Unsere feuerrote Hexe
Eier?“
„Nein, ich laufe gleich los“, allerdings sieht der Frühstückstisch sehr verlockend aus, doch ich setze tapfer mein Vorhaben in die Tat um.
Ich wähle meine Standardstrecke am Rhein entlang, um diese Zeit ist noch kaum was los, ansonsten kann man sich sonntags nicht vor Spaziergängern und Radfahrern retten.
Ich schlage ein flottes Tempo ein, ich will mich auspowern und möglichst wenig an die rote Hexe denken, die in letzter Zeit sooft meine Gedankenwelt beschäftigt. Hab e ich vielleicht zu wenig Sex? Reagiere ich deswegen so heftig auf Heather?
So etwas in der Art kann es nur sein – ich brauche körperliche Betätigung, die ganze Woche hab ich nichts gemacht, weil mein Job mich so in Beschlag genommen hat.
Die Bewegung tut mir gut, ich spüre deutlich, dass ich das vermisst habe. Nach einer Stunde schlage ich den Weg zurück ein, ich bin fast zuhause, da kreuzt , wie aus dem Nichts, ein kleiner Hund meinen Weg.
„Hey !“, rufe ich noch erschrocken, aber es ist bereits zu spät, er huscht irgendwie zwischen meinen Beinen durch und ich gerate ins Straucheln. Mein Fuß knickt um und zu allem Überfluss stürze ich hin.
„Verdammt!“, brülle ich dem Hund hinterher und ein älterer Herr eilt erschrocken auf mich zu.
„Tut mir leid, Konrad hat ein Kaninchen gesehen und dann hört er nicht mehr auf mich.“
„Dann leinen Sie den gefälligst an“, ich rappele mich wieder auf die Beine. Mein umgeknickter Fuß tut am Knöchel ziemlich weh, an weiterlaufen ist nicht mehr zu denken, und die Aussicht darauf, den restlichen Weg zurück zu humpeln, lässt meine Laune noch mehr in den Keller sinken.
„Ich hab mein Auto da vorne stehen, kann ich Sie nach Hause bringen?“, der ältere Herr sieht so zerknirscht aus, dass ich ihm nicht länger böse sein kann.
„Ja“, antworte ich nur.
Jeder Schritt schmerzt fürchterlich, nach fünf Minuten erreichen der Mann, Konrad und ich aber schließlich seinen Wagen.
„Kann ich noch irgendetwas für Sie tun?“
„Nein, ist schon in Ordnung. Es war ein Unfall, das kann ja mal passieren“, ich werfe Konrad, der jetzt zusammengerollt auf der Rückbank liegt und mich schuldbewusst anschaut, einen bösen Blick zu.
„Kommen Sie zurecht?“, der Mann hilft mir noch aus dem Wagen und ich humpele zur Haustüre, als wir da sind.
„Ja, alles klar“, nicke ich ihm zu.
„Falls noch etwas ist, soll ich Ihnen meine Adresse geben?“
„Nein, nicht nötig“, ich winke ihm zum Abschied zu und schließe dann die Türe auf.
Ich brauche nicht lange um herauszufinden, wo Heather und die Kinder stecken, denn das fröhliche Gelächter der Drei dringt vom Garten bis ins Haus hinein. Mühsam humpele ich hinaus zu ihnen, Nele entdeckt mich als Erste und winkt mir aus dem Pool heraus zu.
„Papi ist wieder da!“, ruft dann auch Ben und strahlt mich an.
„Hallo Ihr…“
„Kommst du auch swimmen?“, erkundigt sich Ben sofort. Heather zieht ihn gerade auf dem Delfin durchs Wasser.
„Gleich, ich geh mich nur schnell abduschen“, ich mache mich auf den Weg, um zurück ins Haus zu humpeln.
„Was ist passiert?“, höre ich auf einmal Heathers besorgte Stimme.
„Ich bin umgeknickt .“
„Warten Sie, ich helfe Ihnen“, ruft sie sofort.
Sie holt Ben aus dem Wasser und weist ihn an, auf der Liege sitzen zu bleiben. Nele wird abkommandiert, darauf aufzupassen, dass er das auch wirklich tut.
Mit schnellen Schritten ist sie bei mir und nur meinem schmerzenden Knöchel hab e ich es wohl zu verdanken, dass ich ihren Anblick in dem schwarzen Bikini ohne größeren inneren Aufruhr überstehe.
„Setzen Sie sich erst einmal hin“, sie legt ihren Arm um meine Taille und meinen positioniert sie dann auf ihrer Schulter.
Ihre r nackten Schulter.
„Hören Sie auf, ich bin nicht schwer verletzt, sondern nur umgeknickt“, protestiere ich. Schmerz hin oder her – sie so nackt, also fast nackt natürlich, und so dicht an meinem Körper zu spüren, bleibt bei mir nicht ohne Folgen. Mein Herz rast unnatürlich schnell und ich muss heftig schlucken. Ich kann nichts dafür, ich erhasche automatisch einen Blick in ihr Dekolletee und ihre appetitlichen Rundungen lassen meinen Hals ganz trocken werden.
„Ich möchte mir den Knöchel ansehen“, sagt sie bestimmt und führt mich zu den Liegen.
„Das ist nicht nötig, das ist bestimmt nur eine Prellung“, wiegele ich ab. So schön das alles hier auch ist – das wird mir irgendwie zuviel… zuviel
Weitere Kostenlose Bücher