Unsere feuerrote Hexe
machen…
In mir rotieren die Gedanken ziemlich wild. Doch der erste Schreck verfliegt schnell und ich muss zugeben, dass ich sie schon verstehen kann, wenn ich ehrlich bin. Sie ist dabei, sich ihren Traum zu erfüllen und wir haben alle Möglichkeiten, um es ihr zu ermöglichen. Ich würde an ihrer Stelle wahrscheinlich genauso handeln.
Trotzdem fuchst es mich, das s es für sie scheinbar so leicht ist, sich von ihrer Familie für längere Zeit zu trennen.
‚Sei kein Chauvi’ , rüge ich mich selbst. ‚ Und Jessica hat recht: Wir haben Heather…’
Ich seufze auf und schenke mir noch einen Drink ein.
Nach einiger Zeit gehe ich ebenfalls hoch ins Schlafzimmer. Jessica hat sich schon hingelegt und als ich das Zimmer betrete, dreht sie mir demonstrativ den Rücken zu.
„Jessi“, sage ich sanft zu ihr und lege mich hinter sie. „Es tut mir leid, ich habe überreagiert“, murmele ich in ihren Nacken und ziehe sie an mich heran. „Mach dein Ding in Los Angeles“, flüstere ich und hauche ihr kleine Küsse auf den Hals.
Sofort dreht sie sich in meinen Armen herum. „Dann machst du also kein Theater mehr?“, sie schaut mich aus ihren blauen Augen treuherzig an.
„Nein, Schatz. Du hast schon Recht. Nutze deine Chance. Ich bin ja hier und die Kinder haben sich an Heather gewöhnt“, ich küsse sie zärtlich und spüre, wie Jessicas Ablehnung schwindet und sie immer weicher in meinen Armen wird.
„Gut, dass du das auch so siehst . Aber falls du deine Abneigung gegen Heather nicht ablegen kannst, dann… dann suchen wir eben ein anderes Kindermädchen“, murmelt sie und erwidert meinen Kuss. „Ich bin froh, dass du mich verstehst, denn ich muss das ausnutzen, dass es gerade so gut läuft.“
„ Nein, Heather kann bleiben, es ist okay“, ich küsse sie jetzt etwas leidenschaftlicher und hoffe, dass sie darauf eingeht.
Jessica scheint auch nicht mehr der Sinn nach Streit zu stehen, sie presst sich an mich und lässt ihre Hände über meinen Körper gleiten.
„Ich will dich“, flüstere ich heiser.
‚Eigentlich könnten wir uns öfter streiten’ , denke ich zufrieden, als Jessica in meinen Armen eingeschlafen ist. Der Versöhnungssex war schön und doch geht es mir so wie am Freitagabend. Ich bin zwar zu einem Höhepunkt gekommen, aber es fühlt sich irgendwie schal an.
Vielleicht bin ich überarbeitet? Wir sollten eventuell m al in Urlaub fahren?
Nele wird im August eingeschult, vielleicht schaffen wir es ja vorher?
Ich beschließe, Jessica morgen darauf anzusprechen und schlafe dann ebenfalls erschöpft ein.
„Mamiiii“, Nele und Ben laufen am nächsten Morgen strahlend auf Jessica zu, als sie die Treppe hinunter kommen.
Ich bin froh, dass meine Frau heute später mit den Dreharbeiten beginnt und die Kinder wenigstens begrüßen kann.
„Hey, ihr Zwei. Hattet ihr ein schönes Wochenende?“, fragt sie Nele und Ben.
„Ja, haben Turm aufbaut“, erklärt Ben ihr ganz stolz.
„Wirklich? Das muss ich mir gleich mal anschauen“, Jessica verzieht ein bisschen das Gesicht , ich bin gespannt, was sie zu den neuen Spielgeräten im Garten sagt.
„Guten Morgen“, Heather kommt ebenfalls ins Esszimmer und hilft Ben, sich auf seinen Stuhl zu setzen.
„Heather, wir müssten gleich etwas besprechen, es geht um einen Auslandsaufenthalt von mir. Ich muss in vier Wochen für drei Monate in die USA“, wendet Jessica sich an unsere Nanny.
„Okay“, Heather nickt nur, doch ich bin jetzt verblüfft.
„In vier Wochen schon?“, frage ich sie verwundert.
„Ja. Hatte ich das gestern nicht erwähnt?“
„Nein, das hattest du nicht“, antworte ich unwillig. „Ich dachte, wir könnten vorher vielleicht mit den Kindern wegfahren.“
„Oh…“, Jessi runzelt die Stirn. „Für ein paar Tage müsste das vielleicht gehen…“
„Ein paar Tage? Wie großzügig“, antworte ich höhnisch.
„ Muss du wieder weg?“, Nele hat das Gespräch aufgeschnappt und schaut Jessica traurig an.
„Ja, mein Schatz. Es sind aber nur drei Monate .“
„Wirst du dann wenigstens zur Einschulung von Nele wieder da sein?“, frage ich sie giftig.
„Nein, tut mir leid“, antwortet Jessica.
Ich bemerke, dass Nele schnell den Kopf senkt, auch Heather scheint die Reaktion meiner Tochter nicht entgangen zu sein, sie greift nach ihrer Hand und streichelt sanft darüber. „Die Mami hat viel zu tun, Darling“, sagt sie leise zu ihr.
„Ja“, antwortet Nele nur.
„Aber Schätzchen, das ist doch auch
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