend an, doch jetzt zieht dieser Blick nicht bei mir.
    Überrascht schiebe ich sie von mir. „Wie bitte? Das ist doch nicht dein ernst, oder? Drei Monate?“, frage ich sie fassungslos. Wut brandet wieder in mir auf und ich spüre, wie meine Halsschlagader anschwillt. „Du wirst doch nicht ernsthaft in Erwägung ziehen, solange fort zu sein, oder?“
    „Alexander“, Jessica haucht mir kleine Küsse auf die Lippen. „Los Angeles – das ist die Chance für mich ! Wenn ich wirklich noch richtig Karriere machen will, dann kann ich so was nicht ausschlagen. Es ist ein Workshop bei einem der renommiertesten Lehrer überhaupt. Paul hat mir das vermittelt, er meint, ich hätte wirklich Talent und…“
    „Du hast eine Familie hier, Jessica. Schon vergessen? Unsere Kinder brauchen dich!“
    „Wir haben ein Kindermädchen! Und ich bin nicht bereit, diese Chance ungenutzt verstreichen zu lassen! Ich bin sechsundzwanzig und wer weiß, wie viele Möglichkeiten ich noch bekomme, in meinem Job Fuß zu fassen. Ich muss das annehmen, Alexander. Ich bin kein Hausmütterchen, das bei den Kindern versauern will. Versteh das doch endlich! Wir haben Personal, das sich um alles hier kümmert! Und meine Eltern sind auch bereit, im Notfall einzuspringen, ich habe gerade mit ihnen darüber gesprochen!“
    „Die Kinder brauchen ihre Mutter - und kein Personal!“, sage ich verächtlich. Doch ich kann an ihrem Blick erkennen, dass ihre Entscheidung feststeht. Wenn Jessica sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann ist es unmöglich, sie davon abzuhalten. Und wenn ihre Eltern da auch schon eingeweiht sind, ist es eh zwecklos, noch ein weiteres Wort darüber zu verlieren.
    „Du hast auch nicht aufs Karrieremachen verzichtet“, motzt sie zurück. „Und ich bin auch nicht bereit dazu. Ben und Nele werden gut versorgt – aber wenn dir auf einmal soviel an den Kindern liegt, dann bleib DU doch zukünftig mehr zuhause und kümmere dich um sie! Ich bin jedenfalls nicht bereit dazu!“

    Wütend rennt sie aus dem Wohnzimmer. Ich kann hören, dass sie die Treppe hinauf läuft und die Schlafzimmertüre laut zuknallt.
    ‚Hoffentlich werden die Kinder nicht wach’ , ist mein erster Gedanke. ‚Und hoffentlich hat Heather das nicht mitbekommen.’
    Ich gehe in die Eingangshalle und lausche, doch oben ist alles ruhig. Mürrisch kehre ich zurück ins Wohnzimmer und gieße mir erstmal einen Whiskey ein.
    Jessica will also weg, Karriere

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