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Unsere feuerrote Hexe

Unsere feuerrote Hexe

Titel: Unsere feuerrote Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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Rede und Antwort.
    Bevor Heather oder ich reagieren können, tippelt Ben los Richtung Terrassentüre. Wir schauen uns beide etwas verdutzt an und ich will meinem kleinen Sohn gerade hinterher, als er schon mit einer ausgerissenen Petunie wieder hineingestürmt kommt. Mit strahlenden Augen überreicht er sie Heather.
    „Oh Ben, die ist aber schön“, sie gibt ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn. „Da ist ja noch die Wurzel dran, ich glaube, ich pflanze sie in einen Blumentopf, dann kann sie weiter wachsen.“
    „Und die?“, erkundigt sich der kleine Hobbygärtner bei seiner Angebeteten und deutet auf die Rose.
    „Die kann nicht weiter wachsen, die hat man hier unten abgeschnitten“, erklärt Heather ihm.
    Ben scheint mit der Antwort sehr zufrieden zu sein.
    „Aber du solltest jetzt etwas essen .“
    „Du auch“, sagt er direkt.
    „Ich hab schon gegessen. Ich werde mich jetzt um die Blumen kümmern und dann setze ich mich etwas zu euch, okay?“
    „Ja“, nickt Ben glücklich und lässt sich von Heather auf den Kinderstuhl helfen.

    „Hat dir die Rose jemand geschenkt?“, erkundigt sich Nele, als Heather wieder zurückkommt.
    Ich hätte meine Tochter knutschen können und erwarte gespannt die Antwort.
    „Ja, ein Maler auf der Domplatte.“
    „Sie waren in der Innenstadt?“
    „Ja“, lächelt Heather mir zu und schaut mir einen Moment lang in die Augen.
    „Was hat er denn gemalt?“, bohrt Nele weiter.
    „Er hat ein berühmtes Gemälde nachgezeichnet. Mit Kreide.“
    „Und warum hat er dir dann die Blume geschenkt?“
    ‚Brave Tochter’ , denke ich und höre genauso gespannt zu wie Ben, der mit offenem Mündchen da sitzt.
    „Also er hat gefragt, ob er mich malen darf. Und er meinte wohl, dass ich ‚Ja’ sage, wenn er mir die Blume schenkt.“
    „Er will Sie malen?“, jetzt bin ich aber wirklich neugierig.
    „Ja, er ist ein Kunststudent und sucht Modelle.“
    „Aber doch nicht etwa… also…“, ich suche nach den passenden Worten, die Kinder müssen ja nicht alles mitbekommen. „Also doch keine Aktmalerei, oder?“
    „Was ist das?“, mischt Nele sich ein.
    „Eine besondere Kunstform“, erklärt Heather ihr ausweichend. „Ich weiß nicht, was er sich so vorgestellt hat, ist das irgendwie wichtig?“, sie runzelt ein wenig unwillig die Stirn.
    „ Allerdings!“, platzt es aus mir heraus. Die Vorstellung, dass sie irgendein dahergelaufener Kunststudent so zeichnen würde, passt mir überhaupt nicht.
    „Und warum?“, Heather fixiert mich jetzt mit ihrem Blick.
    ‚ Na? Und was sagst du jetzt?’ , giftet es in mir und ich suche krampfhaft nach einer Begründung.
    „Es ist mir nicht recht, Sie wissen meine Frau ist bekannt und da wäre es nicht von Vorteil, wenn solche Bilder von Ihnen auftauchen würden“, kommt mir dann der rettende Einfall.
    „Mich kennt doch keiner“, Heather verschränkt die Arme vor ihrer Brust und schaut mich provokant an. Ihre blaugrünen Augen blitzen auf. „Und ich glaube nicht, dass Pierre so bekannt ist, dass seine Bilder überhaupt in der Öffentlichkeit präsentiert werden.“
    ‚Aha – Pierre also. Auch noch ein Franzose. Der hat sie wahrscheinlich mit so einem schmierigen Charme um den Finger gewickelt, das kennt man ja!’
    „Ich wünsche das nicht“, schnaube ich. „Und als Ihr Arbeitgeber kann ich erwarten, dass die Nanny meiner Kinder sich sittsam verhält!“ , blaffe ich sie lauter an, als beabsichtigt.
    Von Heather kommt nur ein verächtliches Schnauben.
    „Nicht Heather schimpfen“, Bens Stimme klingt ganz kläglich.
    „Schon gut, Schatz“, ich streichele ihm über den Kopf, nicht ohne Heather aus den Augen zu lassen.
    „Okay, Sir“, sagt sie dann mit süffisantem Lächeln. „Wenn Sie das wünschen…“
    „Tue ich!“

    Der Rest des Essens verläuft sehr schweigsam, nur Ben und Nele bestreiten die Unterhaltung.
    Ich koche immer noch innerlich, aber in mir meldet sich auch das schlechte Gewissen. Meine Begründung war doch eher schwach, aber immerhin habe ich das erreicht, was ich wollte. Doch wenn ich ehrlich zu mir bin, dann ist wohl der Hauptgrund warum ich nicht möchte, dass Heather Modell steht, der, dass ich den Gedanken daran nicht gerade angenehm finde, dass ein anderer Mann sie nackt sehen kann.
    ‚ Wie lächerlich das ist, weißt du aber schon’ , rüge ich mich selbst. ‚Du weißt doch gar nicht, was sie sonst so in ihrer Freizeit tut’, maule ich weiter mit mir. ‚Eben – ich weiß es nicht… und was ich

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